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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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Grimasse, als ihr einfiel, wie Bigfoot mitten in der Nacht ihre Wohnungstür eingetreten, irgendwas von Wanzen geschrien und sie beinahe zu Tode getrampelt hatte.
    »Eine Auswahl von 3D-Filmen für Steele«, sagte der erste und präsentierte eine Handvoll Speichersticks. »Ganz frisch aus den Überresten des Videoregals in ihrem Apartment.«
    »Wahnsinn.« Firebug grinste und deutete an, dass sie den ganzen Haufen entgegennehmen würde. »Harriet wird sich riesig freuen, die alle mal wieder zu sehen.«
    »Für Jet.« Der dritte Runner kam zu ihrer Sitznische herüber und packte einen kleinen Stapel altmodischer Taschenbücher auf den Tisch. Ihre Liebesromane. »Hab ich mir schnell aus Ihrer Wohnung gegriffen. Hoffe, die sind richtig.«
    »Oh«, hauchte Jet, während sie mit den Fingerspitzen zärtlich den Staub von den Einbänden wischte. »Vielen, vielen Dank. Wirklich, die sind ganz fantastisch.« Zwar hatte sie hier nicht ihren geliebten Schaukelstuhl, aber die Bücher würden genügen – mehr als genügen. Ah, sich den kleinen Luxus zu gönnen, in fremde Welten abzutauchen, wo es noch Happy Ends gab … Sie lächelte und spürte, wie sich der Knoten zwischen ihren Schultern löste. Und während sie sich entspannte, hörte sie die Stimme eines jungen Mädchens wispern, drängen. Erinnerte sich daran, wie sich ihre Hand um etwas geschlossen hatte.
    »Sagt mal«, fragte sie in die Runde, »würde einer von euch so nett sein und etwas für mich erledigen?«
    »Aber natürlich«, erwiderte der zweite Runner und lachte. »Steht doch in der Stellenbeschreibung.«
    Jet nahm einen Schlüssel aus ihrer Gürteltasche – denselben Schlüssel, den ihr das Mädchen draußen vor dem brennenden Regionalbüro der Everyman Society in die Hand gedrückt hatte. »Könntest du bitte mal in das Alte Postamt gehen und nachsehen, was in diesem Postfach ist?« Ungünstigster Fall: Jet lag falsch mit ihrer Interpretation von »Oh, Cipio«. Dann hätte sie die kostbare Zeit des Runners verschwendet. Bester Fall: Jet hatte recht, und das Paket, das dort auf sie wartete, würde nicht explodieren, sobald sie versuchte, es zu öffnen.
    »Geht klar«, sagte der erste Runner, nahm den Schlüssel und wandte sich zum Gehen. »Bin bald zurück.«
    Noch mehr Dinge wurden ausgeteilt. Zwischen all dem guten Essen und den Geschenken fühlte es sich an, als wäre im Hauptquartier der Schwadron bereits Weihnachten.
    Doch natürlich ist auch Weihnachten irgendwann mal zu Ende.
    »Verdammt, wer hat das abgestellt?« Meteorite hämmerte auf irgendwelche Tasten und warf dann einen wütenden Blick auf die kleine Gruppe von Runnern, die sie angelernt hatte. »Ein Bildschirm nützt gar nichts, wenn er ausgeschaltet ist, Leute!«
    Jet erstarrte. Das Donut, das sie gerade gegessen hatte, lag ihr plötzlich wie ein Stein im Magen. »Was ist passiert?«
    »Einer von diesen Grünschnäbeln hat unseren Notfall-Bildschirm abgeschaltet!« Wieder schoss Meteorites Blick durch den Raum. Er war so voller Zorn, dass er eigentlich ein Loch in die Plastikverkleidung der Wände hätte brennen müssen. »Ich habe nur versucht, die Lautstärke etwas herunterzudrehen«, gab ein weiblicher Runner kleinlaut zu. Sie schien einer Ohnmacht nahe zu sein. »Tut mir leid …«
    Meteorite winkte ab und schaute auf das Gerät am anderen Ende des Bartresens. Sie las, was dort stand, und Jet sah, wie sich blankes Entsetzen in ihren Augen spiegelte. »Oh mein Gott!«
    Frostbite war bereits zu ihr geeilt und betrachtete ebenfalls die Information auf dem Bildschirm. Jet sah, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich.
    Sie sprang auf und rief mit Nachdruck: »Was ist los?«
    »Ein Notruf«, gab Frostbite mit Grabesstimme zurück. »Von Iridium. Aus Planquadrat 21.«
    Hypnotics Bezirk.
    Oh nein!
    »Sie und eine Gruppe von Leuten haben Hypnotic aufgespürt, und er hat sie alle außer Gefecht gesetzt, einen nach dem anderen.« Frostbite fluchte. »Der Ruf kam um sieben Uhr heute Morgen rein.«
    Vor mehr als zwei Stunden. Während Jet in aller Ruhe ihren Kaffee getrunken hatte, war Iridium in das Versteck von Hypnotic gegangen.
    »Es tut mir so leid«, jammerte die schuldige Runnerin wieder.
    »Komm, Firebug«, sagte Jet und setzte ihre Optibrille auf, während sie Richtung Tür marschierte. Zum Teufel mit ihrem Umhang – dafür war jetzt keine Zeit. Im Vorübergehen sagte sie zu Meteorite: »Ruf Taser und Steele. Sie sollen mich vor Hypnotics Versteck treffen.«
    »Joannie.« Firebugs Stimme war

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