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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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Abtrünnige zu, die Jet nicht kannte, ein dünnes Gruftimädchen, das kopfüber von einer Deckenleuchte hing. Sie zog eine Hogan-Klinge aus dem Ärmel.
    »Steck das weg, Mädchen«, grollte Steele.
    »Ach ja? Willst du mich etwa zwingen, Blechdose?«
    Steele warf dem Mädchen an der Decke einen wütenden Blick zu. Ihre metallenen Fäuste schimmerten.
    »Genug.« Jets Stimme hallte von den Wänden der Eingangshalle wider.
    Ein paar Sekunden lang waren nur das Knistern des Flammenkäfigs und das Gemurre der gefangenen Abtrünnigen zu hören. Dann sagte Arclight: »Natürlich. Wir sollten uns nicht streiten. Schließlich sind wir doch alle im selben Team.« Beim letzten Satz musste das Gruftimädchen kichern.
    Jet beachtete sie nicht. Sie nahm ein paar Betäubungshandschellen aus dem Gürtel und fesselte Hypnotic. Ihr Brustkorb fühlte sich viel zu eng an, und hinter der Optibrille standen ihr die Tränen in den Augen. Nun, auch damit war es jetzt genug. Die Stimmen waren schon wieder da, aber mit etwas Glück würden die Kopfschmerzen nicht wiederkommen. Oder zumindest bis morgen nicht. »Er kommt zurück ins Blackbird, genau wie ihr.«
    Nun lachte das Gruftimädchen glucksend.
    »Ich geh nicht dahin zurück«, sagte einer ihrer Kumpane, ein großer Mann mit riesigen Muskelpaketen. Protean, erinnerte sich Jet. Sieben Jahre für einen Einbruch in die First National Bank. Er hatte sich den Weg in die Tresorräume mit bloßen Fäusten durch die Mauern geschlagen. Wie waren die überhaupt alle aus dem Gefängnis entkommen? »Ihr könnt mich nicht wieder da einsperren. Dort pumpen sie einen so mit Drogen voll, dass man nicht mehr klar denken kann.«
    »Mein Team und ich gehen nicht zurück«, sagte Arclight und lächelte, als hätte er gerade die staatliche Lotterie gewonnen. »Wir haben nämlich einen Persilschein, musst du wissen.«
    Jet zog eine Augenbraue hoch. »Ach wirklich?«
    »Wirklich wirklich«, sagte Iridium mit tonloser Stimme. Als Jet sich umdrehte, um sie anzusehen, seufzte Iri. »Unterschrieben und gestempelt. Die fünf sind frei, und ich bleibe es ebenfalls, solange wir unserem Boss Bericht erstatten und alles tun, was uns gesagt wird. Wie gute Hündchen.«
    Jet fürchtete sich vor der Antwort, fragte aber: »Und wer soll dieser Boss sein?«
    »Nun, mein liebes Mädchen, das weißt du nicht?« Arclight grinste. »Corp-Co.«
    »Du machst Witze.« Das war Steele.
    »Kein Witz«, gab Iridium zurück. »Alles ganz offiziell.«
    Jet öffnete den Mund, um zu widersprechen, zu leugnen, was Vater und Tochter da gerade behauptet hatten. Aber in diesem Moment erschütterte ein donnerndes Krachen das Gebäude. Jet verlor das Gleichgewicht und fiel gegen Protean. Der half ihr wieder auf die Füße.
    Licht, wieso musste der außer Schurke auch noch Gentleman sein? Das war nicht fair.
    Taser, der an einem Fenster in der Nähe der Eingangstür stand, sagte: »Oh, ooh!«
    Iridium stolperte zu ihm. »Oh, ooh was?«
    »Oh, ooh das!«
    Iridium blickte in die angezeigte Richtung. Dann entfuhr ihr ein Fluch, der Jet die Ohren klingeln ließ.
    »Was?«, fragte sie. Aber eigentlich wollte sie es gar nicht wissen.
    »Erinnerst du dich noch an diese Tunnelmutanten?«, fragte Iri. Ihre Stimme war viel zu hoch. »Sieht so aus, als wären sie zurück.«
    »Und diesmal«, fügte Taser hinzu, »haben sie so um die hundert Freunde mitgebracht.«

KAPITEL 51
    IRIDIUM
     
     
    Ich mache mir nicht vor, ich hätte die Kontrolle. Ich bin nur die Gallionsfigur. Ich bin der Mann, der die Tür zum Zeitalter der Außermenschlichen geöffnet hat. Aber Corp ist der Meister ihres Schicksals. Diese armen Kinder. Ich hätte niemals versuchen sollen, sie zu retten.
     
    -Matthew Ikarus, Tagebucheintrag, datiert auf 2018
     
     
    »Wir sollten da rausgehen.« Jet drängte sich an Iridium vorbei zur Eingangstür. »Da draußen sind unschuldige Zivilisten.«
    »Scheiß drauf!«, sagte Nevermore. »Sieh dir doch mal an, wie groß diese Monster sind.«
    »Euch Kriminellen steht frei zu tun, was immer ihr wollt«, schnappte Jet. »Mein Job ist es, diese Menschen zu beschützen.«
    »Wer, glaubst du, hat eigentlich gerade deinen Arsch gerettet?«, wollte Nevermore wissen. »Die Zahnfee?«
    »Haltet alle die Klappe!«, bellte Iridium, als sie sah, wie die Ex-Häftlinge und die Mitglieder der Schwadron sich anschickten, zwei getrennte Gruppen zu bilden, Gruppen, die ohne Zweifel über kurz oder lang in einen weiteren Schlagabtausch ihrer Superkräfte verwickelt

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