Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler

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wären.
    Jet warf ihr den herablassenden, verärgerten Blick, zu, den sie von Night gelernt hatte, bevor er ausgetickt war. »Möchtest du noch etwas hinzufügen, Iridium?«
    Iridium deutete hinaus auf die Straße, wo die Mutanten mitten unter den Menschen umherliefen und grummelten oder weinten oder in sich hineinlachten. »Sie scheinen nicht das geringste Interesse an den guten, alten Menschen zu haben. Ich glaube nicht, dass es an dieser Stelle viel hilft, wenn du dich zu Jet-Pastete verarbeiten lässt.«
    »Ich kann nicht zulassen, dass sie da draußen herumwüten.«
    »Lass du sie in Ruhe«, knirschte Iridium, »dann werden sie uns in Ruhe lassen.«
    »Und wenn du falschliegst?« Jet schüttelte den Kopf. »Das können wir nicht riskieren.«
    Iridium seufzte. Sie war erschöpft, und in ihrem Kopf hämmerte es wie verrückt. »Tu was immer du willst, Joan.«
    »Genau das werde ich.«
    »Du solltest auf meine Tochter hören, Mädchen.« Lester sprach aus dem hinteren Teil der Gruppe, von wo aus er und Protean Hypnotic im Blick hatten.
    Jet blinzelte in seine Richtung, dann sah sie zu Steele. »Was denkst du, Harriet?«
    »Ich denke, wir haben einen Gefangenen«, antwortete Steele. »Und der sollte so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel. Hypnotic hat erste Priorität.«
    Taser zeigte zur Straße. »Etwas hat sie aufgestört.«
    Erst wandte ein Mutant seine geschwollenen Augen zum Himmel, dann ein weiterer. Dann setzten sie sich wie ein Mann in Bewegung und kamen torkelnd die Straße hoch, hier und da einen der erstarrten Zivilisten umwerfend. Im schwachen Licht der Sonne glitzerte etwas, und Iridium erhaschte einen kurzen Blick auf blaues Haar. »Das ist Derek«, sagte sie.
    »Und sie sind hinter ihm her wie fette Kinder hinter Torte«, ergänzte Taser.
    »Sie fühlen sich ganz klar zu Außermenschlichen hingezogen«, stellte Lester fest. »Muss was mit unserem Körpergeruch zu tun haben.«
    »Na toll«, murrte Iridium. »Dad, Taser, kommt mit mir. Wir müssen ihm einen Weg frei machen. Der Rest bleibt hier und hat ein Auge auf die Abtrünnigen.«
    Jet stieß einen tiefen Seufzer aus, aber sie stellte Iridiums Anordnungen nicht infrage. Das war doch mal eine nette Abwechslung.
    Iridium rannte hinaus auf die Straße und warf einen Strobo. Aber nicht auf die Mutanten, sondern auf den Gehweg vor ihnen. Beton und Kies explodierten. »Lauf, Derek!«
    Frostbite vereiste die Hände des ersten Riesen, der nach ihm greifen wollte, wich denen des zweiten aus, fiel dann unter den Hieben des dritten. Er rollte sich seitwärts und kam hoch, während Lester gebrochenes Licht benutzte, und den Mutanten, der ihn gerade unter sich zerquetschten wollte, mit einem verwirrenden Spiel von Prismen umgab.
    Taser hob Frostbite auf und reichte ihn an Iridium weiter. »Geh!«, sagte der Söldner. »Ich decke euren Rückzug.«
    »Auf sechs Uhr!«, schrie Frostbite, und fror die Füße eines Monsters ein, das sich um ein Haar Taser geschnappt und in zwei Teile zerbrochen hätte. Der Mutant schwankte. Dann fiel er krachend um wie ein gefällter Baum.
    Iridium zupfte an Frostbite. »Komm schon. Wir müssen wieder rein, bevor die mitkriegen, dass dort drin ein reichgedecktes Büffet mit leckeren Außermenschlichen auf sie wartet.«
    Sie rannten los. Iridiums Herz hämmerte wie nur selten zuvor in ihrem Leben. Sobald sie wieder im Inneren des Wohngebäudes waren, knallte Lester die Tür zu. Iridium schluckte und versuchte, ihren Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Alles in Ordnung mit dir, Derek?«
    »Mir geht’s gut«, kam die Antwort. »Ich habe auf die Notfallhelfer gewartet. Da hat sich Meteorite gemeldet.« Er massierte die Schulter, auf der er hart gelandet war. »Unsere aufgeblasenen Freunde da draußen sind nicht die einzigen Mutanten, die in der Stadt wüten. Everyman hat eine zweite Meute auf das Planquadrat Downtown losgelassen.«
    Iridium stöhnte. »Das war ja klar.« Sie hatten Doctor Hypnotic besiegt – war das nicht genug für einen Tag?
    »Wie viele sind eine Meute?«, fragte Jet leise.
    Derek schnitt eine Grimasse. »Genug, um uns alle in die Ewigen Jagdgründe zu befördern.«
    »Okay«, sagte Iridium und dachte schnell nach. »Jet, du und ich und jeder andere, der über Kräfte mit langer Reichweite verfügt, sollte sich dorthin begeben. Wo ist Firebug?«
    »Im Hauptquartier«, knirschte Jet. »Sie konnte sich Hypnotic nicht stellen.«
    »Nun, dann hoffe ich, dass Mutanten mehr nach ihrem Geschmack