Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
blinzelte. »Was?«
    In Jets Gesicht flackerte ein kleines Lächeln auf, wie ein Sonnenstrahl zwischen Bergen von Wolken. »Das geheime Klubhaus. Es befindet sich im Original, nicht in der überdachten Kopie. Komm, ich bring dich hin.«
    Wie ein richtiges Klubhaus sah das hier nicht aus – eher wie der Schlafraum eines Studenten der Computerwissenschaften, der außerdem Einsiedler war. Die Luft roch miefig, und Iridium zog die Nase kraus.
    »Ich bin wieder da«, rief Jet. Eine plumpe Frau steckte den Kopf hinter einer Eingabekonsole von Dietrich Systems hervor. Iridium kannte sie flüchtig. Sie war an der Akademie ein paar Jahrgänge über ihr gewesen. Die Konsole musste direkt von dort geklaut worden sein. Sie war riesig, und das Summen ihrer Prozessoren erfüllte den ganzen Raum.
    »Und in Begleitung, wie ich sehe.«
    Iridium machte eine grüßende Geste in ihre Richtung. »Weather Girl, richtig?«
    »Meteorite.« Wie ein eisiger Graupelschauer rieselte der Name Iridiums Nacken hinunter.
    »Ach ja, ’tschuldigung.« Sie brauchte deren Hilfe – also musste sie sie bei ihren korrekten Namen nennen, wie dämlich sie sich auch anhören mochten.
    Eine Tür glitt auf, und Frostbite erschien auf der Bildfläche, in den Händen einen Teller voller Nachos und eine Dose Coca Cola. Als er Iridium sah, ließ er beides fallen.
    »Callie!«
    Er sprang auf sie zu und schlang seine schlaksigen Arme um sie. Callie erwiderte die leidenschaftliche Begrüßung. Wenigstens musste sie nicht vorgeben, gut mit Frostbite auszukommen. »Schön, dich zu sehen«, flüsterte sie. Derek und sie waren nach ihrer Flucht aus der Untersuchungshaft in der Akademie die ganze Zeit in Kontakt geblieben, hatten sich aber aus offensichtlichen Gründen nicht oft treffen können.
    »Ganz meinerseits, Miss Leuchtkäfer«, flüsterte er zurück. Derek war die einzige Person außer ihrem Vater, die sie so nennen durfte, ohne einen Schlag ins Gesicht oder einen Stroboblitz in die Augen verpasst zu bekommen.
    Du bist hier wegen der Entscheidung, die dein Dad getroffen hat. Komm zur Sache!
    »Hört mal zu. Jet. Frostbite. Äh, Meteorite. Ich hatte gehofft, ich kann mit euch reden …«
    Weiter kam sie nicht, denn von der Konsole her ertönte ein unerträglich schrilles Klingeln. Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Computer.
    »Was ist los?«, fragte Iridium.
    »Ein Notruf«, erwiderte Meteorite. »Ich schalte auf Lautsprecher.«
    Frostbite griff sich sein Headset und glitt auf seinen Platz neben Meteorite. »Bestimme Position«, sagte er, und seine Finger flogen nur so über die Tastatur.
    Iridium neigte ihren Kopf Richtung Jet. »Kommt das öfter vor?«
    »Es wird von Tag zu Tag mehr«, gab Jet grimmig zurück.
    »Ops, hier Firebug.« Die angespannte Stimme der Heldin kämpfte sich durch lautes Rauschen.
    »Firebug, hier Ops«, erwiderte Meteorite. »Was gibt’s?«
    »Er hat sie!« In Firebugs Stimme lag echtes Entsetzen. »Doctor Hypnotic hat Steele!«
    Frostbites Finger erstarrten mitten in der Bewegung. »Ach du liebe Güte! Hab ich das gerade richtig gehört?«
    »Hypnotic?« Jet lief hinüber zur Konsole. »Der Doctor Hypnotic? Er ist entkommen?«
    Iridium spreizte die Finger. »Im Blackbird gehen sie derzeit ein und aus, wie sie wollen. Selbst im Hochsicherheitstrakt. Würdet ihr da nicht ausbrechen, wenn ihr Hypnotic wärt?«
    Jet legte einen Schalter um. »Firebug, hier Jet. Sag das noch mal!«
    »Doctor Hypnotic hat Steele!« Die Rückkopplungsgeräusche des Mikrofons dröhnten in Iridiums Kopf.
    »Sie ist in Looptown«, sagte Frostbite. »In einem verlassenen Wohnblock. Bestimme genaue …« Auf seinem Bildschirm leuchtete eine Fehlermeldung auf. »Scheiße! Das Gebäude hat Tilizium-Wände. Ich kriege kein genaues Bild. Ich kann Steele nicht orten.«
    »Firebug«, sagte Meteorite. »Greif nicht an! Warte auf Verstärkung.«
    »Hornblower ist in Joliet, um einen Krawall unter Kontrolle zu bringen«, sagte Frostbite leise. »Mit einem Gleiter kann er in fünfzehn Minuten dort sein.«
    »Wenn das wirklich Doctor Hypnotic ist«, warf Iridium ein, »dann bleiben Steele keine fünfzehn Minuten.«
    »Ich gehe«, sagte Jet. »Firebug, warte auf Verstärkung.«
    »Nein …«. In der Stimme der Heldin lag Panik. »Nein, ich höre sie schreien …«
    Die Kommunikation wurde unterbrochen, und Frostbite fluchte laut. »Sie ist ihm nach, ins Gebäude. Ich habe ihr GPS-Signal verloren.«
    Jet war bereits auf dem Weg zur Tür. »Lade alle Daten, die du

Weitere Kostenlose Bücher