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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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gottesfürchtige Bürger. Und sie hatten ihr dafür gedankt, dass sie … sie selbst war. Hatten sie eine verdammte Heldin genannt. Als wäre das nicht der Witz des Jahrhunderts.
    »Wunder gibt es immer wieder«, murmelte sie leise. Jet würde einen hysterischen Anfall kriegen, wenn sie ihr das erzählte. Natürlich auf die ach so höfliche Jet-Art.
    Jet. Doctor Hypnotic.
    Scheiße!
    Iridium griff noch einmal nach ihrem Kommunikationsgerät. »Boxer, schnapp dir dein Hoverbike und komm zu Paks Schnapsladen. Ich muss schnellstens nach Looptown.«

KAPITEL 16
    JET
     
     
    Bei Corp diskutieren sie darüber, ob man eine Neuklassifizierung vornehmen und die Geistmächtigen in Zukunft Verstandmächtige nennen sollte. Als Begründung führen sie an, das klinge weniger furchteinflößend. Dabei übersehen sie aber, dass es keinen Unterschied macht, ob man eine Klapperschlange in Blume umbenennt. Ihr Biss ist trotzdem giftig.
     
    -Aus dem Tagebuch von Martin Moore, Eintrag Nr. 139
     
     
    Jet landete vor dem Abrissgebäude in Planquadrat 21, gemeinhin bekannt als Looptown, und starrte grimmig auf die offene Eingangstür. Firebug war nicht zu sehen.
    Sie tippte ihr Comlink an. »Ops, hier Jet.« Frostbites Stimme: »Jet, hier Ops. Bitte sprechen.« »Ich denke mal, Firebug hat sich inzwischen nicht bei euch gemeldet und gesagt, dass sie mit Steele auf dem Rückweg ist?« »Nein.«
    Vermutlich hatte Kai angegriffen, ohne auf Verstärkung zu warten. Natürlich. Jet knirschte mit den Zähnen. Jetzt musste sie nicht nur eine Heldin retten, sondern zwei.
    Na großartig. Seufzend schob sie ihre Optibrille hoch und rieb sich die Augen. Nun, das Umfallen vor Erschöpfung würde sie wohl auf später verschieben müssen.
    Während sie sich ihre Brille wieder richtig aufsetzte, überdachte sie ihre Optionen. Nach allem, was sie – dank zahlreicher Unterrichtsstunden an der Akademie – von Doctor Hypnotic wusste, war er unerhört gefährlich. Wenn sie einfach so da reinstürmte, würde er sie mit Sicherheit gefangen nehmen. Oder töten. Doch sie war viel zu erschöpft, um das Schattenschlüpfen anzuwenden. Das würde sie auf Gedeih und Verderb den Stimmen aus der Dunkelheit ausliefern.
    Sie erschauerte. Nein, Schattenschlüpfen kam nicht infrage.
    Welche Möglichkeiten blieben ihr sonst noch? Hornblower war anderweitig beschäftigt. Frostbite und Meteorite konnten nicht aus Ops weg. Iridium ging ihren Verbrechergeschäften nach. Steele und Firebug waren gefangen. Damit blieb Jet übrig. Sie allein.
    Sie schniefte verächtlich. Na ja, das stimmte nicht ganz. Und jetzt hör mal genau zu. Das ist dein Stolz, der da gerade runterfällt und auf dem Gehweg in tausend Stücke zerspringt. »Ops«, sagte sie, »schaltet mich weiter zur Söldnerfrequenz. Bruce Hunters Nummer.«
    »Verbinde.« Falls Frostbite ein Kommentar auf der Zunge lag, warum Jet einen Söldner sprechen wollte und dann auch noch ihren ehemaligen Runner, behielt er ihn für sich. Derek war schon immer ein ganz Schlauer gewesen.
    Am anderen Ende der Leitung klickte es. »Taser hier.«
    »Also, es ist keine Pressekonferenz«, sagte Jet. »Aber vielleicht bist du ja trotzdem daran interessiert, mir zu helfen. Was hältst du davon, wenn ich dir sage, dass es hier zwei hilflose Superladys aus einer Notlage zu retten gibt?«
    »Das finde ich fantastisch.« Er senkte die Stimme, und seine nächsten Worte tropften durch die Leitung wie dicker Sirup. »Ist Callie in Schwierigkeiten?«
    Hinter ihrer Stirn spürte Jet ein Pochen. Dann erwiderte sie zähneknirschend: »Es geht nicht um Iridium. Firebug und Steele sind in der Gewalt von Doctor Hypnotic.«
    Taser schaltete sofort um und sagte ganz professionell: »Gib mir deine Koordinaten.«
    Das tat sie. Gerade wollte sie hinzufügen, dass sie auf ihn warten würde, da hörte sie einen gellenden Schrei. Er kam aus dem Inneren des Gebäudes. Mist. »Ich muss da rein.«
    »Jet, warte. Ich bin in fünfzehn Minuten da. Geh da nicht allein rein.«
    »Wer immer sich auch da drinnen die Seele aus dem Leib schreit, der hat vermutlich keine fünfzehn Minuten.«
    Wahrscheinlich war es Firebug, die sie hörte. Kais Schmerzschwelle war ziemlich niedrig. Jet erinnerte sich an ihr fünftes Jahr an der Akademie, und ein Bild erschien vor ihrem inneren Auge: Firebug hielt sich ihren gebrochenen Arm, während man sie in den Krankentrakt brachte, und schrie den ganzen Weg über wie am Spieß. Nein, Kai würde zusammenbrechen, wenn Hypnotic sie

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