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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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über das Gebäude finden kannst, auf mein Armband.«
    »Du kannst nicht allein gehen!«, schrie Frostbite. »Vor zwanzig Jahren hat es die gesamte Abteilung New York der Schwadron und einen Teil der Abteilung New Chicago gebraucht, um Hypnotic auszuschalten!« Er riss sich das Headset vom Kopf. »Ich komme mit. Sheila, übernimm an der Ops.«
    Meteorite war völlig in Panik. »Derek, nein! Ich kann nicht die gesamte Schwadron allein dirigieren – ich brauche dich hier, du musst mir helfen!«
    »Ich gehe«, sagte Iridium und hob die Hand.
    »Ich brauche deine Hilfe nicht«, schnappte Jet. »Damit werde ich allein fertig.«
    »Du kannst ja kaum noch stehen«, hielt Iridium dagegen. »Und Derek hat recht. Hypnotic ist nicht irgend so ein kleiner Idiot mit Billigausrüstung. Er ist gefährlich.«
    Jet dachte einen Moment lang nach. »Also gut. Du stehst unter meinem Befehl, und du wirst genau das tun, was ich sage und wann ich es sage.«
    »In Ordnung«, stimmte Iridium zu. »Können wir jetzt bitte los und das Leben eurer Freunde retten?«
    »Gut«, sagte Jet.
    Teufel noch mal, Iridium hatte doch auf die gute Seite der Schwadron gewollt, oder? Sie wünschte nur, sie hätte ihren Einstieg nicht ausgerechnet gegen einen Mann, den sogar Lester fürchtete.
    Und wie, zur Hölle, war es Hypnotic überhaupt gelungen, aus dem Hochsicherheitstrakt auszubrechen? Selbst angesichts der Zustände in den normalen Abteilungen – der Hochsicherheitstrakt hatte Roboterwachen, meterdicke Wände, Neuralinhibitoren … und tausend andere Sicherheitseinrichtungen, um die wirklich schlimmen Monster in Gewahrsam zu halten.
    Iridium erschauerte. Vielleicht wollte sie es gar nicht wissen.
    Iridium flog mit Jet auf dem Schattengleiter Richtung Looptown. Unter sich sah sie Wreck City vorüberziehen. Im Vergleich zu dem Chaos, das überall sonst herrschte, sah es in ihrem Planquadrat tatsächlich ziemlich ruhig aus.
    Bis sie den Strahl eines Plasmagewehrs bemerkte.
    »Scheiß mit Soße«, sagte sie leise, den Lieblingsfluch ihres Vaters benutzend. »Jet, es geht nicht.«
    »Was?«, schrie Jet, um den Wind zu übertönen.
    »Jemand ballert in Wreck City herum. Setz mich ab! Ich komme nach.«
    Es war keine Lüge. Sie würde mit wem auch immer kurzen Prozess machen und sich dann wieder den wirklich wichtigen Dingen widmen. In ihrem tiefsten Inneren wollte sie gegen Hypnotic kämpfen. Es wäre ein echter Kampf gegen einen echten Schurken. Der Kampf, zu dem sie nie die Gelegenheit bekommen hatte, bevor Corp vor all diesen Jahren versucht hatte, sie für den Rest ihrer Tage im Blackbird verschwinden zu lassen.
    Zumindest nicht als Heldin.
    »Du musst wissen, was du tust«, schrie Jet über den Wind hinweg. Der Schatten ließ Iridium los und setzte sie auf einem Dach ab.
    Iridium stürmte die Feuertreppe hinunter. Zwei tätowierte Gangster in Grün plünderten gerade ein Schnapslager. Drei Strobos – einen für jeden und einen als Zugabe –, dann war es vorbei. Iridium fluchte noch einmal, dann tippte sie an ihr Kommunikationsgerät.
    »Oz, hier ist Iridium. Nimm Deke O’Connor fest. Seine offizielle Aufenthaltsgenehmigung für Planquadrat 16 ist soeben abgelaufen.« Der Mistkerl glaubt im Ernst, er kann in meinem Bezirk tun und lassen, was er will. Wollen doch mal sehen, wie ein paar Jährchen Verbannung ins Hinterland ein sanftes Lamm aus diesem kleinen irischen Scheißer machen.
    Jemand zupfte Iridium am Ärmel, und sie wirbelte herum, die nächste Strobokugel schon bereit.
    Die Eigentümerin des Schnapsladens strahlte sie an. »Vielen Dank«, sagte sie. »Diese beiden Hurensöhne hätten mir alles genommen, was ich besitze.«
    »Schon gut, Mrs …« Fragend hob Iridium die Hände.
    »Pak. Theresa Pak. Und das ist mein Mann Benjamin.«
    Mrs Paks Ehemann grüßte in Iridiums Richtung. »Wir wissen, was Sie alles für uns tun. Sie halten uns die Banden vom Hals und beschützen unschuldige Menschen.« Er gab ihr fest die Hand. »Halten Sie durch!«
    Seine Frau drückte ihm einen Besen in die Hand. Dann zeigte sie auf den Scherbenhaufen, der von ihrem Schaufenster aus Plasglas übrig geblieben war, und sagte etwas auf Thai. Er seufzte. »Die Pflicht ruft.«
    »Wir haben Glück, dass es hier eine Heldin wie Sie gibt«, sagte Mrs Pak. Dann ging sie in ihren Laden zurück, und auf dem Holoschild in der Tür erschien leuchtend das Wort »Geschlossen«.
    Einen Moment lang starrte Iridium schweigend auf den Laden. Das hier waren echte, anständige,

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