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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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braucht es.«
    Seufzend schüttelte Meteorite den Kopf. »Nachdem du jetzt auch noch Krankenschwester gespielt hast, Iridium, verlass bitte den Raum.«
    Iridium ging hinaus, und Meteorite breitete eine Decke über Jet.
    Jet würde wieder gesund werden. Wenigstens ein Lichtblick, Gott sei Dank.
    Zurück im Hauptraum, wäre Iridium beinahe mit einem großen, blonden Berg von einem Helden zusammengestoßen. Er war noch viel riesiger als früher, und um seine Augen zeichneten sich ein paar feine Fältchen ab. Außerdem hatte er sein arrogantes Schnaufen verloren. Aber dieses vierschrötige Gesicht würde sie überall wiedererkennen.
    »Hi, Tyler.«
    Hornblowers Uniform war zerrissen und mit Flecken irgendeiner unidentifizierbaren schleimigen Masse bedeckt. Er selbst hatte eine Wunde über der Augenbraue, deren Ränder von Ziegelstaub verkrustet waren. Stark mochte er sein, ja, aber er heilte auch nicht schneller als ein gewöhnlicher Mensch.
    »Heilige Scheiße! Dann hat Derek mich ja doch nicht auf den Arm genommen als er sagte, du wärst auf die helle Seite der Macht gewechselt.«
    »Na ja …«, begann Iridium. »Da hat er vielleicht ein bisschen übertrieben.«
    »Heißt trotzdem nicht, dass ich dich mag«, gab Hornblower zurück. »Oder dir traue. Komm mir ja nicht in die Quere, Glühbirne!«
    Er schob sie beiseite, und sie ließ es geschehen. Sie hatte nicht das Bedürfnis, hier in der Heldenzentrale einen Kampf anzuzetteln.
    Schließlich wollte sie sich Unterstützung bei ihrem Problem mit Corp sichern. Sie sah zu, wie Hornblower seine Uniformjacke auszog und sie auf einen der Tische warf. Erst da bemerkte er Boxer.
    »He, Junge«, sagte der, schob seinen Filzhut hoch und kratzte sich am Kopf.
    Hornblower schluckte und schlug die Augen nieder. »Hi, Onkel Patrick.«
    »Du siehst so stark aus wie ein Ochse. Halten dich diese Helden auf Trab?«
    »Krawall«, erwiderte Hornblower. »Schlägerei mit ein paar privaten Sicherheitsleuten. Musste dazwischengehen und vermitteln.«
    Boxer klopfte seinem Neffen auf die Schulter. »Guter Junge. Wie du es von Warren gelernt hast. Er war immer schon der aufrechtere Bruder von uns beiden.«
    »Du, äh … Bleibt ihr jetzt hier?« Hornblowers Blick wanderte zwischen seinem Onkel und Iridium hin und her.
    »Und, Iri? Bleiben wir?«, fragte Boxer.
    Sie nickte. »Fürs Erste.« Bis sie ein paar von denen überredet hatte, ihr zu helfen.
    »Was ist mit deinen Gästen?« Fragend zog Boxer die Augenbrauen hoch.
    »Die können ganz gut für sich selbst sorgen.« Iridium wollte nicht wieder zurück in ihr Lagerhaus, nicht, solange Lester und sein böser kleiner Streichelzoo dort waren. Natürlich würde sie das niemals laut sagen. Die Helden durften auf gar keinen Fall davon erfahren, dass sie Arclight und seinen Kumpanen geholfen hatte, aus dem Gefängnis auszubrechen. Nie und nimmer.
    »Ich bin froh, dass du bleibst«, sagte Frostbite. »Wir können deine Hilfe wirklich brauchen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich euch helfen werde«, schnappte Iridium. »Ich zwänge mich nicht in so einen hautengen Anzug rein. Ich weiß, wir sind Freunde, Derek. Aber leg mir nichts in den Mund.«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu, dann sank er auf seinen Platz an der Konsole und drehte den Stuhl so, dass er sie nicht sehen konnte.
    In die Stille hinein wagte Steele ein Lächeln. »Du hast mir und Kai geholfen. Scheint so, als ob du das doch tust, egal, was du sagst. Und übrigens: Danke!«
    »Vergiss es.« Iridium seufzte. »Betrachte es einfach als Werbegeschenk. Und sei nicht so verdammt emotional.«
    Wieder herrschte einen Moment lang angespannte Stille. Dann ertönte von der Konsole her ein schrilles Geräusch, das sie nur allzu gut kannten.
    »Banküberfall«, sagte Frostbite. »Der Tresoralarm in der First Federal.« Er hieb auf die Tasten. »Sieht aus, als wären es Satin, Kinetic Lad und die wilden Zwillinge, Tooth und Claw.«
    »Das ist eine Riesenaufgabe, und uns fehlt eine Heldin.« Mit einem müden Ächzen raffte Steele sich auf. »Iridium, würdest du?«
    Iridium dachte an Lester und Gordon, an Jet, die im Krankenzimmer lag. Sie erwiderte Hornblowers zornigen Blick und Steeles flehenden.
    »Schön«, sagte sie. »Aber denkt bloß nicht, das werde jetzt zur Gewohnheit.«

ZWISCHENSPIEL
     
     
    »Ich glaub’s ja nicht! Du siehst fern? Ist das Leben nicht sowieso schon trostlos genug?«
    Garth sieht lächelnd zu Julie hinüber, die gerade die Schlafzimmertür hinter sich zumacht. Aus

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