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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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Rücken.
    Meteorite lief puterrot an. »Schön. Aber sorge dafür, dass sie nichts stehlen.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte um die Ecke. Taser folgte ihr.
    Iridium sah Boxer an. »Bleib, wo du bist und mach’s dir gemütlich«, sagte sie. Dann ging sie Meteorite und Taser hinterher. Aufzuwachen und als erstes Taser zu sehen, wäre wahrscheinlich noch schlimmer für Jet als das Ding, das Hypnotic ihr verpasst hatte.
    Falls sie wieder aufwachte.
    Schluss damit! So wütend Iridium auch auf Lester war, es war seine Stimme, die sie hörte, wenn es darum ging, sich zusammenzureißen. Sie wird wieder. Du hast Schlimmeres erlebt, und du bist auch wieder okay.
    Aber Jet ist nicht ich.
    In dem sogenannten Sanitätsraum standen exakt ein Operationstisch und ein Medizinschrank, den Meteorite gerade durchwühlte. Iridium überflog seinen Inhalt: alles Drogeriekram, den man an jeder Straßenecke kaufen konnte.
    »Das ist eure Krankenstation?«, fragte sie. »Da möchte ich lieber nicht sehen, was passiert, wenn sich einer von euch in den Finger schneidet.«
    »Hab ich gesagt, dass du hier reinkommen darfst?« Meteorite griff sich eine Hypospritze Adrenalin und einen Wattetupfer. »Raus mit euch, alle beide!«
    Iridium wandte sich Taser zu. »Du hast gehört, was die Lady gesagt hat.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Aber nur, weil du mich so nett bittest, Darling.«
    »Wie charmant«, sagte Meteorite. »Ihr gebt wirklich ein nettes Pärchen ab, du und dein Freund.«
    »Taser ist nicht mein Freund. Eher friert die Hölle zu. Wie kann ich helfen?«
    Meteorite murmelte: »Ich habs schon.«
    »Du bist eine Tippse, kein Arzt. Wann hattest du deinen letzten Erste-Hilfe-Kurs? Lass mich raten: vor sieben Jahren?«
    Die Raumtemperatur stürzte jäh ab, und Iridium hätte schwören können, in der Ferne ein Donnergrollen zu hören. Ihrer Meinung nach war Meteorite eine ehemalige Wettermächtige. Nun ja, vielleicht sollte sie das »ehemalig« noch mal überdenken. »Als Heldin mag ich ja nicht mehr viel taugen«, sagte Meteorite und starrte sie wütend an. »Aber zumindest habe ich mich nicht gegen meinesgleichen gewandt.«
    »Dann sind wir schon zwei.«
    »Was für eine verdammte Frechheit!«
    »Hör zu, ich wusste nicht, was passieren würde, wenn wir Ops lahmlegen«, sagte Iridium. »Ich hab nichts davon gewusst, dass Corp Gehirnwäsche betrieben hat, um aus allen Helden gute Jungs zu machen. Das kannst du glauben oder auch nicht. Für mich ändert es nicht das Geringste.«
    Während Meteorite sich um Jet kümmerte, ihr den Kampfanzug auszog, ihre Verletzungen untersuchte und ihre Werte überprüfte, ging Iridium hinüber zum Medizinschrank. »Jet meinte, sie hätte seit ungefähr einer Woche nicht mehr geschlafen.«
    »Wer hat das schon?« Meteorite lachte bitter. »Wir sind alle am Ende unserer Kräfte.«
    Neben den Schachteln mit Binden und Hypospritzen mit Aspirin lagen in besonders gekennzeichneten Ampullen die hochdosierten Schmerzmittel. Wie sie Derek kannte, hatte er die Medikamente und Geräte von irgendeinem Händler auf dem Grauen Markt. »Also wirst du sie einfach nur verarzten und sie dann geradewegs wieder da rausschicken, wie einen Spielzeugsoldaten?«
    »Wir haben keine andere Wahl.« Meteorite klang müde. In ihrer Stimme lag ein bisschen Wahnsinn, und sie war dem Schluchzen nahe. »Nicht mal die Nationalgarde kann mit all den Schurken und Abtrünnigen fertig werden, von der Polizei ganz zu schweigen.«
    »Du weißt, dass ich in dieser Sache keine von den Bösen bin. Corp hat ihr das angetan. Euch allen.«
    »Das ändert nicht das Geringste.«
    »Es ändert alles. Wird sie durchkommen?«
    »Ja. Ihr Anzug hat sie vor größeren Verbrennungen bewahrt, aber sie steht unter Schock. Wahrscheinlich aber eher vor Erschöpfung als von dem liebevollen Schubser, den ihr dein Freund gegeben hat.«
    »Er ist nicht mein Freund.«
    »Wie auch immer. Sie wird wieder in Ordnung kommen, braucht nur etwas Ruhe.«
    »Sie braucht mehr als nur etwas Ruhe, oder sie taugt bald nur noch für einen Leichensack.«
    Meteorite schnitt eine Grimasse, widersprach aber ausnahmsweise nicht.
    Und so verspürte Iridium nicht die geringsten Schuldgefühle, als sie Jet ein Schlafmittel injizierte. »Süße Träume, Joan. Schöne Träume, voller Licht.«
    Meteorite, die die Beschriftung auf der Spritze gesehen hatte, sah Iridium mit gerunzelter Stirn an. »Das wird sie für einen ganzen Tag aus dem Verkehr ziehen. Vielleicht länger.«
    »Sie

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