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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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einer Art Kasten. Nur auf der rechten Längsseite ertasteten seine Finger eine Wand aus Stoff. Aufgrund der Innenausbuchtungen der Kotflügel benötigte der G-Man nicht viel Fantasie für die Schlussfolgerung, dass er in einem Kofferraum lag.
    Der Ford rollte immer schneller die natürliche Rampe hinunter, an deren Fuß er schwungvoll die kleine Landzunge hinter sich ließ, um dann in den Fluss einzutauchen. Wie ein Stein versank das Fahrzeug zwischen den weißen Schaumkronen. Das eindringende Flusswasser überspülte im Kofferraum Cottons Hände und Beine. Von allen Seiten strömte es herein. Einziger Lichtblick: Die Amateure hatten versäumt, Cotton zu fesseln.
    Sich am rostigen Blech des Kofferraumes blutige Hände zu holen, machte wenig Sinn. Deshalb drehte Cotton sich so, dass seine Füße zur Rückbank zeigten. Ein kräftiger Tritt dagegen riss den Sitz aus der Verankerung und ließ die Rückenlehne nach vorne klappen.
    Inzwischen hatte der East River das Fahrzeug bis übers Dach verschluckt. Die Strömung schleuderte es unter Wasser herum, worauf Cotton die Fliehkräfte zu spüren bekam. Er flog durch das Loch der fehlenden Rückbank in den Innenraum des Wagens. Die wilde Karussellfahrt endete abrupt, als die Motorhaube sich in den Schlick des Flussbettes bohrte.
    Mit aller Kraft stemmte Cotton sich gegen die Hintertür, doch der äußere Wasserdruck machte ein Öffnen unmöglich. Erst wenn das Wasser den Innenraum komplett bis zur Decke ausgefüllt hatte, wäre ein Druckausgleich geschaffen.
    Cotton hielt die Luft an und wartete unter Wasser, bis die Kabine vollständig geflutet war.
    Er rüttelte an der Tür. Immer noch nichts. Ihm ging langsam der Sauerstoff aus. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er ertrinken könnte, weil die Türen sich nicht mehr öffnen ließen, und dass man morgen seine Leiche mit dem Auto aus den Tiefen des East Rivers fischen würde.
    Seine Lungen brannten vor Gier nach Luft. Er unternahm eine letzte, verzweifelte Anstrengung, den Widerstand der Tür zu brechen. Mit wild hämmerndem Herzen warf er sich dagegen und rammte sie auf.
    Vier kräftige Schwimmstöße katapultierten ihn an die Wasseroberfläche. Keuchend tauchte er aus dem Fluss auf und schnappte nach Luft. Bunte Sterne tanzten vor seinen Augen. Unbeirrt davon schwamm er auf das Ufer zu. Seine mit Wasser vollgesogene Kleidung zog ihn wie ein Bleigewicht nach unten. Auf allen vieren kroch er aus dem Fluss und richtete sich auf.
    Wo war Decker? Hatte man sie auch überwältigt und verschleppt? Benommen tastete er in seiner Jacke nach dem Smartphone und der Kimber. Beides Fehlanzeige.
    In der Finsternis konnte er keine drei Schritte weit sehen. Irgendwo aus der Dunkelheit oben auf dem Parkplatz vernahm er ein gequältes Stöhnen. Decker? Er eilte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als seine Hände einen am Boden liegenden Körper ertasteten. Es roch nach Blut.
    Cotton ließ sich auf die Knie fallen und beugte sich über das Opfer. Zu seiner Erleichterung erkannte er Styles, der mit geschlossenen Augen vor ihm lag.
    »Eric?« Cotton drückte Zeige- und Mittelfinger auf Styles’ Halsschlagader und spürte einen schwachen Puls.
    »He, Jeremiah.« Styles schlug die Augen auf und brachte ein gequältes Grinsen zustande. »Vernon, diese kleine Ratte, hat mich erwischt. Mit deiner Waffe, die ich dir abgenommen hatte. Während ich zusah, wie die Kiste mit dir im Wasser versank, hat er mir die Knarre aus der Tasche gezogen. Geschieht mir recht. Hätte dich nicht übers Ohr hauen sollen. Aber … Na ja, Vernon hat mich bei Lomax vorhin dazu bequatscht, als er mir den Namen des Filmkäufers verraten sollte.«
    »Hat er den Namen genannt?«
    »Wo denkst du hin?«, brachte Styles mühsam hervor. »Allerdings hat er mir einen Batzen Geld versprochen, wenn ich ihm helfe, dich und deine Freundin abzuservieren.«
    »Spar dir das Gerede bis zum Krankenhaus. Die flicken dich schon wieder zusammen.«
    Styles hustete. Er versuchte sich aufzusetzen. Sein Gesicht wurde aschgrau. Blut strömte aus seiner Brustwunde. »Vergiss es, mir kann keiner mehr helfen. Tu mir einen letzten Gefallen und schnapp dir diesen Mistkerl. Deine … deine …«
    Styles sank kraftlos nach hinten. Seine Stimme erstarb zu einem Flüstern. Cotton musste sich tief über ihn beugen und sein Ohr nah an die Lippen des Sterbenden halten, damit er ihn verstehen konnte.
    »Deine Knarre liegt irgendwo da drüben beim Wasser«,

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