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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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keuchte Styles mit erstickter Stimme. »Nachdem Vernon damit geballert und seine Fingerabdrücke abgewischt hat, hat er sie weggeworfen …«
    »Was ist mit Decker?«
    »Wem?«
    »Bambi. Habt ihr Bambi was angetan?«
    »Nur betäubt«, stöhnte er gequält.
    »Wo ist sie?«
    »Weiß … nicht. Vernon … Er wollte sie für sich. Hab keine Ahnung, wo er haust. Versuch’s in seinem … seinem alten Tattoostudio. Vielleicht hat er sich da … verkrochen.« Die letzten Worte erstarben zu einem gehauchten Flüstern. Seine Augen rollten nach hinten, sein Körper wurde schlaff. Styles war tot.
    Cotton sprang auf und suchte in Ufernähe nach seiner Waffe. Viele Profikiller ließen die Mordwaffe am Tatort zurück, um nicht durch einen dummen Zufall mit einer Pistole in der Tasche erwischt zu werden.
    Hastig tastete Cotton den Boden ab, bis seine Finger etwas Metallisches berührten. Seine Kimber lag dicht neben der Wasserlinie. Wahrscheinlich sollte sie im Fluss landen, doch Vernon hatte sich um einen Schritt verschätzt.
    Cotton überprüfte das Magazin und rannte los.

12
    Decker erwachte aus der Ohnmacht. Noch bevor sich ihr Bewusstsein an die Oberfläche gekämpft hatte, spürte sie etwas, das ihr schmerzhaft den Busen quetschte.
    Keuchend riss sie die Augen auf. Ihr Herz raste. Sie wollte aufstehen, doch ihr Körper reagierte nicht. Sie konnte sich nicht rühren. Jemand hatte sie mit Stricken auf einer Art Zahnarztstuhl aus massiven Stahlrohren gefesselt. Ihre Unterarme waren von den Ellbogen bis zu den Handgelenken mit Stricken an den Armlehnen fixiert. Ihre Unterschenkel waren von den Knien bis zu den Knöcheln auf dieselbe Weise an die Stuhlbeine gebunden. Außerdem pressten sie zwei handbreite Bänder auf den Sitz, mit denen ihr Oberkörper und die Rückenlehne umgewickelt waren. Selbst den Kopf konnte sie kaum drehen, da er fixiert war. Der Stuhl selbst war nach hinten geklappt, sodass Decker mehr lag als saß.
    Einem ersten Impuls folgend wollte sie um Hilfe schreien, doch irgendetwas steckte in ihrem Mund und verhinderte, dass sie die Zunge bewegen konnte. Sie würgte und spürte etwas Rundes aus Plastik im Schlund. Eine Art Pingpongball, den zwei um ihren Kopf gewickelte Lederbänder in Position hielten. Sie erinnerte sich, diese Art Kandare auf Filmplakaten in Styles’ Sexshop gesehen zu haben. Im Unterschied zu den Darstellerinnen auf den Bildern war sie zumindest noch vollständig bekleidet, wie sie mit gewisser Erleichterung feststellte.
    Sie zwang sich zur Ruhe.
    Wo war Cotton? Decker sah sich um, soweit die Kopffessel es zuließ.
    Sie befand sich in einem muffigen Raum, den eine Lampe, die auf einem Tisch stand, notdürftig mit gelblichem Licht erhellte. Der größte Teil des Zimmers blieb im Schatten verborgen. In einem Regal standen zahlreiche kleine Farbtöpfe. Befand sie sich im Atelier eines Malers?
    Die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen, sodass Decker nicht erkennen konnte, ob es draußen schon hell oder noch Nacht war. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Stunden? Tage?
    Eine plötzliche Woge der Übelkeit schwappte über sie hinweg; eine Nachwirkung des Chloroforms. Decker kämpfte den Brechreiz nieder. Sich mit einem Knebel im Mund zu übergeben wäre eine schlechte Idee, die unter Umständen in einem jämmerlichen Erstickungstod endete.
    Nachdem sie eine halbe Stunde lang die Wand vor sich angestarrt hatte, schwang plötzlich die Tür auf. Vernon trat in Deckers Blickfeld. Die Vorstellung, was dieser Kerl alles mit ihr anstellen könnte, brach wie eine Flut puren Entsetzens über Decker herein. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und zerrte verzweifelt an den Stricken.
    »Ah, wie ich sehe, sind Sie wach«, krächzte Vernon und trat neben ihren Stuhl.
    Er schaltete eine Lampe ein, die mit einem Schwenkarm auf der Rückseite des Sitzes befestigt war. Das grelle Licht stach Decker in die zusammengekniffenen Augen.
    Vernon holte sich einen Klappstuhl aus der hinteren Ecke heran und stellte ihn rechts neben seiner Gefangenen auf. Ohne ein Wort zu verlieren, setzte er sich darauf und griff hinter die Rückenlehne des Stuhles. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hielt er einen länglichen Gegenstand wie einen Füller zwischen Daumen und Zeigefinger. Überhaupt zeigte das Gerät eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Schreibinstrument. Abgesehen von zwei dünnen Schläuchen an seinem hinteren Ende und seiner Spitze, die einer Injektionsnadel glich.
    »Wissen Sie, ich hatte mir

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