Promises - Nur mit dir (German Edition)
aufstehen konnte, rutschte er an der Wand herunter und saß vor mir, das Gesicht in den Händen vergraben. Er lehnte sich ganz leicht gegen mich. Ich wollte die Arme um ihn legen, aber er versteifte sich sofort, daher legte ich ihm schließlich eine Hand auf die Schulter und die andere in den Nacken.
Ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, aber ich hatte keine Ahnung, was. »Matt?« Und dann hörte ich, wie ihm wieder der Atem stockte. Nicht wie zuvor. Es war ein zerrissener, bebender Atemzug – und ich begriff, dass er weinte.
»Hey, es ist okay«, flüsterte ich. Was immer ich erwartet hatte, das war es nicht.
»Ich schäme mich so.« Seine Stimme war so leise, dass ich ihn kaum hören konnte.
Mein Herz wurde plötzlich schwer. Ich hatte bestimmt nicht die Absicht gehabt, ihn in irgendeiner Weise zu beschämen. »Hör mal, es tut mir leid …«
»Nein.« Er holte tief Luft, dann brach es aus ihm heraus: »Ich schäme mich dafür, wie sehr es mir gefallen hat. Wie gut es sich angefühlt hat. Wie sehr ich es wollte. Dass ich es jetzt schon wieder will. Mit einer Frau hat sich nichts jemals so gut angefühlt wie das. Es war …« Seine Arme glitten um meine Taille und hielten mich fest. »Oh Gott, Jared …« Die Verzweiflung in seiner Stimme brach mir das Herz. Aber da war noch etwas anderes in seiner Stimme. Etwas, das wie Ehrfurcht klang.
»Wir müssen jetzt nicht darüber reden. Du bist erschöpft. Ich hätte dich nicht so bedrängen sollen. Ich glaube, was du wirklich brauchst, ist ein bisschen Schlaf. Was meinst du?«
Ich sprach mit ihm, wie ich vielleicht mit einem verängstigten Kind gesprochen hätte, aber es schien zu funktionieren. Er nahm wieder einen tiefen, bebenden Atemzug, ließ mich los, stand auf und wandte sich von mir ab, während er sich die Hose wieder hochzog. Er wollte mich nicht ansehen, aber auf seinem Gesicht lag kein Ausdruck von Zorn, nur von Traurigkeit und Verwirrung … und vielleicht Erleichterung. »Ja, ich denke, ich könnte jetzt schlafen.« Aber er rührte sich nicht.
Ich stand ebenfalls auf, drehte ihn sachte herum und schob ihn auf das Schlafzimmer zu. Er ging, aber dann stand er da und sah das Bett mit Entsetzen in den Augen an.
»Nimm du das Bett«, sagte ich sanft. »Ich werde heute auf dem Sofa schlafen.«
Ich versuchte, nicht gekränkt darüber zu sein, wie erleichtert er wirkte. Er zog sich bis auf die Unterhose aus und stieg ins Bett. Wieder hatte ich das Gefühl, etwas sagen zu müssen, aber ich hatte keine Ahnung, was er in diesem Moment hören wollte. Dass ich ihn liebte? Dass mir der Schmerz, den er litt, das Herz brach? Dass es mir leidtat, ihn bedrängt zu haben, oder dass ich mir nichts mehr wünschte, als neben ihm ins Bett zu klettern und ihn die ganze Nacht lang zu lieben? Ich entschied mich schließlich für: »Na dann, gute Nacht.«
Ich war an der Tür auf dem Weg zum Sofa, als ich ihn leise meinen Namen sagen hörte. »Jared? Kannst du hier bei mir schlafen? Ich will nicht, dass du gehst.« Er blickte in die andere Richtung und war offenbar immer noch nicht in der Lage, sich umzudrehen und mich anzusehen.
»Ich werde alles tun, was du brauchst. Aber …« Ich zögerte. »Bist du dir sicher, dass du das willst?« Ich wagte kaum, zu hoffen.
»Ich bin mir sicher. Leg dich einfach hier zu mir. Nichts sonst. Ich will dich nur bei mir haben. Das ist alles.«
»Natürlich.« Jetzt steckte ich in einer Zwickmühle bezüglich der Frage, was ich mit meinen Klamotten machen sollte. Wenn ich mich zuerst auszog, würde ihn das zusätzlich unter Druck setzen, was er im Moment sicher nicht gebrauchen konnte. Andererseits wollte ich auch nicht vollständig angezogen schlafen. Ich stand ein paar Sekunden lang da und erkannte dann, wie idiotisch es war, sich deswegen Gedanken zu machen. Schließlich zog ich Schuhe, Socken und T-Shirt aus, beschloss aber, die Hose anzubehalten, und stieg neben ihm ins Bett. Er hatte mir den Rücken zugewandt. Wäre zwischen uns nicht ein breiter Abstand gewesen, hätten wir in Löffelchenstellung dagelegen. Er seufzte. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich spüren, dass ein Teil der Anspannung von ihm abfiel.
»Nur ein bisschen näher, okay? Ich will … Ich will nur wissen, dass du da bist.«
Ich rutschte ein Stückchen näher, sodass ich fast an seinem Rücken lag, doch wir berührten uns nicht. Mein eigener Körper reagierte auf die Nähe seines glatten Rückens. Ich achtete darauf, dass ihn dieser Teil von mir nicht
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