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Prophezeiung der Seraphim

Prophezeiung der Seraphim

Titel: Prophezeiung der Seraphim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vassena
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durch eines der Stadttore verschwinden?«, fragte Fédéric. »Die Barriere d’Etoiles müsste am nächsten sein.«
    Nicolas sah ihn verächtlich an. »Großartige Idee. Das werden sich auch Jean-Marc und Antoine denken. Wenn sie nach uns fragen, können ihnen die Torwachen genaue Auskunft darüber geben, in welche Richtung wir gegangen sind.«
    Fédéric wollte auffahren, aber Julie hielt seinen Ärmel fest. »Nicolas hat recht. Alle Straßen aus der Stadt werden beobachtet. Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    Fédéric verschränkte die Arme. »Wohin gehen wir überhaupt, wenn wir draußen sind?«
    Nicolas grinste und strich sich übers Haar. »Eigentlich hatte ich vor, Julie ans andere Ende der Welt zu bringen, aber daraus wird offensichtlich nichts.«
    Julie warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Wir müssen nach St. Malo, also nach Westen an die Küste.«
    Sie nahm Rubens Hand und zog ihn nach vorne. »Mein Zwillingsbruder Ruben wird uns begleiten.«
    Fédéric riss die Augen auf. »Das ist dein Bruder?«, fragte er. »Dafür, dass du ihn gerade erst bekommen hast, ist er ganz schön groß.«
    »Sehr witzig, Guyot, aber das hier ist eine ernste Angelegenheit.«
    »Schon gut, ich wollte nur die Stimmung etwas aufhellen. Also, was hast du vor?«
    Julie erklärte Fédéric in aller Kürze, was sie erfahren hatte, seit sie getrennt worden waren und erzählte ihm von Jacques Lagardes Zeichnung.
    Fédérics Aureole flackerte unruhig, als er sagte: »Du bist also eine Art Engel?«
    »Die Menschen glauben das, aber in Wirklichkeit stammen die Seraphim aus einer anderen Welt.« Wie selbstverständlich ihr das bereits über die Lippen kam!
    »Rizinus und Mäuseköttel.« Fédéric fuhr sich mit der Hand ins Haar und blies die Wangen auf. »Das muss ich erst mal verdauen. Und was wollen diese dunklen Seraphim genau?«
    »Der Erzengel hat vor, ein Tor zwischen unserer und einer anderen Welt zu öffnen, um die Herrschaft über beide Welten an sich zu reißen. Wenn jemand ihn aufhalten kann, dann sind es Ruben und ich.« Als sie es aussprach, klang es in ihren eigenen Ohren ebenso lächerlich wie größenwahnsinnig.
    »Du bist Cal dermaßen unterlegen, dass du dich auch gleich selbst umbringen könntest – wenn das möglich wäre«, sagte Nicolas. »Julie, ich bringe dich in Sicherheit, wenn du mit mir kommst. Gegen den Erzengel anzutreten ist Wahnsinn.«
    »Meine Pflegeeltern haben geglaubt, dass ich es könnte.« Julie hielt seinem Blick stand. »Was wäre ich, wenn ich sie verraten und mich feige verkriechen würde?«
    »Julie von etwas abzubringen, ist unmöglich«, warf Fédéric ein. »Und ich bin dabei, was immer sie vorhat.«
    »Welch edler Ritter, treu bis in den Tod! Cal Savéan wird euch gerührt in die Arme schließen«, spottete Nicolas.
    »Wie schön, dass du so viel Vertrauen in mich hast!« Julie bau te sich vor ihm auf und stemmte die Hände in die Seiten. Wenn er nur endlich die Augenbraue senken würde, die ihm diesen arroganten Gesichtsausdruck verlieh! Sie bekam Lust, ihm gegen das Schienbein zu treten. Jetzt grinste er auch noch herablassend!
    »Seht euch doch an: zwei grüne Jungen und ein Mädchen, die keine Vorstellung davon haben, worauf sie sich einlassen.«
    »Vielleicht wissen wir das wirklich nicht. Aber Ruben und ich sind die Einzigen, die Cal überhaupt besiegen können!«
    »Siehst du? Es ist sinnlos«, bemerkte Fédéric im Hintergrund.
    »Das scheint mir auch so.« Nicolas seufzte und rückte seinen Hut zurecht. »Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als dich zu beschützen, so gut ich kann, mein Liebchen.«
    »Sie ist nicht dein Liebchen, Puderquaste!« Fédéric trat auf Ni colas zu und hob die Fäuste, aber Nicolas schnaubte nur verächtlich.
    »Aber du hättest gerne, dass sie deines wäre, Straßenköter?«
    »Hört sofort damit auf!«, rief Julie.
    »Und was ist mit mir?«, fragte Ruben plötzlich aufgebracht. »Interessiert es irgendjemanden, was ich denke?«
    Überrascht drehte Julie sich zu ihm um. Er presste die Lippen aufeinander und seine Schultern waren steif vor Zorn, aber sie verstand nicht, weshalb.
    »Ich wollte gar nicht abhauen«, stieß er hervor. »Ihr habt mich dazu gezwungen.«
    Nicolas lachte höhnisch auf. »Ich habe selten jemanden so rennen sehen wie dich!«
    »Weil ich Angst hatte, die Comtesse würde mir nicht glauben. Sie hat uns zusammen im Salon erwischt, kein Wunder, dass sie dachte, ich mache gemeinsame Sache mit euch!«
    »Aber wir haben dir

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