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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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sondern als eine Tatsache. Und als eine Bitte.”
    „ Direkt kann Dir nicht helfen, Gene. Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich habe nicht das Recht, das Geheimnis der Klinik zu lüften. Deshalb habe ich in Verbindung mit Dr. Larkin einen persönlichen Kanal benutzt. Niemand darf von mir von der Existenz der Klinik erfahren. Ich kann Dich auch nicht als begabte Persönlichkeit zur Beobachtung oder zur eventuellen Transformation empfehlen. Du hast Dir diese Chance selber verbaut. Vielleicht gibt es einen Umweg. Im Moment habe ich keinerlei Plan, aber ich werde darüber nachdenken. Ich gehe auch ein Risiko ein, ein großes. Ich habe bereits die Regeln der Organisation verletzt, indem ich nicht über Dich und den Doktor berichtet habe. Deshalb muss ich die Situation sehr sorgfältig überdenken, da meine Sorglosigkeit verhängnisvoll für mich sein kann. Im Falle einer Aufdeckung droht mir Retransformation, wonach mein Platz nur noch im Irrenhaus sein würde. Es gibt keine Entschuldigung. Wenn ich eine Lösung finde, werden wir wieder auf dieses Thema zurückkommen. Vorerst schließen wir es aus unserer Unterhaltung aus. Ich werde versuchen, Dir innerhalb meiner Möglichkeiten zu helfen. „Robert”, rief Sel: „Ist das Essen fertig?”
    „ Ja, Eure Hoheit.”
    „Dann serviere es … Eugene, mein Freund, hör zu! Ich will nicht, dass wir im Wettstreit mit anderen Zivilisationen hinterherhinken. Daher werde ich mich an die Regeln der Klinik halten, egal ob ich sie gut oder schlecht finde. Sie sind einer Idee untergeordnet, die ich respektiere. Und Dich, werde ich beschützen, hab´ keine Angst!“
     
     

6. Der fahrende Ritter B.Hey
     
    Die Tage schleppten sich dahin — schwer, hoffnungslos, ziellos, farblos. Die seltenen Stunden mit klaren und hellen Gedanken machten Eugene nicht glücklich. Seine Schmerzen und Visionen ließen bald nach, quälten ihn dann aber später wieder von neuem. Er fing an, die Dosis seiner Medikamente zu erhöhen. Sein Gehirn und sein Körper erstarrten. Sel hatte ihm noch immer nicht den Weg in die Klinik gezeigt. Eugene ging jetzt fast überhaupt nicht aus dem Haus, und sogar sein Zimmer verließ er nur noch sehr selten.
     
    Das Zimmer war ruhig und schwach beleuchtet. Er saß wohl schon zehn Stunden in seinem Sessel, tat nichts, starrte nur auf die Wand. Sein Körper und Gehirn waren rigide, seine Augen waren leer, sein Mund gähnend. Die Unendlichkeit der Zeit störte ihn nicht, und die Ewigkeit zog ruhig an ihm vorbei. Auf dem Boden neben ihm war eine geladene Pistole.
    Plötzlich hörte man im Korridor Getrampel, Gedränge, Gepolter und andere störende Geräusche. Die Tür flog auf, und jemand machte die Lichter an. Das energische, grobe Verhalten des wuchtigen Mannes mit dem Gesicht einer Bulldogge reizte Eugene.
    Der Eindringling schrie fröhlich, „Hey, Kumpel. Ich bin B.Hey. Du hast hier nichts zu suchen. Verschwinde! Dieser Raum gehört mir.”
    „ Verschwinde von hier”, sagte Eugene. „Das ist mein Zimmer. Ich bin schon seit einigen Wochen hier. Beweg Dich, Barbarella!”
    „ Verpiss dich, Kumpel! Du kannst so reden, mit wem Du willst, aber nicht mit mir.”
    „ Hau ab, du stinkendes Vieh”, sagte Eugene, noch bewegungslos an die Wand starrend.
    B.Hey nahm geschickt das Gewehr von seiner Schulter, lud es und scho ß. Die Fensterscheiben hinter Eugene brachen in tausend Stücke.
    Inzwischen hatte Eugene bereits mit seiner Pistole in die beiden Hände B.Heys geschossen, ohne vom Sessel aufzustehen. Das Gewehr stürzte mit einem metallischen Krach ein. Der Verwundete heulte wild auf, stürzte die Treppe hinunter und rief: „Ein Verrückter. Es ist ein Verrückter im Obergeschoss. Er wollte mich umbringen. Sel, verdammt, ruf einen Arzt!”
    Eugene murmelte vor sich hin, „Dreckiger Schweinehund! So viel unnötiger Lärm! Und er hätte die Tür hinter sich schließen sollen.” Seine Pistole lag wieder auf dem Boden.
    Sel brüllte aus dem Wohnzimmer: „Nein, in meinem Haus wird nicht mehr geschossen! Karel, nimm den Hubschrauber und lande vor dem Haus. Wir haben einen Verwundeten hier. Du wirst ihn ins Krankenhaus bringen. Mach schnell. B.Hey, warte eine Sekunde. Ich nehme meinen Erste-Hilfe-Kit. Bleib mucksmäuschenstill! Du liebe Güte, Du blutest ja auf meinem Sofa!”
    Eugene war immer noch in seinem Sessel und starrte an die Wand.
     
    Nach einer Weile trat Sel in Eugenes Schlafzimmer. Er saß immer noch in seinem Sessel und starrte an die Wand.
    „Hm, das

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