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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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für mich, und sie hat sich daran gewöhnt. Vor allem, wenn ich male, werde ich ziemlich unerträglich. Nichts Persönliches.”
    „ Sie hat ein solch ekelhaftes Verhalten nicht verdient.”
    “ Du solltest Dich besser nicht in meine Beziehungen zu Frauen einmischen! Wenn sie es nicht mag, kann sie gehen. Aber sie besteht sehr stark darauf, ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Kunst zu werden und ... Nun, mach Dir nichts daraus, alles Unsinn!”
    „ Sel, ich weiß über die Klinik. Sicher hat auch sie Schuld an Deiner Grobheit. Darum entschuldige ich Dich zu einem gewissen Grad.”
    Sel legte die Fernbedienung auf den Tisch und sagte langsam: „Nun, was die Klinik angeht. Dein Besuch erschien mir ziemlich seltsam, und ich habe einige Nachforschungen angestellt. Dr. Larkin ist bereits ermahnt worden, den Mund zu halten. Seine Vergangenheit ist nicht ganz sauber und mit der Androhung, dass einige, für ihn unangenehme Einzelheiten aufgedeckt werden könnten, hat er versprochen, seine Nase nicht mehr in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen. Ich habe alte Freunde in Tinderland und die haben sich darum gekümmert. Die Gefahr, dass Informationen durchsickern, hat immer bestanden, und ich war darauf vorbereitet. Wenn ich der Klinik von Deiner Entdeckung, oder vielmehr der, des Doktors berichtet hätte, hätten die Euch beiden wohl eine Gehirnwäsche verpasst. Nach einem derartigen, nicht besonders delikaten Eingriff, bekommen einige der Individuen verschiedene geistige Verwirrungen. In Deinem Fall wäre ein solcher Eingriff sehr schlimm. Fürs Erste werde ich das Geheimnis bewahren aber auch Du musst Deinen Mund halten. Das ist Deine einzige Rettung.”
    „ Ich hoffe, Dr. Larkin bekommt keinen Ärger?”
    „ Nein, er ist ein ganz vernünftiger, kleiner alter Mann, und dies wird ihn wahrscheinlich retten.”
    „ Du hast etwas Verwirrendes an Dir, Sel. Dein ganzes Verhalten ist nicht das eines Künstlers. Was haben sie mit Dir gemacht? Du malst wie ein Genie, aber wie es scheint, magst Du das gar nicht?”
    „ Du hast eine gute Nase! Ja. Das ist eine schwere Belastung für mich, verdammt noch mal! Zu wissen, dass man ein genialer Künstler ist, und eine höllische Abneigung gegen die Malerei verspürt! Und sich darüber im Klaren zu sein, niemals Lust dazu zu haben. Ich fühle mich den Leuten gegenüber wie ein Verräter. Mir wurde ein Talent vom Himmel gegeben aber ich will es nicht für das Gemeinwohl einsetzen. In gewisser Weise, beraube ich ihnen da etwas.”
    Sel schwieg für eine Weile. Dann lehnte er sich zurück, hielt einen Moment inne und fuhr fort: „Ich habe es gewollt. Ich habe es schrecklich gern gewollt. Ich dachte, dass sich alles vollkommen verändern würde, und dass ich in eine leuchtende Überwelt der Schöpfung versetzt würde. Dann erkannte ich, dass die Welt eines Amateur-Künstlers sich nicht grundsätzlich von der eines genialen Künstlers unterscheidet. Ja, so ist es. Vielleicht ist es bei den anderen anders, ich weiß es nicht. Was von mir jetzt verlangt wird, ist nur schwere, verrückt machende, regelmäßige Arbeit, am Rand eines Herzinfarkts. Und da ist noch etwas Anderes. Je mehr ich male und im Schöpferischen versinke umso häufiger überfallen mich die Dämonen einer entarteten Welt. Während ich mit meinem Pinsel Schönheit und Harmonie darstelle, bleibt in mir das Hässliche und Abartige. Vielleicht sollte ich genau das Gegenteil tun? Die Dämonen auf die Leinwand bringen, und die Reinheit und helle Schönheit für mich behalten ... Huh, ich bin nicht zu beneiden! Ich persönlich würde es vorziehen, in der Jagdfarm beschäftigt zu sein, aber ich habe bestimmte Verpflichtungen, die ich erfüllen muss. Oh, Mann, es ist nicht nur eine Verpflichtung, verdammt! Es ist in Dir drin und schlummert, und dann kommt die Zeit, wo es Dich auf unnachgiebige Weise drängt ...”
    Beide schwiegen, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Sie hatten keine Eile, ihr Gespräch fortzusetzen.
    Eugene sagte: „Ich werde nie wieder in der Lage sein, zu malen, Sel. Es ist meine eigene Schuld, aber ich habe eine Bitte an Dich. Zeig mir den Weg in die Klinik und hilf mir mit den Leuten dort in Verbindung zu kommen. Dr. Larkins Meinung nach, sind nur sie in der Lage mich vollkommen wiederherzustellen, und sonst niemand. Es ist mein Leben, das von ihnen abhängt. Ich werde nicht zulassen, dass ich invalide bleibe. Entweder werde ich völlig gesund, oder ... Sieh das nicht als Erpressung an,

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