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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loni Littgenstein
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Kraft in meinen Armen und konnte fester zuschlagen, wenn es nötig war. Als meine Mutter das dritte Mal nach ihrem David schrie, war Schluss mit lustig.
    Da die Zä hne meines Vaters sowieso schon locker waren, flogen noch ein paar heraus.«
    Mein Vater hatte schö ne Zähne.
    » Sie haben solange auf die Zähne Ihres Vaters eingedroschen, bis diese herausfielen?«
    » Sagte ich doch!«
    Ich war wahrlich kein Unm ensch. Wie gesagt, es ging ums Verdienen. Das musste Dr. Klein erst einmal verstehen.
    » Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    » Nichts, Dr. Klein. Ich habe gehofft, meine Mutter würde dann endlich ruhig sein. Sie ging mir auf die Nerven. Bei Fräulein Carla war das anders.«
    » Sie haben die Zähne Ihres Vaters ausgeschlagen, um Ihre Mutter ruhig zu bekommen? Sie drohten ihr an, ihr würde das Gleiche passieren, wenn sie nicht aufhört zu schreien. War es so, Oliver? Haben Sie das gleiche Ihrer Mutter angetan?«
    Ich hatte schon fast vergessen wie gut ich grinsen konnte. Diesmal grinste der Doc aber nicht mit, er schaute nur weg.
    » Nein.«
    » Nein?«
    » Mit so was konnte ich meiner Mutter doch nicht imponieren. Sie kennen meine Mutter nicht, Dr. Klein. Sie war eine harte Nuss. Das erinnert mich gerade an etwas.«
    Jetzt schaute mich der Doc wieder an. Was Neugierde aus einem Mensch en machen konnte, war schon erstaunlich.
    » Ein Nussknacker lag da einfach so herum, unbenutzt. Ja, eigentlich noch wie neu. Der sah gut aus, hatte feste Holzgriffe und so. Also, Walnüsse und Maronen wären da kein Problem gewesen. Denke ich. Meine Eltern haben nie mit mir Nüsse geknackt. Warum lag dann dieses blöde Ding da so herum?!«
    Obwohl es kä lter wurde, musste ich schwitzen. Ich werde es meinen Eltern niemals verzeihen, dass sie keine Nüsse mit mir geknackt haben.
    » Es tröpfelt, Oliver. Wir sollten hinein gehen.«
    Es war mir egal, dass Dr. Klein kein Wasser vertragen konnte.
    »Solange es nicht regnet.«
    Ich hasste es , mich zu wiederholen. Der Doc hatte wohl Angst, dass sein Papier nass werden würde. Noch nie zuvor hatte ich jemanden gesehen, der so schnell schreiben konnte wie Dr. Klein. Ohne dass er mir eine Antwort gegeben hatte, erzählte ich weiter. Es tröpfelte ja nur.
    » Der Zollstock war dann unbrauchbar. Na gut, er hatte mir gute Dienste geleistet. Mein Vater hatte ihn mal zum Abmessen unseres Gartenhauses benutzt. Er wollte sich eine Eckbank holen, damit wir uns hinein setzten konnten. Es war ein tolles Gartenhaus mit einer gebrauchten Eckbank. Die war aus so einem Möbelhaus für Arme. Nicht dass wir arm waren, darum ging es nicht. Das Geld war ja eigentlich eine Spende gewesen, für Leute, die eben nicht so viel Geld hatten wie wir. Diese Eckbank sah echt übel aus, und so hatte sie auch gerochen. Aber das habe ich nie gesagt. Sollte mein Vater doch mit dieser alten Eckbank glücklich werden. Hauptsache die Armen haben was davon. Mein Vater war eben ein guter Mensch.«
    » Und Ihre Mutter hat sicherlich wieder überall ihren Bambus eingepflanzt, richtig?«
    Ich fü hlte mich geschmeichelt, weil sich der Doc solche Kleinigkeiten gemerkt hatte.
    » Oh ja, das hatte sie.«
    Dr. Klein nickte. Er wirkte zufrieden, und das durfte er auch sein.
    »Entschuldigen Sie, Oliver, wo waren wir stehen geblieben?«
    Ich musste ü berlegen. Wie ging die Geschichte weiter? Das mit den Nähnadeln hatten wir durch. Das waren Schmerzen, die man aushalten konnte. Und das mit den Zähnen war auch nicht so schlimm gewesen.
    » Meine Mutter schaute immer weg. Gerade sie war es doch gewohnt, andere leiden zu sehen. Bei mir hat sie nie weggeschaut. Sie hatte einen bösen Blick, Dr. Klein. Ich denke, sie wollte mich damit umbringen. Sehr böse. Man konnte aber gut mit ihr fernschauen. Das habe ich gerne gemacht. All diese Krimis und so waren echt toll. Daraus habe ich viel gelernt.«
    » Was haben Sie denn gelernt, Oliver?«
    » Sehen Sie, es zieht wieder auf.«
    Der Doc schaute zum Himmel, der wieder blau wurde. Gleich wü rde er wieder sagen, dass ich Recht habe. Das hörte ich sehr gerne von ihm, aber diesmal sagte er es nicht. Er nickte nur und wartete geduldig. Und ich wusste auch, worauf.
    » Das hätte man von mir nicht gedacht. Mein Vater starrte, als würden ihm die Augen herausfallen. Dabei waren die meiner Mutter dran. Ich weiß nicht mehr, wie diese Serie hieß, aber der Mörder hatte schon ein paar fiese Tricks auf Lager. Ich habe dieses Stück Eisen genommen. Ich wusste, in dieser Rumpelkammer musste

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