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Psychoid - Der Feind in Oliver

Psychoid - Der Feind in Oliver

Titel: Psychoid - Der Feind in Oliver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loni Littgenstein
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Die Kamera im Zimmer verfolgte mich. Auch wenn es dunkel war, hatte ich all die gierigen Augen gesehen.
    » Was?«
    » Tut mir Leid, Carla. Das geht nicht.«
    Wenn sie schlau gewesen wä re, hätte mich Fräulein Carla geohrfeigt. Tat sie aber nicht.
    » Schon okay.«
    Sie stand auf und riss die Vorhä nge auf.
    Es stach. Es war doch kein Traum. Frä ulein Carla stand neben mir und flüsterte.
    » Pssst. Braucht keiner zu wissen, dass ich da bin. Habe mich reingeschmuggelt. Stell dir vor, niemand war da und die Türe war auch nicht zugesperrt«
    Was fü r eine Lehrerin. Fräulein Carla sollte sich schämen, mir das Gesicht abgeleckt und mit meinem Teil gespielt zu haben.
    » Kein Problem. Werde nichts verraten.«
    Sie lä chelte frech und steckte mir ihre Zunge in den Mund.
    » Dafür werde ich schon sorgen, Ol... David.«, witzelte sie.
    Das glaubte ich ihr gerne.
    »In deinem Anzug siehst du richtig gut aus.«
    Sie schmeichelte mir.
    »Nur diese Socken, David. Die gehen gar nicht.«
    Jetzt nicht mehr. Frä ulein Carla hatte ja Recht, das Loch wurde immer größer. Sie kam mir vor wie meine Mutter.
    » Kann man stopfen.«
    Das kö nnte man mit ihrem Mund auch machen, dachte ich nur, als ich das gesehen hatte. Fräulein Carla zog einen weißen Faden heraus, und eine Nähnadel. Die nahm sie aus einer durchsichtigen Box, mit ganz vielen Nähnadeln, heraus.
    » Das ist nett.«
    Ich zog den Socken mit dem Loch aus und drü ckte ihn ihr in die Hand. Fräulein Carla hatte wunderschöne, zarte Hände und ich bekam Angst, dass sie sich mit den Nadeln wehtun würde. Das wollte ich nicht.
    » Was ist? Hättest du nicht gedacht, dass ich so was kann?«
    Frä ulein Carla konnte sehr gut nähen. Das habe ich gesehen, denn sie ließ sich recht viel Zeit.
    » Schön von dir. Ich hätte die Socken auch einfach wegwerfen können, ich habe genug andere.«
    Aber darum ging es ihr nicht, glaube ich.
    »Ich mache es gerne für dich.«
    Sie machte mich wahnsinnig. Diese Nadeln waren es vielmehr, die mich irre machten.
    Ich wusste, wozu sie gut waren.
    Bei dem Gedanken musste ich lächeln.
    » Das gefällt dir, was? Ein Weib, das dir die Socken stopft, oder?«
    Wollte sie mir etwa ein schlechtes Gewissen einreden? Wenn Frä ulein Carla es doch unbedingt stopfen wollte, so sollte sie es doch einfach tun.
    Denn ein Gewissen habe ich nicht.
    »Ja, das tut es wirklich, Carla.«
    Es hatte mir auch gefallen, als sich Frä ulein Carla in den Finger gepikst hatte, auch wenn es so aussah, als hätte sie es absichtlich getan. Etwas Blut lief.
    » Wie ungeschickt ich doch bin. Das passiert mir sonst nie.«, säuselte sie, so als hätte sie es nicht ernst gemeint.
    » Du musst es ablecken.«
    » Was?«
    » Das Blut. Lecke es einfach ab, Carla.«
    Oder backe einen Kuchen damit, dachte ich. Für ein kleines Stück würde ich morden.
    Ich drü ckte mir auf die Schläfen, denn meine Kopfschmerzen wurden irgendwie schlimmer. Dass Fräulein Carla jetzt tatsächlich ihr Blut am Finger ableckte, machte es nun auch nicht besser. Zumal sie jedes Mal drückte, sodass frisches Blut nachkam. Blut musste wohl schmecken.
    » Wird schon wieder, Carla.«
    » Gut, dass ich schon fertig bin. Und was sagst du? Wie neu, oder?«
    Meine alte Wollsocke sah wirklich wieder gut aus. Das hatte Frä ulein Carla prima gemacht.
    » Ja, wie neu. Dankeschön.«
    » Das kann man aber auch anders sagen«, sagte sie und reckte mir ihren Kopf entgegen. Langsam wurde Fräulein Carla wieder recht aufdringlich und nervig.
    Ich kü sste sie.
    » Na also. So geht das.«
    Ihren Befehlston hatte ich schon fast vergessen. Wenn man so was verdrä ngte, kam man ganz gut damit zurecht. Fräulein Carla zog eine Tüte aus ihrer Tasche. Eine Tüte, die viel zu groß war für ein Fädchen und ein paar Nähnadeln. Sie packte dennoch die Sachen ein.
    » Wir sind ja fertig.«
    Das war ich auch.
    Ich wusste, wozu Tüten gut waren.
    » Ach, bevor ich es vergesse. Ich habe noch etwas mitgebracht. Ich habe gehört, dass du das magst.«
    Ich hatte definitiv die Schnauze voll von Ü berraschungen. Fräulein Carla zückte eine Packung mit jeder Menge Walnüsse. Die sahen sehr gut aus.
    » Ich liebe Nüsse.«
    Gerne wollte ich sie fragen, woher sie das wusste , aber das konnte ich mir sparen. Dr. Klein war eine große Plaudertasche.
    » Wir müssen sie nur noch knacken, David.«
    Einen Nussknacker hatte sie auch noch dabei. Das erinnerte mich an etwas. Dieser war zwar in Silber, ein modernes Ding, aber sonst

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