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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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beschränkt, aber andere Konstitutionstypen, die zur Sucht neigen (namentlich Phosphor, Staphisagria, Tuberculinum und Syphilinum), kommen vergleichsweise selten vor. Natrium muriaticum 10M würde den meisten Süchtigen helfen, ihre Abhängigkeit zu beenden.
Emotionale Intensität
    Weil Natrium-Menschen dazu neigen, ihre Gefühle zu unterdrücken, sind sie in ihrem Inneren ständig emotional angespannt. Die Mehrheit der Natrium-Frauen und ungefähr die Hälfte der Männer sind offen genug, um starke Gefühle die meiste Zeit auch empfinden zu können. Bei diesen Menschen dringen die Emotionen aus dem Unterbewußtsein ständig in die bewußte Ebene ein, wobei die Stärke von äußeren Reizen und bei Frauen auch vom Hormonspiegel abhängt. Diese »emotionale Überflutung« führt dazu, daß viele Alltagserfahrungen bei Natrium emotional gefärbt sind. Das wird vielleicht nicht ausgedrückt, aber durchaus so empfunden. Deshalb haben Natrium-Menschen oft feuchte Augen.
    Es gibt Tausende verschiedener Stimuli, die dazu führen können, daß die Emotionen hochkommen, Stimuli, die in irgendeiner Weise an alte Erfahrungen erinnern, die irgendwann Gefühle hervorgerufen haben, die so intensiv waren, daß sie nicht wirklich gefühlt werden durften, sondern größtenteils unterdrückt wurden. In der modernen Psychologensprache heißt es, diese Stimuli sind ihre »Auslöser«. Was am häufigsten zum Auslöser wird, sind: Kritik oder Zurückweisung jeder Art, tragische Szenen und Geschichten oder solche mit Happy-End nach großem Leiden, unerwartete Beweisevon Liebe und Zuneigung und emotionales Besitzergreifen (speziell bei Männern).
    Viele Natrium-Menschen reagieren ständig emotional auf subtile Reize aus der Umgebung, so wie die Wetterfahne sich mit dem Wind dreht. So kann beispielsweise die Natrium-Frau morgens von einem Traum erwachen und sich auf unbestimmte Weise erschöpft fühlen. Das legt sich, aber beim Frühstück hört sie im Radio, daß gestern ein sechzehnjähriges Mädchen in ihrer Stadt entführt worden ist. Sofort empfindet sie eine Mischung aus Furcht und Trauer. Nach dem Frühstück geht sie zu ihrem Auto, und unterwegs begegnet ihr ein Fremder, der ihr so in die Augen sieht, daß sie sich unwohl fühlt. Auf der Fahrt zur Arbeit empfindet sie leichte Panik, weil ein Polizeiwagen ihr etwa einen Kilometer folgt, obwohl sie völlig korrekt fährt. Am Arbeitsplatz wird sie von einem Kollegen begrüßt und fühlt innerlich eine Mischung aus Zuneigung und Sicherheit in der Gesellschaft dieser freundlichen, vertrauten Person. Bald spürt sie jedoch den Druck, etwas zu leisten, und ihre Spannung wächst in dem Maße, wie sie sich darüber sorgt, daß sie den Anforderungen nicht gerecht wird. Ein Kunde wirkt ungeduldig, und sie fühlt sich verantwortlich und lächelt ihm entschuldigend zu, obwohl es die Aufgabe ihres Kollegen ist, sich um ihn zu kümmern. Dann kommt eine Mutter mit ihrem Baby herein, und ihr Herz fliegt dem Kind zu und schlägt mit einer reichen Mischung aus Liebe und Sentimentalität. Und so weiter. Vor allem Natrium-Frauen leben meist in einer ständig wechselnden Flut von Emotionen. Vieles davon empfinden sie nur unbestimmt, besonders den Hintergrund von Ängstlichkeit, den sie nur registrieren, wenn das Gefühl sehr intensiv wird.
    Natrium-Männer können ihre Gefühle meist effektiver abspalten, aber trotzdem sind viele von ihnen immer noch Sklaven der Auslösemechanismen des alltäglichen Lebens. Es ist das ständige Auf und Ab der Emotionen, das Natrium das Gefühl gibt, die Dinge nicht unter Kontrolle zu haben, und ihn veranlaßt, fast jeden Bereich seines Lebens zu disziplinieren, besonders seine potentiell emotionsgeladenen Interaktionen mit anderen Menschen. Natrium-Menschen verhalten sich gegenüber Leuten, die sie nicht kennen, sehr kontrolliert und vorsichtig, weil sie nie wissen, mit welchem bedrohlichen Stimulus sie möglicherweise konfrontiert werden. Der gleichermaßen emotional labile Phosphor ist im Gegensatz dazu bei neuen Bekanntschaften sehr spontan und abenteuerlustig, weil er nicht so leicht verletzlich ist, und wenn er doch verletzt wird, überwindet er das sehr schnell, anders als Natrium, der dazu neigt, ständig in einer unangenehmen Brühe alter Emotionen herumzurühren.
    Diese stetigen Hintergrundgefühle, die die Erfahrungen vor allem der Natrium-Frau färben, geben ihrer Kommunikation mit anderen eine gewisse emotionale Intensität, besonders wenn sie zu diesen

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