Psychologische Homöopathie
zugeben.
Sentimentalität
Natrium ist ein sentimentaler Typ. Sentimentalität ist ihrem Wesen nach eine Art oberflächlicher Liebe, die man empfinden kann, ohne sich selbst allzu verletzlich zu machen. Sie ist ein sanftes, sicheres Gefühl, das Wärme gibt, ähnlich wie ein Glas Sherry. Es ist diese Kombination von Wärme und Sicherheit, die Sentimentalität für viele Natrium-Typen so attraktiv macht, besonders für Frauen und Kinder. Rosa ist wahrscheinlich die Lieblingsfarbe der Natrium-Frau und mit Sicherheit die Lieblingsfarbe des Natrium-Kindes, vor allem in Form eines stilisierten Herzens. Natrium-Frauen lieben oft die riesigen rosa und rot bemalten Grußkarten, die ihre Natrium-Männer ihnen schicken, wenn auch nicht ohne eine gewisse Verlegenheit. Ein Hollywood-Rührstückwird bei den meisten Natrium-Frauen und auch bei ziemlich vielen Männern Ströme von Tränen auslösen, Tränen, die sanft fließen (Kent: »Milde«) und die emotionale Stabilität von Natrium nicht bedrohen.
Viele Natriums verwechseln Liebe mit Sentimentalität. Sie werden abhängig davon, daß ihr Partner ihnen mehrmals täglich sagt: »Ich liebe dich«, und sie schätzen Schmuck und andere Geschenke von ihren Lieben, auch wenn ihnen die Dinge normalerweise nicht gefallen würden. Die Tatsache, daß ihr Partner ihnen ein Abendessen bei Kerzenlicht serviert, läßt viele Natrium-Frauen darüber hinwegsehen, daß er emotional unreif und zu einer offenen, erwachsenen Beziehung nicht fähig ist. Solange er zeigt, daß sie ihm »etwas bedeutet«, ist sie glücklich, ohne zu bemerken, daß diese Show nicht tiefer reicht als irgendeine andere, die auf Sentimentalität basiert. Da die Mehrheit der zivilisierten Menschen auf diesem Planeten Natrium sind, ist es kein Wunder, daß Liebe mit rosa Herzchen, bunten Karten und Bunnyhäschen dargestellt wird.
Besonders sentimental reagiert Natrium auf Kinder und Tiere, denn sie sind schutzlos und sehr liebevoll und stellen deshalb keine emotionale Bedrohung dar. Manch ein Natrium-Mädchen hat sich seinem Pferd oder Hund jahrelang näher gefühlt als irgendeinem anderen Lebewesen und ist am Boden zerstört, wenn das Tier stirbt.
Religion bietet ebenfalls sentimentalen Trost für viele Natriums, besonders für Kinder. Das liebe Jesulein, die Geschichte seiner Geburt und die Weihnachtslieder sind beruhigend und tröstlich, auch wenn sie nur wenig mit echter Spiritualität zu tun haben. Viele junge Natrium-Mädchen wollen später Nonne werden, weil sie eine sentimentale Vorstellung vom Klosterleben haben. Viele Eltern bestärken ihr Kind in seiner Sentimentalität, ohne zu merken, daß sie damit auch eine Fluchttendenz stärken und einer Trivialisierung von Liebe Vorschub leisten. Natürlich kennt die emotional gesündere Natrium-Frau den Unterschied zwischen wirklicher Liebe und Sentimentalität, aber sie ist in der Minderheit.
Ängste und Phobien
Natrium ist ängstlicher, als man oft meint. Seine prinzipielle Furcht ist die vor emotionalem Schmerz, die ihm jedoch oft kaum bewußt ist, obwohl sie einen großen Teil seines persönlichen Lebens kontrolliert, indem sie ihn zwingt, bedrohliche Situationen zu meiden. Natrium-Menschen haben eine Vielzahl von Strategien, um zu verhindern, daß der unterdrückte Schmerz wieder reaktiviertwird. Einige lassen sich überhaupt nicht auf eine intime Beziehung ein. Wenn sie ihr Herz nicht öffnen, können sie nicht verletzt werden. Andere sind weniger verschlossen, aber es dauert lange, bis sie jemandem genug vertrauen, um wirklich verwundbar zu sein.
Ich habe schon die verbreitete Natrium-Angst erwähnt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Sie kommt besonders häufig bei Natrium-Kindern vor. Eine Natrium-Frau erzählte mir, sie habe als Kind in der Diele auf dem Teppich vor dem Schlafzimmer ihrer Eltern geschlafen, sehr zu deren Mißfallen. Sie wollte damit verhindern, daß ihre Eltern nachts weggingen und sie verließen. Obwohl dieses Verhalten ein extremes Beispiel ist, ist die Angst, Vater und/oder Mutter zu verlieren, bei Natrium-Kindern sehr verbreitet.
Natrium-Erwachsene haben ganz ähnliche Ängste. Einige fürchten immer noch den Tod ihrer Eltern, mit denen sie auf ungesunde Weise verbunden sind, sowohl durch Schuldgefühle als auch durch emotionale Abhängigkeit. Viele Natrium-Menschen spüren unbewußt, daß mit dem Tod der Eltern jede Chance verlorengeht, doch noch deren Liebe zu gewinnen. Auf der bewußten Ebene denken sie zwar, daß ihre Eltern
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