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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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erweckt er in der Öffentlichkeit den Eindruck eines Menschen, der viel Selbstvertrauen hat, und dieser Eindruck täuscht auch nicht (wie so oft bei Lycopodium und Natriummuriaticum). Arsenicum ist eng verwandt mit Nux vomica und Sulfur und hat bis zu einem gewissen Ausmaß auch deren Selbstvertrauen. Unter fortgesetztem Streß wird Arsenicum jedoch weit stärkere Ängste entwickeln als die beiden anderen Typen.
    Da Arsenicum-Menschen dazu neigen, sehr diszipliniert zu sein und ihr Leben unter Kontrolle zu halten (ähnlich wie Kalium und Natrium), brechen sie meist sehr plötzlich zusammen, wenn sie den Streß nicht länger bewältigen können. Wenn das geschieht, spricht man häufig von einem »Nervenzusammenbruch«, Die Angst wird plötzlich überwältigend, und der Mensch kann nicht mehr rational denken. Bei Arsenicum wird sich diese Angst im allgemeinen auf die charakteristische Furcht vor Krankheit, Tod und Armut konzentrieren, aber auch als ziellose Furcht auftreten, vor allem wenn der Betreffende alleine ist oder bei Nacht. Der wirklich ängstliche Arsenicum-Patient kann sich jedoch vor beinahe allem fürchten. (In Kents Repertorium gibt es 14 Rubriken, in denen Arsenicum fett oder kursiv gedruckt unter der Überschrift »Angst« aufgeführt wird.)
    Was bei einem sehr ängstlichen Arsenicum-Menschen am stärksten auffällt, ist seine Rastlosigkeit. (Kent: »Er ist fortwährend in Bewegung.«) Er wird extrem aufgeregt und kann keinen Augenblick still stehen. Der Arzt findet einen Patienten vor, der auf und ab läuft, die Hände ringt und daran zweifelt, daß ihm jemand helfen kann. Anders als der aufgeregte Phosphor-Patient ist Arsenicum in diesem Zustand sehr schwer zu beruhigen. Wenn man ihm sagt, daß alles wieder gut wird, bleibt er vielleicht einen Moment stehen und sagt: »Oh, Doktor, glauben Sie das wirklich?«, um dann zu seiner Aufregung und Verzweiflung zurückzukehren, als habe der Arzt nichts gesagt. Wie Aconitum kann er denken, daß er gleich sterben wird, und nichts wird ihn vom Gegenteil überzeugen (außer einer Hochpotenz Arsenicum). Manchmal gibt es eine solche Phase von Angst und Aufregung auch bei Menschen, die tatsächlich im Sterben liegen. In diesen Fällen kann eine Gabe Arsenicum den Patienten ein friedliches Ende bescheren.
    Einige ängstliche Arsenicum-Typen entwickeln eine Angst davor, vergiftet zu werden. Diese Art von Paranoia kommt häufig bei senilen Patienten vor, die höchstwahrscheinlich schon während ihres ganzen Lebens in Resonanz mit der Energie von Arsenicum standen, dessen Charakteristika jedoch nicht zeigten, bis ihr Geisteszustand sich in Richtung auf die Demenz veränderte. Viele hochgiftige Mittel haben die Angst vor Vergiftung in ihrem Arzneibild; deshalb ist es nicht überraschend, sie auch bei Arsenicum zu finden, das jahrhundertelang das beliebteste Gift in Europa war.
Argwohn
    Die Paranoia eines aufgeregten Arsenicum-Typs ist eine Übertreibung des Argwohns, den man sogar bei relativ gesunden Menschen findet. Charakteristischerweise wird die Arsenicum-Patientin die Qualifikation und Kompetenz ihres Therapeuten sehr genau unter die Lupe nehmen, bevor sie einer Behandlung zustimmt. Nachdem sie sich vergewissert hat, daß ihr Therapeut sowohl Mediziner als auch Homöopath ist, wird sie vielleicht noch genauer nachfragen: »Wie lange praktizieren Sie denn schon?« und »Haben Ihre Behandlungen je einem Patienten geschadet? « Wenn der Arzt ihr dann sagt, daß er ihr Arsenicum geben will, wird er es schwer haben, ihr Vertrauen zurückzugewinnen.
    Der Argwohn von Arsenicum ist einfach ein anderer Ausdruck für die körperliche Unsicherheit dieses Typs. Arsenicum-Menschen sind von Natur aus vorsichtig. Sie werden einen geschäftlichen Vorschlag mit ihrem scharfen Verstand sehr sorgfältig prüfen und nach verborgenen Gefahren suchen. Wenn sie zwischen praktischer Sicherheit und emotionaler Befriedigung zu wählen haben, werden sie sich im allgemeinen für die Sicherheit entscheiden. Der Arsenicum-Vater neigt beispielsweise dazu, dem Freund seiner Tochter gegenüber noch argwöhnischer zu sein als sonst, vor allern, wenn es sich um eine »ernsthafte« Beziehung handelt. Dabei sorgt er sich in dem meisten Fällen mehr um die finanziellen Aussichten seines zukünftigen Schwiegersohnes als darum, ob seine Tochter mit diesem Mann auch glücklich sein wird. Der Argwohn von Arsenicum entspricht im wesentlichen dem Bedürfnis nach Gewißheit, daß nichts seine körperliche

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