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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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gesehen und das Wirken des Lebens im Körper als Wechselspiel der Elemente aufgefasst. Feuer, Wasser, Luft und Erde haben dabei folgende Wirkweisen:
Feuer ist warm und trocken.
Wasser ist kühl und feucht.
Luft ist warm und feucht.
Erde ist kühl und trocken.
    Wenn Sie schon einmal Chili gegessen haben, wissen Sie, dass die rote Farbe dieser Frucht und ihr würziger Geschmack bereits deutliche Hinweise auf das „Feuer“ liefern, das sich nach dem Genuss im Mundbereich ausbreitet. Der Inhaltsstoff von Chili, Capsicain, ist ein Nervengift, das uns das gleiche Gefühl vermittelt wie Feuer, das uns verbrennt. Sind die Eigenschaften einer Arznei so gut erkennbar und zuzuordnen wie in diesem Fall, dann bereitet es keine Mühe, die Einteilungsmethode von Arzneien in der traditionellen Medizin Europas und Asiens gedanklich nachzuvollziehen. So wird manauch homöopathischen Chili (Capsicum) bevorzugt bei Beschwerden einsetzen, die so wirken, als hätte man Kontakt mit Chili gehabt, wie Kopfröte, Bluthochdruck oder Mundtrockenheit.
    Homöopathische Arzneien sind leider nicht immer so einfach in das Schema der pharmakologischen Eigenschaften einzuordnen. Sie haben vielfältige und oft widersprüchliche Wirkweisen, dass die Kräuterkundigen des Altertums bald dazu übergingen, in ihren Aufzeichnungen Widersprüche festzuhalten, die Samuel Hahnemann Jahrhunderte später als Ausgangspunkt seiner Arzneimittelprüfungen dienten.
    In diesem Buch finden Sie hundert Arzneien, die nach diesem Schema eingeteilt sind. Sich diesen einzelnen Gruppen im Vorfeld zu nähern ist in der psychosomatischen Homöopathie ein wichtiger Schritt, denn überall dort, wo geistige und seelische Ursachen von Krankheiten mitspielen, wird die Situation schnell unübersichtlich. Lässt sich diese meist von Therapeuten mit Hochpotenzen ausgeübte Form der Homöopathie überhaupt in Eigenregie durchführen? Ich meine ja. Allerdings wird die Erfolgsquote nur dann ausreichen, wenn man dabei von Anfang an systematisch vorgeht. Eine Möglichkeit dazu ist der Dreistufenplan, den wir im folgenden Kapitel kennenlernen.

Der Weg zum richtigen Mittel: Der Dreistufenplan
    Um bei der Suche nach Ihrem passenden Homöopathikum nicht im Dickicht der Symptome und Arzneimittel verloren zu gehen, hilft ein systematisches Vorgehen.
    In der ersten Stufe lernen Sie, sich mit den Augen eines fremden Menschen zu sehen. Denken Sie über sich nach, als wären Sie nicht selbst betroffen. Versuchen Sie eine Perspektive von außen und überprüfen Sie für sich, woran dieser Mensch – also Sie – eigentlich leidet. Dann füllen Sie den Beschwerdefragebogen aus.
    Die zweite Stufe ermöglicht es Ihnen, sich unter den hundert Arzneien, die im letzten Kapitel ab → Seite 136 dieses Buches beschrieben werden, grob zu orientieren. Sie können das, indem Sie Ihre Neigungen, Ihre üblichen Reaktionsweisen und die Art Ihrer Krankheiten einer von vier Gruppen zuordnen, wodurch die Anzahl der Arzneimittelbilder, die Sie durchlesen müssen, deutlich eingegrenzt wird.
    Die dritte Stufe dient als Bestätigung Ihrer Selbstanalyse von Schritt 2: Anhand der körperlichen Symptome, die ich Ihnen ab → Seite 60 nenne, werden Sie erfahren, welche körperlichen Reaktionen auf seelische Beschwerden typisch sind. Wenn Sie beim zweiten Schritt zum Beispiel herausgefunden haben, dass Sie am ehesten zur Gruppe Blau gehören, sollten vorwiegend Beschwerden gefunden werden, die zur Gruppe Blau passen.
    Sie können natürlich bei Unsicherheiten oder Gruppenüberschneidungen auch Arzneimittelbilder anderer Gruppen durchlesen. Vielleicht erkennen Sie dort etwas, das bis jetzt Ihrer Aufmerksamkeit entgangen ist und ein völlig neues Licht auf die Sache wirft.
Erste Stufe: Der Beschwerdefragebogen
    Viele Menschen, die homöopathische Werke lesen, sagen: Alle Mittel klingen irgendwie gleich. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Damit es nicht so weit kommt, hilft es, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Die konkrete Minderung oder Aufhebung von Beschwerden. Hierzu dient das Ausfüllen des Beschwerdefragebogens. Die folgende Liste erleichtert es, Beschwerden zu konkretisieren. Wo Sie bis jetzt von „Schmerzen im Rücken“ gesprochen haben, sollen Sie nun unterscheiden, ob es sich um stechende oder drückende oder brennende oder ziehende Beschwerden handelt. Beobachten Sie, wann diese aufgetreten sind und welche Maßnahmen Linderung gebrachthaben, beispielsweise Kühle oder Wärme. Wenn Sie

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