Psychosomatische Homoeopathie
angeboten (z. B. Gudjons in Augsburg) und sind entsprechend teurer, Letztere gibt es von kommerziellen Herstellern wie der Deutschen Homöopathischen Union in Apotheken zu kaufen.
Dafür brauchen Sie keine Verschreibung und kein Rezept. Sie gehen in die Apotheke und sagen beispielsweise: „Ich möchte das Mittel Belladonna in der Potenz C30.“ Sie bekommen dann im Regelfall eine Flasche mit 10 g Streukügelchen dieser Potenz ausgehändigt.
Potenzierung – was ist damit gemeint?
Homöopathische Arzneien enthalten chemisch gesehen nur mehr sehr geringe oder gar keine Mengen des ursprünglichen Wirkstoffs. Durch die besondere Zubereitungsform – Schütteln, Reiben und Stampfen – hat sich aber offenbar der Trägerlösung „Energie“ mitgeteilt, die den Menschen umso tiefer ergreift, je zahlreicher die Verdünnungsschritte sind. Man nennt diesen Vorgang „Potenzieren“ und das Ergebnis ist dann die „Potenz“. Je mehr potenziert wurde, desto geringer ist die Wirkstoffmenge und desto höher der „Energiegehalt“ der Arznei.
Welche Potenz vorliegt, erkennen Sie daran, dass hinter dem Arzneinamen immer ein Buchstabe in Verbindung mit einer Zahl angeführt wird, zum Beispiel D12 oder C30.
Was bedeuten die Buchstaben?
Mit D-, C-, und Q-Potenzen bezeichnet man das Verhältnis, in dem Arznei und Trägerlösung miteinander verdünnt und verschüttelt wurden:
D steht für „dezimal“: Das Verhältnis beträgt 1:10.
C steht für „centesimal“: Das Verhältnis beträgt 1:100.
Q (oder LM) steht für „quinquagesimal“: Das Verhältnis beträgt 1:50 000.
Was bedeuten die Ziffern?
Mit den Ziffern bezeichnet man die Häufigkeit der Verdünnungsschritte. Daraus ergibt sich folgende Wirkstoffminderung:
D1 bedeutet 1:10, D2 1:100, D3 1:1000, D41:10000 etc.
C1 bedeutet 1:100, C21:10000, C3 1:1000 000, C41:100 000 000 etc.
Q1 bedeutet 1:50 000, Q21:250 000 000 etc.
Für die psychosomatische Homöopathie in Eigenregie wählen wir die Potenz C30. Achten Sie bitte darauf, dass diese wochenlang oder sogar Monate lang wirken und die verfrühte mehrmalige Wiederholung der Gabe aucheine Wirkungsabschwächung zur Folge haben kann. Wie oft eine Arznei gegeben werden muss, kann keiner sagen, da es hier individuell große Unterschiede gibt. Generell gilt: Je aggressiver ein Symptom, desto häufiger muss man eine Arznei nehmen, um Erfolg zu haben.
Die Einnahme der Mittel – wie viel und wie oft?
Sie nehmen fünf Kügelchen der Potenz C30 als einmalige Gabe, am besten abends – seit dem Zähneputzen sollte mindestens eine halbe Stunde vergangen sein, da die Bestandteile mancher Zahncremes die Wirkung mindern. Streuen Sie sich etwa fünf Kügelchen direkt aus dem Fläschchen in den Mund (die Menge der Kügelchen ist nebensächlich, Sie müssen sie nicht abzählen), legen sich ins Bett, lutschen die Kügelchen und warten, bis Sie eingeschlafen sind.
Danach warten Sie eine Woche. Ich habe noch keinen Fall erlebt, bei dem nach Gabe des richtigen Mittels erst nach diesem Zeitraum eine Heilwirkung auftrat. Oft merken Sie schon nach Sekunden, dass dieses Mittel Ihnen helfen wird. Manchmal kann es allerdings auch einige Tage dauern, bis etwas in Gang kommt.
Nach einer Woche ziehen Sie Bilanz, indem Sie den Beschwerdefragebogen auf → Seite 40 ausfüllen. Was hat sich konkret geändert? Hat Ihnen das Mittel geholfen? Manche Menschen sind bereits dann zufrieden, wenn ihre Beschwerden um ca. zehn Prozent zurückgegangen sind. Mein Anspruch ist jedoch, dass sich jede wichtige Beschwerde um wenigstens die Hälfte verringert haben muss, um von einem wirksamen Mittel sprechen zu können.
Regeln für die Einnahme
Der Mund muss sauber sein.
Nehmen Sie keine Homöopathika nach dem Zähneputzen.
Vermeiden Sie Kaffee, Pfefferminztee und kämpferhaltige Cremes oder Badezusätze.
Berühren Sie die Arzneien nicht mit der Hand.
Geben Sie Homöopathika nicht auf einen Metalllöffel.
Wie unterscheide ich wirksame von unwirksamen Mitteln?
Ein wirksames Mittel wird Ihnen erfahrungsgemäß schon innerhalb von wenigen Minuten seine Heilkraft anzeigen. Sie fühlen sich gut oder wohlig müde, und Sie spüren Hoffnung in sich aufkeimen. Das sind alles subjektive Kriterien. Weit besser zu fassen ist eine Ausleitungsreaktion, die schon innerhalb weniger Stunden stattfinden kann. Sie besteht in vermehrter Sekretproduktion meist im Bereich jenes Körperteils, der von der Krankheit betroffen ist. Wenn Sie also einen Stockschnupfen haben, dann wundern sie sich
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