Psychosomatische Homoeopathie
Durchsetzungskraft, Kampfgeist, Spontaneität.
Schwächen: Ungeduld, Neigung zur Gewalttätigkeit, Unberechenbarkeit.
Häufige körperliche Beschwerden: Blasses Gesicht, heisere, schwache Stimme. Brennende Beschwerden, Harnwegsinfekte mit schneidenden Schmerzen, starkem Harndrang mit Harnverhalt, Krämpfe, tropfenweiser Abgang des Urins, brennende Stühle mit Abgang von Schleimhautfetzen.
Beschwerden verschlechtert durch: Harnlassen, Trinken kalter Getränke.
Beschwerden verbessert durch: Wärme, Ruhe, Reiben.
Achillesferse: Harnwege, Darm.
Verwandte Mittel: Apis, Arsenicum album,.
Berufliches
Wo sie beruflich hinwollen: Dort, wo die größte Aufmerksamkeit der Menschen erreicht werden kann, also im gewissen Sinne auf die Bretter, die die Welt bedeuten.
Aggressivität: Diese Menschen sind dazu geneigt, Widersacher mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem Weg zu räumen.
Umgang mit Menschen: Eher von oben herab, aber durchaus gewinnend. Sie wollen von jedem bewundert oder sogar geliebt werden.
Wie Sie diese Menschen für sich gewinnen können: Indem sie ihnen schmeicheln und Versprechungen machen.
Fehler, die Sie im Umgang mit ihnen vermeiden sollten: Diese Menschen halten jeden, der sich von ihnen distanziert, für einen Gegner.
Privates
Was sie sich in einer Partnerschaft erwarten: Es fällt ihnen schwer, sich für langfristige Beziehungen zu entscheiden, da sie abenteuerlustig und unbeständig sind. Wenn dennoch eine Partnerschaft entsteht, dann idealerweise mit einer Person aus dem beruflichen Umfeld, beispielsweise dem Agenten oder dem Friseur, dessen Aufgabe es ja ist, den Klienten möglichst gut aussehen zu lassen.
Ihre Liebe: Es sind sehr sinnliche, einfallsreiche Menschen, die aber eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne haben.
Wie sie auf Verlust reagieren: Berufliche Einschnitte werden als persönliche Kränkung empfunden, weshalb sie dann auch wirklich krank werden. Gemobbtwerden führt oft zu Harnröhrenschmerzen.
Homöopathisch gesehen war es eindeutig, dass man es hier mit Cantharis versuchen würde. Es gibt kein besseres Mittel für diese Art von Beschwerden, besonders wenn wie im vorliegenden Fall zum Beispiel Kaffee nicht vertragen wird, oder seelische Symptome hinzukommen wie eine gewisse Abneigung gegen Wasser. Man hat ja schon davon gehört, dass jemand durch das Hören von fließendem Wasser bewogen werden kann, selbst Harn auszuscheiden. Auf dieser Ebene scheinen Menschen, die Cantharis brauchen, eine Störung aufzuweisen, die so weit gehen kann, dass schon der Anblick einer bewegten Wasserfläche als unangenehm empfunden wird.
Der Patient hatte einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb. Ausgehend von der Erwähnung, wie das alles begonnen hatte, erzählte er mir freizügig und ohne dass ich ihn darüber weiter befragt hätte, von seinen Eroberungen, und das so ausufernd, dass ich im Gedanken an die Fortsetzung der Anamnese etwas unruhig wurde. Wenn so etwas passiert, bin ich innerlich schon geneigt, unter den homöopathischen Mitteln die Gruppe der Mineralien und ungiftigen Pflanzen auszuschließen.
Das Verhalten eines Menschen korrespondiert immer mit dem Mittel, das er braucht.
Wenn zum Beispiel jemand, der von einem homöopathischen Salz geheilt werden kann, von sich erzählt, dann tut er das so strukturiert und klar, als habe man einen geometrisch aufgebauten Kristall vor sich. Und wenn jemand eine milde, anschmiegsame Pflanze bekommen soll, muss er auch in seinem Auftreten und seinem Verhalten den Charakter der Milde und Anschmiegsamkeit haben. Beides war hier ganz und gar nicht der Fall. Der Patient saß modisch gekleidet in etwas grellen Farben vor mir und trug klobige Modeaccessoires. Wie ein Vertreter, der mir etwas verkaufen will, saß er leicht vorgebeugt, während er beherzt die Gesprächsführung an sich riss.
Der Therapeut stellt sich hier automatisch die Frage: Wie wird man so ein Mensch? Und die Antwort in diesem Fall war, dass jemand, der im Fernsehbereich vor die Kamera drängt, ein großes Ego braucht, um sich durchsetzen zu können. Dabei trifft er auf Menschen, die ein ebenso großes Ego haben, und das Resultat ist dann eine gewaltsame Auseinandersetzung, bei dem jeder – bildlich gesprochen – mit seiner Klinge die Weichteile des anderen zu treffen versucht. Wenn man sich nun vor Augen führt, dass die Harnröhre ja zugleich dazu dient, beim Geschlechtsakt den Samen zu transportieren, merken wir, dass es auf einer psychosomatischen Ebene nur konsequent ist, bei
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