Pubertaet fuer Anfaenger
und pädagogischen Hardcore, statt auf typisch kuschelpädagogische Weise Fehlverhalten wie Stehlen, Drogenkonsum, Gewalt und Schuleschwänzen schönzureden.
Wohngruppe
Wo bringen Sie Ihren Jugendlichen unter, wenn das Geld weder fürs Internat noch für ein Erziehungscamp reicht? Das Zauberwort heißt WG oder betreutes Wohnen. Nehmen Sie zu diesem Zweck einfach Kontakt zum Jugendamt auf.
Urlaub
Es gibt genügend Angebote für Jugendliche. Da die Teenager dabei in Horden reisen, sind sie so miteinander beschäftigt, dass ihnen nicht auffällt, wie sie tagelang in stickigen Bussen reisen, in versifften Massenzelten übernachten und blöde Partyspiele machen.
Therapie
Pubertät ist Nervensache. Pubertisten sind Experten für Nervenzerrüttung, und Eltern leben in dieser Entwicklungsphase ihres Nachwuchses oft am Rande des Nervenzusammenbruchs. Wo es unerträglich wird, helfen Wochenenden im Wellnesstempel mit Massage, Gesichtsmaske und Ölguss. Eindrucksvoller ist die Therapie beim psychologischen Fachmann, wo Sie sich auf einer Couch über das Versagen der Vor- und Nachfahren ausweinen können.
Scheidung
Wenn nichts anderes mehr Wirkung zeigt, ist bei Eltern auch die Scheidung oder Trennung beliebt. Pubertisten sind Meister im Ruinieren von Ehen. Gestandene Frauen werden zum heulenden Nervenbündel, erfolgreiche Männer zu brüllenden Erziehungsversagern. Schuld ist immer der Partner, sei es, dass er zu streng oder nie anwesend war, wenn man ihn brauchte, sei es, dass sie schon immer in der Erziehung zu lasch und nicht durchsetzungsfähig war.
IMPULSE
KEIN STÄNDIGER MACHTKAMPF!
Im Boxsport gibt es Sparringspartner, Pubertisten haben dafür ihre Eltern. An ihnen üben sie, einen eigenen Standpunkt zu finden. Eltern müssen sich dieser Herausforderung stellen. Doch ständige Machtkämpfe kosten einfach zu viel Kraft und belasten das Verhältnis zum Kind.
Beschränken Sie sich auf das, was Ihnen wichtig ist. Sehr wichtig dürften zum Beispiel der regelmäßige Schulbesuch, der Verzicht auf Drogen oder der respekt- und rücksichtsvolle Umgang mit anderen (also auch mit Ihnen als Eltern) sein. Für wesentlich halten viele Eltern Pünktlichkeit, Mithilfe im Haushalt, den Verzicht auf Schimpfwörter. Nicht unbedingt erwünscht, aber tolerabel sind zum Beispiel Augenrollen, ein exzentrischer Kleidungsstil, skurrile Ansichten oder Frisuren.
Machtkämpfe über die wichtigen Themen müssen ausgetragen werden, um Jugendliche vor Schaden zu bewahren. Um sich durchzusetzen, sollten Eltern notfalls um Unterstützung bitten (Jugendamt, Erziehungsberater, Polizei). Unnötig sind dagegen Kämpfe über Geschmacksfragen.
Fragen Sie sich, wo Ihr Teenager mehr Verantwortung für sich übernehmen kann (den Wecker stellen, einen Arzttermin einhalten, sich einen Minijob suchen). Jugendliche wollen möglichst viel selbst entscheiden!
Hilfreich: Atem holen und notfalls vertagen
Bevor ein Gespräch zu Streit oder endloser Diskussion ausartet, beenden Sie den Wortwechsel, indem Sie sagen: »Wir drehen uns im Kreis, und ich werde umso wütender, je länger wir diskutieren. Ich möchte das Gespräch jetzt abbrechen. Wir können später darüber reden.«
Manchmal versuchen Teenager einen Machtkampf anzuzetteln, indem sie nicht mehr mit ihren Eltern reden. Sagen Sie Ihrem Jugendlichen: »Ich habe den Eindruck, dass du dir noch keine Meinung dazu gebildet hast. Wenn du darüber nachgedacht hast, reden wir darüber.«
DAS INTERNET: LICHT UND SCHATTEN
Geben Sie es ruhig zu: Der Umgang mit dem Computer fiel Ihnen lange Zeit schwer, und besonders das Internet war für Sie ein Buch mit sieben Siegeln. Aber Sie besitzen jetzt einen Computer und einen Internetzugang und haben inzwischen gelernt, E-Mails fehlerlos zu verschicken und sogar Ihre Bankgeschäfte online abzuwickeln. Dabei konnten Sie stets auf die fachkundige Hilfe Ihres Nachwuchses zurückgreifen.
Seit kurzem haben Sie auch die vielfältigen Möglichkeiten der virtuellen Unterhaltung entdeckt: Chatten, Einkaufen, Pokern, Flirten und Herunterladen von Musik und Filmen. Auf die vielen Möglichkeiten des Computers wollen Sie nicht mehr verzichten.
Aber diese bunte Computerwelt hat auch ihre Schattenseiten. Vielen Jugendlichen stellt sich inzwischen ein ganz neues Problem: Sobald der Vater von der Arbeit nach Hause kommt, verschwindet er umgehend ins Arbeitszimmer, um stundenlang auf den Bildschirm zu starren. Die Mutter vernachlässigt Beruf und Haushalt, da sie zu Hause nur
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