Pubertaet fuer Anfaenger
Raum betreten. Bleiben Sie in Kontakt, was technisches Wissen und neue Trends bei Internet und Handy betrifft.
Bei 14- bis 18-Jährigen bereiten besonders Ballerspiele den Eltern Sorge. Ob sie tatsächlich zu aggressivem Verhalten führen, ist umstritten. Hat Ihr Teenager aber bereits Probleme mit aggressivem Verhalten, sprechen Sie Verbote aus.
Was Sie in Sachen Computerspiele noch tun können:
Informieren Sie sich über die Alterskennzeichnung.
Sprechen Sie mit Ihrem Teenager über die Spiele, sehen Sie sich Spiele an und spielen Sie ab und zu mit.
Wählen Sie beim Kauf Spiele sorgfältig aus und achten Sie auf Vielfalt (Sport-, Rollenspiele und Lernsoftware).
Soziale Netzwerke: oft trügerische Vertrautheit
Neben dem Spielen am Computer besuchen Jugendliche besonders gern und intensiv »soziale Netzwerke«, um zu chatten und private Fotos anzusehen. Hier entstehen oft eine vermeintliche Vertrautheit und Scheinfreundschaften, die manche Erwachsene zur Kontaktaufnahme missbrauchen. Auch Mobbing ist verbreitet. Drohungen, Beleidigungen, falsche Informationen werden von Tätern in Sekunden anonym ins Netz gestellt, wirken sich aber langfristig auf das Leben des Betroffenen aus, etwa bei der Jobsuche.
Interessieren Sie sich für die Foren, die Ihr Teenager besucht.
Beteiligen Sie sich bei der Erstanmeldung, wenn Daten wie Alter, Nickname, Passwort und Adresse angegeben werden müssen und ein Profilbild eingestellt wird (dieses sollte möglichst unverfänglich sein und nicht den Teenager selbst zeigen).
Erklären Sie, was passieren kann, wenn persönliche Daten (Fotos, Adresse, Telefonnummer, echter Name) veröffentlicht werden.
Schärfen Sie Ihrem Kind ein, misstrauisch gegenüber Unbekannten zu sein. Ein Treffen mit Internetbekanntschaften ist absolut tabu.
Falls Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, sprechen Sie es an.
Überprüfen Sie gelegentlich über Suchmaschinen, was über Ihren Nachwuchs im Internet zu finden ist.
DAS FERNSEHEN ERZIEHT MIT
Jugendliche schauen sich im Fernsehen gerne Soap-Operas oder Kandidatenwettbewerbe um Model- oder Sängerkarrieren an. Ausgesprochen beliebt ist auch das Reality-TV, bei dem alltägliche Familiengeschichten und individuelle Schicksale im Mittelpunkt stehen und wo die Wirklichkeit, wie sie sich alltäglich in unseren Familien abspielt, dargestellt wird. Da ist die alleinerziehende, liebevolle und liebestolle Mutter, die täglich auf den Strich geht und nach Dienstschluss noch den Lover mit nach Hause bringt. Aber alle fühlen sich wohl, auch der Teenager Mandy, der Mama beim Schminken hilft, schwanger ist und als Gothic-Fan satanistische Kulte zelebriert, wenn Mama arbeitet. Oder: Papa outet sich beim Mittagessen als schwul und stellt nachmittags beim Erdbeerkuchen seinen neuen Freund der ganzen Familie vor. Ferner sind Kevin, Jacqueline, Chantal, Justin, Marvin und Mandy von verschiedenen Vätern, zu denen aber kein Kontakt mehr besteht. Ein Teil der Familie sollte Knasterfahrung besitzen, Drogenabhängigkeit wird vorausgesetzt. Wichtiges Element der Dramaturgie sind auch wiederholt auftauchende Produkte namhafter Hersteller, wie Softdrinks, Fruchtjoghurts oder Fastfood, die von den Akteuren mit Genuss konsumiert werden, um den Zuschauer zum Kauf anzuregen.
»Das Fernsehen sorgt dafür, dass man in seinem Wohnzimmer von Leuten unterhalten wird, die man nie einladen würde.«
Shirley MacLaine | US-amerikanische Schauspielerin, *1934
Können Sie Ihrem Teenager etwa Ähnliches bieten wie das, was er in seiner Lieblingsserie im Fernsehen hautnah miterleben darf? Was bei Ihnen zu Hause dargeboten wird, muss Pubertisten langweilen und deprimieren im Vergleich zu dem, was ihnen im Fernsehen gezeigt wird. Im Grunde wird zu Hause den Heranwachsenden eine heile Welt vorgegaukelt, die immer mehr Jugendliche durchschauen. Wie erbärmlich ist es doch, wenn Sie als Eltern wegen Kleinigkeiten wie fehlenden Hausaufgaben, mangelnder Ordnung oder Verweigerung von Mithilfe im Haushalt die Nerven verlieren und ausrasten! Ihre Reaktion steht in keiner Relation zu diesem geringen Anlass. Von Ihren Kindern dürfen Sie für ein solch überzogenes Verhalten keinen Respekt erwarten.
Neue Ideen fürs Familienleben
Zu einer gelungenen Pubertät gehört mehr als ein gelegentlicher Streit zwischen den Eltern. Teenager wollen in der Familie so normal leben wie alle anderen auch und wie es das Fernsehen täglich zeigt. Daher sind von Ihnen Fantasie und Initiative für den Alltag gefordert. Können
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