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Public Eye (Public Eye Trilogie)

Public Eye (Public Eye Trilogie)

Titel: Public Eye (Public Eye Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Merz
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Aufschluss geben dar ü ber, ob die zerpfl ü gte Leiche im Katzenklub die gesuchte Orianna war oder nicht. Dazu
brauchte ich aber eine DNA-Sequenz der Gattin meines Auftraggebers und ich
brauchte eine Analyse der Probe in meiner Jackentasche. Die Vergleichs-DNA-Sequenz
konnte ich sicher in der Monobib finden. Jeder war schon mal beim Arzt gewesen
und hat sich ein Muttermal oder einen Tumor wegschnipseln lassen. Das wird
alles immer sorgf ä ltig sequenziert und irgendwo abgespeichert. Ist also
ranzukommen. Gar nicht so trivial ist es aber  - zumindest f ü r mich und zumindest im Augenblick - ein passendes
Labor zu finden, das meinen Jackentascheninhalt untersuchen kann. Da ich
inzwischen  ziemlich sicher auf allerlei Fahndungslisten stehe, kann ich auch
nicht einfach so in irgendeine Universit ä tsklinik gehen und das R ö hrchen mit den blutigen Hautfetzen vorlegen und freundlich fragen, ob
man mir das mal eben analysieren k ö nne. Ich werde Hilfe brauchen.
     
     
     
    11.
     
    Die
Landstra ß e macht einen kleinen Bogen nach links. Geradeaus f ü hrt ein Wirtschaftsweg weiter. Nach dreihundert,
vielleicht vierhundert Metern springt rechts aus dem niederen Geh ö lz eine graue Betonmauer heraus, die dem
Wirtschaftsweg dann folgt wie ein Schatten. Ich gehe an der Mauer entlang. Die
ist so hoch, dass ich nicht dar ü ber
sehen kann. Ich gehe noch eine Viertelstunde weiter, es d ä mmert jetzt merklich, bald wird es ganz dunkel sein.
Die Mauer knickt rechtwinklig nach links ab. Ich stehe vor einem Tor. Zwei
Torfl ü gel, jeder vielleicht drei Meter breit, die untere H ä lfte mit Blech beschlagen, oben Gitterst ä be aus Alurohr. Eine massive Kette und ein kr ä ftiges Schloss verbinden die beiden Fl ü gel. Ich rufe in das dunkle Innere hinein "Hallo!
Ist da jemand?" Nichts. Ich rufe lauter und schlage gegen das Tor.
"Hallo." Hunde bellen. Also doch jemand zuhause. Drei gro ß e Kaukasier kommen angerannt, fletschen die Z ä hne. Ich bin froh um das Tor. Die Hunde bellen wie
irre, stellen die Vorderl ä ufe auf den Blechabsatz der Torfl ü gel, toben, zeigen mir Z ä hne, gro ß wie Kinderh ä nde. Hatte ich vorhin kurz ü berlegt, ob ich einfach ü ber die Alust ä be des Tores r ü berklettern sollte? W ä re keine gute Idee gewesen. Ich weiche instinktiv
einen Schritt zur ü ck vor den Bestien. Und sp ü re einen Menschen hinter mir, remple ihn f ö rmlich an. Meine Reflexe haben gelitten in den letzten
Tagen und eigentlich schon in den letzten Jahren. Ich drehe mich einfach nur
um.
     
    Ein
Mann steht da, wie aus dem Boden gewachsen. Derbe Kleidung, einen Hut aus gr ü nem Material, wasserabweisend. Ein kr ä ftiger Mann mit Lederstiefeln, die bessere Tage
gesehen haben. Im schwindenden Licht sieht er aus wie R ü bezahl, der Riese aus dem Riesengebirge. Ich trete
einen Schritt zur ü ck und sehe jetzt auch das Jagdgewehr. "Guten
Abend", sage ich, "ich habe eine Autopanne, k ö nnen Sie mir bitte sagen, wo ich mich befinde und wie
ich einen Abschleppdienst erreichen kann?" R ü bezahl schaut mich an, sagt kein Wort, der Lauf des
Gewehrs bleibt auf meinen Bauch gerichtet. "Verstehen Sie mich?" R ü bezahl nickt z ö gernd. "K ö nnen Sie mir bitte helfen? Ich brauche einen
Abschleppdienst und vielleicht auch ein Hotel, irgendeine M ö glichkeit zu ü bernachten." Die Hunde toben unabl ä ssig. R ü bezahl steht da und mustert mich. So, als w ä re er nicht sicher, ob er die Hunde auf mich hetzen
soll oder ob es besser w ä re, mich zu erschie ß en. "H ö ren Sie mich? Ich brauche Ihre Hilfe!"
     
    "Nat ü rlich h ö re ich Sie und nat ü rlich
verstehe ich Sie auch" sagt R ü bezahl schlie ß lich. "Wir haben nicht oft Besuch hier drau ß en. Und wenn Fremde kommen, hei ß t das nie etwas Gutes." Keine sch ö ne Gespr ä chssituation. "Machen Sie dass Sie wegkommen." "Aber wo
soll ich denn hin, hier ist doch weit und breit nichts." "Woher Sie
das auch immer wissen." Oh! R ü bezahl scheint mit Satview nicht vertraut zu sein. Macht meine
Situation nicht besser. "Wie weit ist es denn bis zum n ä chsten Ort?", versuche ich, die Konversation
fortzuf ü hren. Ein greller Pfiff durchschneidet die Szenerie.
Die Hunde h ö ren schlagartig auf zu bellen. R ü bezahl schaut zu den Bestien hin oder genauer dahin,
wo der Pfiff herkam.
     
    Eine
junge Frau in blauer Arbeitskleidung und Gummistiefeln kommt auf das Tor zu, t ä tschelt die Hunde und fragt "Ankit, was ist denn
los?" R ü bezahl hei ß t also gar nicht R

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