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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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Haus kamst, bin ich eben reingegangen. Und als ich dann die tote Frau auf der Treppe gesehen habe …«
    Dann informierte Marguerite über Handy ihre Kollegen, die auf der Straße standen und rätselten, woher die Schüsse gekommen waren. Schließlich wandte sie sich den anderen Anwesenden hier auf dem Dachboden zu. Erleichtert stellte sie fest, dass niemand ernsthaft verletzt war.
    Marguerite bemerkte es nicht, doch Daphne und Dominique starrten die ganze Zeit zu dem Oberlicht hinauf, dem Dachfenster, mit dessen Bersten vor ein paar Stunden alles begonnen hatte. Sie wollten nur noch eins: dass die längste Nacht ihres Lebens endlich zu Ende ging.
    Jules lag währenddessen mit blutverschmiertem Gesicht am Boden, bewusstlos, doch am Leben.
    ***
    Jetzt. Sie war bereit. Sobald der Tross wieder haltmachte, würde Michelle den Jungen vom Karren stoßen, und sie würden die Beine in die Hand nehmen und in der Dunkelheit verschwinden.
    Ihr Plan war, sich in irgendeinem der Krater zu verstecken, die über das Gelände verstreut waren. Es gab viele davon, und wenn es ihnen gelang, diese Skelettwesen mit ihrer Flucht zu überraschen, hatten sie vielleicht eine Chance. Alles war besser, als zu resignieren. Michelle sagte sich pausenlos, dass sie ganz allein auf sich gestellt war, dass sie sich davon aber nicht unterkriegen lassen durfte, im Gegenteil; sie musste Kraft daraus schöpfen, jene unbändige Energie, hervorgebracht nur von einer Chance, die als die letzte gilt.
    Und dann waren da noch die tief hängenden schwarzen Wolken; sie wirkten wie dichte Nebelschwaden, die es den Skelettwesen schwer machen würden, ihnen zu folgen.
    »Nicht alles in dieser feindlichen Welt ist ein Hindernis«, machte sie sich Mut.
    Sie beschloss, auf eine dieser Wolken zuzulaufen, um ihre Entführer abzuschütteln. Und war dies gelungen, so hoffte sie, auf der weiteren Flucht nicht die Orientierung zu verlieren, irgendwann in die falsche Richtung zu laufen.
    ***
    »Weg hier!«, rief Beatrice. »Sie kommt auf uns zu!«
    Die dunkle Wolke wurde deutlich schneller. Sie blieb dabei dicht über dem Boden und behielt ihre kompakte Form bei. Pascal gehorchte und rannte hinter Beatrice her. Zumindest folgten sie der Richtung, die ihnen der Stein anzeigte, und wurden nicht von mächtigen Kräften des Bösen angezogen.
    »Gib mir deine Hand!«, rief sie, ohne stehen zu bleiben.
    Pascal streckte seinen Arm aus, bis er ihre Hand erwischte. Ein Vorteil der umherirrenden Seelen war ihre Schnelligkeit, wie Pascal jetzt feststellen konnte. Sie zog ihn mit sich, und so konnten sie einen gewissen Abstand zu den Schatten, dem Wolkengebilde, gewinnen.
    Doch trotz aller Schnelligkeit, es war klar, dass sie nicht ewig in diesem Tempo laufen konnten.
    »Wir müssen uns verstecken und abwarten, bis diese gefräßigen Schatten verschwunden sind. Sonst erwischen sie uns am Ende doch.«
    »Und wo verstecken wir uns?«
    »In einer Erdspalte.«
    Eine andere Möglichkeit gab es in dieser trostlosen Gegend nicht.
    »Und wenn sie uns entdecken?« Nachdem er die Qualen des Mannes vorhin miterlebt hatte, dies Unausweichliche, mit dem die schwarzen Gebilde handelten, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie beide irgendwo reglos ausharrten und solch eine hungrige Wolke ganz in der Nähe vorbeizog, ohne sie zu bemerken.
    »Sie werden uns nicht entdecken, wenn wir es gut anstellen.«
    »Werden sie nicht. Und falls doch, werde ich dich festhalten und wir rennen, so schnell wir können.«
    Pascal nickte, wenn auch nicht sehr überzeugt. Seine Zweifel spielten keine Rolle, da es sowieso keine andere Möglichkeit gab. Wenn sie einfach nur weiterliefen, würde die dunkle Wolke sie früher oder später erwischen.
    Beatrice entschied sich für einen steilen Abhang, und sie ließen sich über den Rand gleiten. Je tiefer sie hinunterrutschten, desto dunkler wurde es um sie her.
    »Warten wir hier«, flüsterte Beatrice und starrte nach oben in den Himmel.
    »Einverstanden.«
    Aus dem Inneren der Erde war ein Gurgeln zu hören. Pascal und Beatrice wussten von den Geysiren, weshalb sie sich von den tieferen Felsspalten fernhielten.
    Das Geräusch wurde lauter, bis der Boden unter ihren Füßen zu vibrieren begann, eine der Spalten noch weiter aufbrach und ein Strahl heißer dampfender Gase herauszischte und hoch in die Luft schoss. Mit dem Gas, das einen widerlichen Gestank verbreitete, flogen auch Feststoffe nach oben, die Pascal zu seinem Entsetzen als menschliche Überreste

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