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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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glauben«, bemerkte Pascal.
    Jules glaubte es jetzt schon, es war so etwas wie eine »gute Nachricht« für ihn. Er hatte auch keine Angst. Für ihn handelte es sich um einen Traum, der wahr geworden war, und die Truhe war der Schatz, der sämtliche Antworten enthielt. Er hoffte nur, dass Michelle nicht der Preis für diese Entdeckung sein würde. Ihre Entführung war die »schlechte Nachricht«, auf die er gern verzichtet hätte. Die anderen hatten ihn auch darin eingeweiht.
    »Denk daran, dass du das alles unbedingt für dich behalten musst«, warnte ihn Daphne, der nicht ganz geheuer war bei der wachsenden Zahl von Personen, die von der Dunklen Pforte wussten. »Es herumzuerzählen würde dein Leben in Gefahr bringen … und das aller anderen auch.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Jules. »Ich will all dies, was ihr mir erzählt habt, gar nicht mit jemandem teilen.«
    Pascal kletterte in die Truhe. Er trug einen Rucksack mit Proviant, Wasser und Kleidung bei sich.
    »Mit dir öffnet sich die Dunkle Pforte«, erklärte Daphne, »und du kannst alles, was du willst, von einer Welt in die andere transportieren. Nichts wird Schaden nehmen.«
    Bevor Jules die Truhe über Pascal schloss, rollte Dominique heran und umarmte seinen Freund. Pascal bemerkte, dass sich die Augen seines Freundes gerötet hatten.
    »Finde sie, Alter«, flüsterte Dominique ihm zu. »Und bring sie zurück.«
    Seine Stimme zitterte und er hielt lieber den Mund, bevor ihm noch die Tränen kamen. Pascal spürte, wie tief die Empfindungen für Michelle auch bei seinem Freund waren.
    »Dominique, was Michelle betrifft …«, sagte er leise.
    Doch der andere schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab.
    »Vergiss es. Ich kann gegen diesen Rollstuhl ankämpfen, aber nicht gegen die Gefühle Michelles. Natürlich empfindet sie etwas für dich. Ich hatte nie eine Chance. Aber du kannst sie kriegen. Genau deshalb musst du sie zurückbringen.«
    Daphne trat nun näher, um Pascal einen letzten Rat zu geben, womit sie den beiden Jungen unbewusst half, die Gefühlswogen wieder zu glätten.
    »Sei vorsichtig, Pascal. Nicht nur Michelle ist auf dich angewiesen. Es steht eine Menge auf dem Spiel.« Pascal nickte ernst.
    »Und denk daran, ich bin ein Medium«, mahnte sie weiter. »Versuch irgendwie mit mir Kontakt aufzunehmen, damit wir wissen, was man dir in der Welt der Toten gesagt hat.«
    »Und wie soll das gehen?«
    »Frag dort nach«, antwortete sie. »Ich kann Nachrichten nicht versenden, aber empfangen. Und verschwende keine Zeit, sondern komm so schnell wie möglich wieder zurück.«
    Diese letzte Bemerkung rief Dominique auf den Plan. »Warum?«, wollte er wissen.
    Daphne redete nur widerwillig weiter: »Wenn der Wanderer eine bestimmte Zeit im Zwischenreich überschritten hat, kann er nicht mehr zurückkehren.«
    »Sieben Tage«, präzisierte Pascal. »Die vierundzwanzig Stunden hier bei uns bedeuten.«
    »Also musst du morgen um diese Zeit wieder zurück sein?«, wollte Dominique wissen; es war eine wichtige Information. Sie mussten diese Aktion ja vor Eltern und Freunden geheim halten.
    Pascal schaute Daphne an, die mit den Schultern zuckte.
    »Kommt darauf an«, antwortete sie. »Wenn Pascal sich auf das Territorium des Bösen wagt, bleibt die Zeit stehen, bis er wieder im Zwischenreich ist. Außerhalb dieser Übergangsregion vergeht die Zeit nicht. Dort, wo die Ewigkeit herrscht, hat Zeit keine Bedeutung.«
    Dominique nickte. Also würden sie, wenn Pascal länger als vierundzwanzig Stunden fortblieb, nicht wissen, ob er auf ewig im Jenseits umherirren müsste, weil er – aus welchen Gründen auch immer – die Zeit im Zwischenreich überschritten hatte, oder sich im Bereich des Bösen bewegte, ohne jede Zeit.
    Diese Ungewissheit würde bis zur letzten Sekunde an ihnen nagen.
    Alles war damit nun gesagt, und sie durften den nächsten Schritt nicht länger hinauszögern.
    Jules schloss den Deckel und Pascal hockte im Dunkeln. Die anderen draußen hielten den Atem an. In ein paar Minuten würden sie feststellen, dass ihr Freund sich nicht mehr im Innern der Truhe befand. Und Jules würde einen endgültigen Triumphschrei ausstoßen.
    Das Leben war ewig; es ging dort drüben weiter, irgendwie. Das war die große Entdeckung.
    Jules dachte nach, und er begann Ereignisse miteinander in Beziehung zu setzen, die es ihm später vielleicht erlaubten, einige Familiengeheimnisse zu lüften. Doch all das konnte warten, bis Michelle befreit war. Das war das

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