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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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früh wie möglich, so verlieren wir weniger Zeit.«
    »Du willst, dass wir uns morgen gleich nach dem Aufstehen treffen?«, fragte Dominique skeptisch. »Ich bin wirklich der Erste, der Michelle retten will, doch donnerstags haben wir bis Mittag Unterricht, und wenn gleich drei Leute fehlen, wird das ganz schön auffallen.«
    Pascal stimmte Dominique zögernd zu. »Das stimmt. Wenn die Schule unsere Eltern benachrichtigt«, sagte er, »ist es mit unserer Bewegungsfreiheit vorbei.«
    Daphne seufzte, während sie die Möglichkeiten abwog.
    »In Ordnung«, sagte sie schließlich. »Das Wichtigste ist, dass uns niemand dazwischenfunkt, wenn wir einmal angefangen haben, also werden wir noch ein paar Stunden opfern. Geht in die Schule und esst zu Hause zu Mittag, ganz wie gewohnt. Ich will, dass ihr morgen um Punkt vier wieder hier seid. Noch etwas?«
    Die Jungen schwiegen einen Moment. Nein, im Augenblick gab es keine Fragen.
    »Dann los«, sagte Daphne. »Seid morgen pünktlich und passt auf euch auf.«
    Pascal und Dominique nickten ernst und stiegen die Kellertreppe nach draußen empor.
    Daphne folgte ihnen und beschloss, vorerst eine scheußliche Sache zu verheimlichen, die sie tun müssten, sobald Pascal die Welt der Lebenden verlassen hatte. Etwas, das sie und Dominique zum Institute Anatomique Forense führen würde.
    Minuten später waren die drei auf der Straße und machten sich auf den Weg zu Daphnes altem Auto, wobei sie sich aufmerksam umsahen. Pascal und Dominique dachten laut über einen Vorwand nach, unter dem sie am nächsten Tag auf Jules’ Dachboden kommen konnten. Da ihnen nichts einfiel, einigten sie sich darauf, Jules in das Geheimnis einzuweihen.

24
    DIE MORGENDLICHE SZENE sprach für sich: ein großes Büro, ein elegant gekleideter Mann, der hinter seinem Schreibtisch stand, mit strenger Miene gestikulierte und auf die beiden Beamten auf der anderen Seite einredete.
    Marguerite und der Gerichtsmediziner mussten sich von Hauptkommissar Antoine Bessier eine scharfe Zurechtweisung anhören, die sie über die Konsequenzen aufklärte, falls die Grabschändung in der Gruft ans Licht kam.
    Marcel blieb die Ironie, die in den Worten steckte, nicht verborgen: Es wäre das Beste, was passieren konnte, wenn alles ans Licht kam, denn nur im Licht waren sie geschützt. »Sie beide sind erfahrene Polizisten«, stellte der Hauptkommissar fest. »Setzen Sie nicht Ihre Karriere mit solchen Eskapaden aufs Spiel. Noch einmal werden wir Ihnen nicht den Rücken decken. Was fällt Ihnen ein, derart die Vorschriften zu verletzen? Wir haben Glück, dass sich niemand um die Gruft kümmert, andernfalls … Meine Güte, wenn das der Staatsanwalt mitbekommt …«
    »Bertrand Fabatier hätte uns niemals die Erlaubnis erteilt«, verteidigte sich Marguerite, »Sie wissen das. Er hasst mich. Wir können unsere Zeit nicht mit einem launischen Richter verplempern, Herrgott noch mal.«
    »Kommen Sie mir nicht mit persönlichen Animositäten«, warf ihr der Vorgesetzte vor und versuchte dem heiklen Thema auszuweichen. »Irgendwelche vagen Vermutungen sind kein Grund, gegen die Vorschriften zu verstoßen.«
    »Und was sagen Sie zu der verschwundenen Leiche von Luc Gautier?«, konterte Marguerite, die einen Verband über ihrer verletzten Wange trug. »Denken Sie an die Spur, die wir von ihm an Delaveaus Tatort gefunden haben. Und wir müssen jeder Spur nachgehen, ganz gleich, wie unwahrscheinlich es ist, was sie uns vermitteln könnte. Es geht darum, herauszufinden, welchen auch immer gearteten Zusammenhang es zwischen dem Mord und Gautier gibt. Das ist unser Problem. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Bessier winkte ab.
    »Wir haben ein ganz anderes Problem, Betancourt!«, donnerte er. »Hören Sie, wir mussten die Medien bereits von den Morden an den beiden Jugendlichen im Park Monceau unterrichten. Zum Glück bringt niemand sie mit Delaveaus Tod in Verbindung. Aber das wird nicht ewig so bleiben, und sobald bekannt wird, dass in Paris jemand herumläuft, der fähig ist, in einer Nacht drei Morde zu begehen, und von dem wir nichts, aber auch gar nichts wissen, wird das Panik auslösen und zu Chaos führen. Und dann wird mich der Präfekt zu sich bestellen und verlangen, dass Köpfe rollen. Kann sein, dass meiner rollt, doch es wird nicht der einzige sein, ist das klar?«
    »Aber …«, Marguerite wollte sich noch nicht geschlagen geben.
    »Gar nichts aber! Ich will keine Erklärungen, und ich will auch gar nicht wissen, was Sie

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