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Puls

Puls

Titel: Puls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Heckscheibe. Die beiden anderen schlugen auf dem hinteren Teil des Gerätewagens auf, während Feuerwehrleute in leuchtend gelben Jacken wie eine seltsame Vogelschar auseinander liefen.
    »NEIN!«, kreischte die Frau. »Nicht NOCH MEHR! Nicht NOCH MEHR! Lieber GOTT, nicht NOCH MEHR!«
    Aber schon kam eine Frau aus dem fünften oder sechsten Stock, die sich wie eine verrückte Artistin in der Luft überschlug, einen nach oben spähenden Polizeibeamten traf und ihn höchstwahrscheinlich mit in den Tod riss.
    Aus Norden kam eine weitere dieser gewaltigen dröhnenden Explosionen - ein Knall, als feuerte der Teufel in der Hölle eine Schrotflinte ab -, und Clay sah wieder zu dem kleinen Mann hinüber, der seinerseits ängstlich zu ihm aufblickte. Wieder stieg Rauch zum Himmel, und trotz des lebhaften Windes war das Blau dort drüben fast verdunkelt.
    »Sie setzen wieder Flugzeuge ein«, sagte der kleine Mann. »Die Dreckskerle setzen wieder Flugzeuge ein.«
    Wie um seinen Verdacht zu bestätigen, rollte eine dritte monströse Explosion aus dem Norden der Stadt kommend über sie hinweg.
    »Aber ... dort drüben liegt nur der Logan Airport.« Clay hatte wieder Mühe, zu sprechen, und noch mehr, zu denken. Tatsächlich schien er nichts als einen dämlichen Witz im Kopf zu haben: Kennen Sie den von den [hier Ihre liebste ethnische Gruppe einsetzen] Terroristen, die Amerika in die Knie zwingen wollen, indem sie den Flughafen in die Luft jagen?
    »Und?«, fragte der kleine Mann fast aufsässig.
    »Warum greifen sie nicht den Hancock Tower an? Oder den Prudential Tower?«
    Der kleine Mann ließ die Schultern hängen. »Mir egal. Ich weiß nur, dass ich von dieser Straße wegwill.«
    Wie um seinen Wunsch zu unterstreichen, spurteten wieder ein halbes Dutzend junger Leute an ihnen vorbei. Boston war eine Stadt junger Leute, das war Clay aufgefallen - wegen der vielen Colleges wohl. Wenigstens rannten diese sechs, drei Männer und drei Frauen, ohne Beute mitzuschleppen, und sie lachten ganz gewiss nicht. Während sie rannten, zog einer der jungen Männer ein Handy heraus und drückte es sich ans Ohr.
    Ein Blick über die Straße zeigte Clay, dass jetzt ein zweiter Streifenwagen hinter dem ersten stand. Also brauchte er das Handy von Power Suit Woman doch nicht zu benutzen (was gut war, weil er sich ja überlegt hatte, dass er das eigentlich nicht wollte). Er konnte einfach hinübergehen und mit ihnen reden ... nur wusste er nicht, ob er sich trauen würde, die Boylston Street jetzt zu überqueren. Selbst wenn er es tat - würden sie dann hierher kommen, um nach einem bewusstlosen Mädchen zu sehen, wenn sie dort drüben weiß Gott wie viele Tote und Verletzte hatten? Und während er zusah, begannen die Feuerwehrmänner wieder eilig in ihren Gerätewagen zu klettern; anscheinend wollten sie woanders hin. Bestimmt zum Logan Airport hinaus oder .
    »O mein Gott-Jesus, nehmen Sie sich vor dem in Acht«, sagte der kleine Mann mit dem Schnurrbart, dessen leise Stimme nun nervös klang. Er sah die Boylston Street entlang nach Süden, in Richtung Stadtmitte zurück, aus der Clay gekommen war, als der Hauptzweck seines Lebens noch gewesen war, Sharon am Telefon zu erreichen. Er hatte sogar gewusst, wie er anfangen würde: Gute Nachrichten, Schatz - ganz gleich, wie's zwischen uns ausgeht, für den Jungen wird's immer Schuhe geben. In seinem Kopf hatte das locker und komisch geklungen - wie in alten Zeiten.
    Jetzt war nichts mehr komisch. Auf sie zu kam ein Mann - nicht rennend, aber mit langen, energischen Schritten - um die fünfzig, der eine Anzughose und die Reste eines Oberhemds mit Krawatte trug. Die Hose war grau. Welche Farbe Hemd und Krawatte gehabt hatten, ließ sich unmöglich sagen, weil beide jetzt zerfetzt und blutbefleckt waren. In der rechten Hand trug der Mann etwas, was wie ein Schlachtmesser mit mindestens dreißig Zentimeter langer Klinge aussah. Clay glaubte sogar, dieses Messer auf dem Rückweg von seiner Besprechung im Hotel Copley Square im Schaufenster eines Geschäfts gesehen zu haben, das sich Soul Kitchen nannte. Die im Schaufenster aufgereihten Messer (SCHWEDEN-STAHL! hatte ein gedrucktes Kärtchen vor ihnen verkündet) hatten in wirkungsvoller Beleuchtung durch verdeckte Strahler geglänzt, allerdings hatte die bewusste Klinge seit ihrer Befreiung ganz schön viel - oder ganz schlecht viel - Arbeit getan und war jetzt vor lauter Blut glanzlos.
    Der Mann in dem zerrissenen Hemd schwang das Messer, während er

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