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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May B. Aweley
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Sie wollte keine weiteren Wunden bei diesem mit der derzeitigen Situation hoffnungslos überforderten Mann aufreißen. Egal wie professionell sie sich gab, in der Angst um ihr eigenes Kind fühlte sie sich ihm zutiefst verbunden.
     
    „Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, Raffaella zu suchen. Nochmals mein tiefstes Mitgefühl für diesen grauenhaften Weg, den Sie beide im Moment gehen müssen!“
     
    Larry Andrews winkte ab, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen. Sie wusste nun, dass er seine Selbstkontrolle über geballte Emotionen hinaus endgültig verloren hatte und schloss leise die Tür hinter sich. Aus ihrer Tasche zog Doreen den Inhalator heraus und verschaffte sich damit etwas Luft zum Atmen.
     
    *****
     
    „Da bist du ja!“ Raffaellas Stimme klang so vertraut in diesen kahlen Gängen des Metropolitan Hospital Central. Nur eine kleine Umarmung war das Einzige, was sie sich während der Arbeit an Annäherungen erlaubten. Beide versuchten sie, ihr Privatleben soweit fernzuhalten, wie es nur ging. In den meisten Fällen gelang es auch.
     
    „Gerade komme ich aus dem Behandlungszimmer“, entgegnete Doreen betroffen. „Sie haben beide Unmenschliches erlebt. Und noch kein Ende in Sicht! Oh, Gott, Ell! Wie kann man helfen?“
     
    „Ich gehe gleich rein. Mach dir keine Sorgen! Ich werde ihm eine Tablette geben. Habe vom Arzt welche besorgt. Du siehst aber auch nicht besser aus!“ Raffaella schaute ihre Lebensgefährtin kritisch an.
     
    „Du hast ja gemerkt: Ich schlafe in letzter Zeit nicht besonders! Offenbar nimmt mich die Sache ganz schön mit!“, flüsterte Doreen, obwohl kein Mensch in diesem Moment die Gänge passierte.
     
    „Fahr bitte nach Hause, Ree! Ich werde schauen, inwieweit ich hier gebraucht werde und komme dann nach. Mit einer Flasche Wein. Diese Nacht wirst du schlafen wie ein Baby, versprochen!“ Bevor Ell ihr einen Kuss gab, schaute sie sich aufmerksam um, ob sie tatsächlich allein waren. „Nun geh schon!“, schubste sie ihre Liebste sanft zum Ausgang.
     
    *****
     
    Doreen fuhr ihren kleinen, roten Mercedes ganz gemächlich an das Haus in der Narrows Avenue, Brooklyn NY. Sie freute sich bereits, die Stimmen von Cassy und Ivy zu hören. Eine Oase der Freude im Sumpf aus Verbrechen und Korruption, in dem sie für gewöhnlich steckte. Im ganzen Haus brannten Lichter, was sie diesmal mit einem müden Lächeln quittierte. Langsam neigte sich der Spätsommer dem Ende zu. Auch die Tage wurden zunehmend kürzer, was die Mädchen dazu verleitete, das gesamte Haus feierlich zu beleuchten.
     
    Leise öffnete sie die Tür, um die beiden zu überraschen. Eine seltsame Angst überkam sie, als keine der zauberhaften Stimmen ihr ein lautes „Hallo“ entgegenflötete. „Ist jemand zu Hause?“, rief sie laut, erhielt jedoch keine Antwort. Besorgt streifte sie die Schuhe im Eiltempo ab und lief direkt in Cassys Zimmer.
     
    Was sie dort sah, erfüllte ihre Mutterseele schlagartig mit Liebe. Offenbar hatte Cassy ihre Babysitterin zu einer kleinen Vorlesegeschichte auf dem Bett überredet. Beide Mädchen waren eingeschlafen und lagen angekuschelt wie zwei Schwestern. Doreen tat es schon fast leid, eine davon zu wecken. Nachdem sie die Nachtlampe ausgeknipst hatte, berührte sie sanft Ivys Arm.
     
    „Oh, bin ich eingeschlafen? Wie spät ist es?“, fragte sie, aus dem Traum aufgeschreckt.
     
    Ree lachte. „Es ist überhaupt nicht spät! Ihr seid offenbar beim Vorlesen eingeschlafen. Ich wollte dich hier nicht liegen lassen, damit du bequem im Bett schlafen kannst“, flüsterte sie. „Möchtest du einen Tee? Ich mache mir auch einen!“
     
    „Na, klar! Bin dabei!“ Ivy erhob sich aus dem kleinen Prinzessinnenbett, während Doreen den Raum bereits verlassen hatte. Langsam spürte sie schmerzlich ihre eigenen Knochen. Wie es schien, war diese Phase der Jugend endgültig vorbei, wo sie an jeder Stelle ohne weitere Beschwerden die Nacht verbringen konnte. Ivy lockerte die Kleidung ihres Schützlings, küsste die Kleine auf die Stirn und deckte sie zu.
     
    „War der Tag anstrengend?“ Ihre Anwesenheit in der Küche wurde sofort mit Freude registriert.
     
    „Oh, ja! Wir waren die ganze Zeit unterwegs. Sogar bei einer meiner Freundinnen, die morgen Geburtstag feiert. Cassy fand ihren Hund ganz nett. Sie hat einen kleinen Welpen bekommen. Süßes Ding, sage ich dir! Und du weißt, wie vernarrt deine Tochter in Tiere ist. Morgen wollte sie uns zum Brunch einladen. Doch Ell und du

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