Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May B. Aweley
Vom Netzwerk:
edler Tisch in Vollholz aus feinstem Mahagoni mit acht hochwertigen Stühlen, an dem die meisten Privatbesprechungen stattfanden, und ein passender Sekretär verliehen der sonst nüchtern wirkenden Inneneinrichtung einen auserlesenen Charakter.
     
    Scotts Schreibtisch war derart vorbildlich aufgeräumt, dass lediglich ein kleiner Rahmen mit dem Bild seines Sohnes neben einem vor Jahren gebastelten Aschenbecher an das Privatleben des Bürobesitzers erinnerte.
     
    Den Aufschrei seines IT-Fachspezialisten an seinem Arbeitsplatz konnte Scott vorhin nicht wahrnehmen, da die dicken Wände nicht besonders geräuschempfindlich waren. Daher sah er stumpf vom Computer auf und versuchte die eben gesagte Worte zu begreifen.
     
    Die Tür öffnete sich mit einem kraftvollen Ruck. Selten passierte es, dass einer seiner Leute den Raum zum Chef betrat, ohne vorher anzuklopfen. Nacheinander sah er das gesamte Team an, da McMelmas unkontrollierter Ausbruch alle neugierig machte.
    Josh galt eher als ein zurückhaltender Mensch, dem man nur wenige Gefühle zubilligte. Noch bevor Scott den Mund aufmachen konnte, sprudelten erneut die Worte aus McMelma wie das Wasser aus einem Wasserfall im Frühling. Diesmal als Zusammenfassung für das Team.
     
    „Ich habe gerade eine Meldung aus dem Brooklyn Hospital erhalten. Der leitende Pharmazeut vermisst einige Medikamente. Allesamt Betäubungsmittel! Eigentlich geht es schon seit einiger Zeit so, doch heute früh, vor einer Operation, ist ihm aufgefallen, dass ein bestimmtes Mittel in einer so hohen Dosis verschwunden ist, dass er diesmal das NYPD informieren musste. Der zuständige Police Officer hat auch direkt bei mir angerufen, da wir gestern das Profil durchgegeben haben. Wenn das nichts ist, dann weiß ich nicht!“ Als er die Miene seines Chefs sah, zügelte er sein Temperament. „Ist etwas passiert?“
     
    Scotts blaue Augen nahmen eine metallische Farbe an, die ihm einen Hauch von eisiger Kälte und Entschlossenheit verlieh. Zwischen seinen Augen bildete sich eine Falte der Besorgnis, während er seinem Team, das gerade wie gebannt an der Tür stand, den weiteren Stand der Dinge mitteilte.
     
    „Gerade habe ich einen Anruf bekommen. Wir haben ein weiteres Entführungsopfer. Diesmal ist es Raffaella Bertani, die Ehepartnerin der entführten Journalistin. Entweder läuft der Täter gerade Amok, oder er baut sich ein familiäres Publikum auf! Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die kleine Tochter noch zu Hause gewesen wäre. Wir haben die Überwachung in der Klinik, wo das Kind noch untersucht wird, verstärkt. Auf unsere Bitte hin wird sie vorerst nicht entlassen.“ Dann sagte er mehr zu sich selbst als zu seinen Kollegen: „Und wir haben nichts in der Hand! Gar nichts!“
     
    Diese Worte, die schwer in der Luft hingen, erzeugten umgehend eine paralysierende, erbarmungslose Stille, die keiner zu durchbrechen wagte. Sie hatten tatsächlich nichts außer drei Entführungsopfern! Und die Zeit wurde knapp. Verdammt knapp sogar.
     
    „Ich sehe das so…“, Angel traute sich nach einer kurzen Weile als Erste, einen Schimmer der Hoffnung zu erwecken. Noch hatten sie ‘nur’ drei Entführungen, keine Leichen. Die Zeit war knapp, doch sie mussten sich an jeden Strohalm klammern, den sie bekommen konnten. Mochte sein, dass sie wenig hatten, doch sie hatten mehr als Nichts. „Der Medikamentendiebstahl war in der Nähe vom Boerum Park. Das wäre wirklich erstaunlich, wenn es nicht mit unserem Täter zu tun hätte. Vielleicht ist das diesmal sein großer Fehler.“
     
    Scott ließ sich von der aufkeimenden Zuversicht anstecken. „Wir fahren mit Angel ins Krankenhaus und lassen uns berichten, was genau entwendet wurde. Unter Umständen brauchen wir Josh im Büro zum Abgleich der Daten. Der leitende Pharmazeut wird uns sicher etwas über den Schwund sagen können, doch es wäre schön, Michelle, wenn wir ebenfalls auf dein Wissen in der Zentrale zurückgreifen könnten!“
     
    Dann wandte er sich an seinen alten Freund: „Bryan, kannst du dich nochmal im Park umsehen? Vielleicht haben wir doch noch etwas übersehen...“
     
    Plötzlich herrschte Betriebsamkeit in dem Team, in dem nie offen über Freundschaft gesprochen wurde, und doch jeder für jeden im gleichen Maße einstand, als wären sie eine Familie.
     
    *****
     
    „Eine Überraschung, meine Damen! Gleich werde ich sie euch präsentieren, nur Geduld! Ich hoffe, ihr freut euch schon darauf!“, hörte Doreen Bertani

Weitere Kostenlose Bücher