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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)
Autoren: May B. Aweley
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ein Mangel auf. Ungefähr 6 g waren nicht auffindbar. Eine höhere Dosierung von etwas mehr als 2,5g kann einen Menschen töten. Die Dosis reicht also durchaus, um locker zwei Leute ins Jenseits zu befördern!“ Sean Dunkin schaute sehr unglücklich.
     
    FBI-Agenten wurden allerdings jahrelang geschult, ihre eigenen Gefühle zu verstecken. Die Zeit in den Einsätzen führte ebenfalls zu einem gewissen Abstumpfen der Emotionen. Für Außenstehende. Doch durch die jahrelange Zusammenarbeit hatte Scott diese winzige, kaum wahrnehmbare Stirnfalte auf Angels Gesicht zu deuten gelernt. Sollte dieser Irre, der sein Tatmuster ständig änderte, im Besitz von diesen Medikamenten sein, dann war es um das Leben von zwei erwachsenen Frauen und einem Kind ziemlich schlecht bestellt! Die Hoffnung blieb, dass es sich um eine falsche Fährte handelte.
     
    „In großen Mengen sind also nur die K.-o.-Tropfen verschwunden. Was ist mit dem anderen Medikament, das Sie erwähnten?“
     
    „Ähm... Die Vorstellung ist beinah noch gruseliger!“ Der Pharmazeut schaute Scott durchdringend an. „Uns fehlt noch Pancuronium, ein Muskelrelaxans. In manchen Staaten wird das Medikament häufig zusammen mit Thiopental und Kaliumchlorid bei der Hinrichtung durch die Giftspritze verabreicht. Seine Aufgabe ist, die Person zu paralysieren, wobei eventuell Herzstillstand und Atemdepression die Ursache des Todes sind. Bei uns wird das Mittel in entsprechender Dosis vor allem bei Narkosen angewandt. Bei einer hohen Dosis ist eine maschinelle Beatmung absolut erforderlich. Werden kleinere Konzentrationen injiziert, wird lediglich die quer gestreifte Muskulatur gelähmt. Mit etwas Glück oder Erfahrung erstickt der Delinquent nicht, weil es nicht zur Atemlähmung kommt. Stattdessen wird er in seiner Bewegung paralysiert - bei vollem Bewusstsein.“
     
    Diese Vorstellung war in der Tat furchterregend. Angels Stimme bekam einen leicht matten Unterton. „In welcher Dosis vermissen Sie dieses Präparat?“
     
    „Alles in allem und über die Zeit verteilt ungefähr 15mg Pancuronium.“ Sean Dunkin bemerkte das Unverständnis in den Augen der FBI-Agenten. „Mit dieser Menge können Sie ungefähr 6 Leute innerhalb kürzester Zeit für eine bis zwei Stunden lähmen oder bei höherer Dosis ersticken.“
     
    „Wo befanden sich diese Medikamente?“ Scott fand als Erster seine Sprache wieder. Der Pharmazeut zeigte ihnen den Schrank. Die Zeit war nun reif, die Spurensicherung anzufordern. Vielleicht würden sie doch einen brauchbaren Abdruck finden? Scott bezweifelte allerdings eine Nachlässigkeit in diesem Fall, im Angesicht der Tatsache, dass der Mörder post mortem sehr sorgfältig mit seinen Opfern umgegangen war. Falls er der gesuchte Mann war, würden sie mit der Spurensicherung vermutlich in eine Sackgasse laufen.
     
    „Ich sehe hier keine Einbruchsspuren, Scott!“, flüsterte Angel, obwohl der Apotheker nicht in ihrer unmittelbaren Nähe stand. „Was sagst du?“
     
    „So auf den ersten Blick sehe ich auch nichts. Dieser Schrank ist aber nicht besonders schwer aufzubrechen, ohne offensichtliche Spuren zu hinterlassen. Ziemlich einfache Konstruktion. Schau mal!“
     
    In der Tat war das Schloss nicht eines der sichersten. Angel wandte sich wieder an den Pharmazeuten. „Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt, vielleicht, dass ein Schloss nicht schließt oder sonst etwas?“
     
    „Nein. Unsere Apotheke ist ziemlich gut gegen Diebstahl gesichert. Es gäbe nur die Möglichkeit, während der Arbeitszeit an diesen Schrank zu kommen. Doch es würde irgendjemandem auffallen, weil wir aus Sicherheitsgründen im Zwei-Mann-System arbeiten. Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand sich während der Arbeitszeit unbemerkt Zugang verschafft haben könnte. Und unsere Tür besitzt ein spezielles Sicherheitsschloss. Es ist praktisch unmöglich, einzubrechen, ohne dass ich davon erfahre!“
     
    „Ich brauche die Namen aller Ihrer Mitarbeiter, die bis auf einen Abstand von 2 Metern an den Schrank herankommen könnten. Bitte denken Sie gründlich nach! Die Spurensicherung dürfte demnächst eintreffen. Wir brauchen die Namen allerdings sofort!“ Scott wurde plötzlich sachlich, was ein Indiz dafür war, dass er einen geringen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem “Dolly-Lover” vermutete.
     
    Während der leitende Pharmazeut an seinem Schreibtisch im Büro sitzend akribisch genau die Namen seiner Mitarbeiter notierte,
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