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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)
Autoren: May B. Aweley
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Doreen ihre Liebste wie gebannt anstarrte, hörte sie das Monster mit Genugtuung in der Stimme sagen: „Ich habe ihr eine kleine Dosis von Pancuronium gegeben. Du kannst mit ihr reden, denn sie versteht dich. Sie kann dich auch sehen, weil es, wie gesagt, nur wenig war. Das Einzige ist, sie kann sich kaum bewegen, weil ich sämtliche ihrer Muskeln lahmgelegt habe! Auch die Schließmuskeln, falls du dich wundern solltest, warum sie untenrum so nass ist!“
     
    „Du elender Wichser!“, entfuhr es Doreen. Sie konnte ihre Tränen der Verzweiflung nicht mehr zurückhalten.
     
    Nur ein einziger Gedanke brannte sich in ihr Gehirn und blockte alle anderen: Sie waren verloren! Trotz des Kindes im Nebenraum konnte sie ihre aufsteigende Wut nicht mehr aufhalten, die sie in diesem Augenblick explodieren ließ: „Du Hurensohn! Du Schwein! Was hast du ihr nur angetan?“
     
    Doch ihre Worte verstummten im Inneren des perfekt isolierten Kellerraumes. Das Letzte, was sie noch hörte, bevor sie seine Faust im Gesicht in den Sternenhimmel beförderte, war sein bestialisches Lachen.

KAPITEL 19
     
    Nervös lief Sean Dunkin in seinem Büro auf und ab. Warum war ihm der Verlust bloß nicht schon eher aufgefallen? Seine schlampige Arbeit könnte ihn die Stelle als leitender Pharmazeut der Zentralapotheke im Brooklyn Hospital kosten. Zum hundertsten Mal schaute er auf seine Unterlagen. Da war wirklich nichts zu machen! Zunächst kleiner, wenn auch kontinuierlicher Schwund, den er anfangs ignoriert hatte. Jetzt fehlte noch viel mehr!
     
    Gedankenversunken nahm er das leise Klopfen nicht wahr. Scott Goodwin trat als Erster entschieden in das kleine, vollgestopfte Büro hinein. Der Aufmerksamkeit seiner Partnerin entging es nicht, dass der Mann ziemlich nervös wirkte. Er vermochte vielleicht auf seine Mitarbeiter in seinem frisch gebügelten Hemd und der grauen Faltenhose sehr smart wirken. Doch die sichtbar gewordene, innere Anspannung ließ seinen feinen Anschein bröckeln. Verlegen darüber, eine gut aussehende Polizistin zu sehen, strich er sich über seinen recht kahlen Kopf.
     
    Auch diese Geste entging Angels Aufmerksamkeit nicht. „Guten Morgen, die Kollegen vom NYPD haben uns über das Problem informiert. Das ist Assistant Special Agent in Charge Scott Goodwin“, sie schaute zu ihrem Kollegen, „mein Name ist Angel Davis, Special Agent. Wir kommen vom FBI.“ Die Reaktion, die Männer auf diesen Auftritt zeigten, war fast immer gleich. Bewunderung gepaart mit Ehrfurcht.
     
    „Vom... FBI?“ Das ohnehin blasse Gesicht des leitenden Pharmazeuten wurde noch bleicher. Er schluckte seine Angst laut herunter. „Ähm... Hier geht es lediglich um Schwund oder Diebstahl. Warum gleich das FBI?“
     
    „Möglicherweise können wir Parallelen zu einem unserer Fälle ziehen.“ Angel übernahm das Gespräch. Wenn einer der beiden Beamten aus Männern effektiv Informationen herausbekommen konnte, dann war sie es. Die Kerle hingen ihr förmlich an den Lippen, in der Hoffnung, Bestätigung aus ihrem Mund zu erfahren. Wie die Pawlowschen Hunde, die man mit Belohnungen konditioniert hatte, beim Glockenschlag Speichel abzusondern. „Gibt es hingegen keinen Zusammenhang, dann werden wir diesen Fall an das NYPD weiterleiten.“
     
    Das Gesicht von Sean Dunkin nahm wieder etwas Farbe an. Die Tatsache, FBI-Agenten in seinem Büro zu sehen, jagte ihm derart Angst ein, dass er beschloss, weitgehend bei der Wahrheit zu bleiben.
     
    „Seit einigen Monaten verschwand hin und wieder ein Medikament bei uns. Es waren so geringe Mengen, dass es sich damals nicht gelohnt hätte, eine Meldung zu machen. Zwischendurch vergaß ich es auch. Der Medikamentenschrank war nicht angerührt, also gab es kein Problem. Jedenfalls keinen Einbruch. Ich dachte, ich hätte die Bestellmengen nicht richtig angepasst. Dann vergaß ich das Problem schnell wieder. Doch gestern ist mir bei der Bestandsaufnahme aufgefallen, dass erhebliche Mengen an Gamma-Hydroxybuttersäure fehlen.“
     
    Während Angel und Scott die Situation systematisch zu erfassen versuchten, deutete der Pharmazeut die entstandene Stille fälschlicherweise mit Inkompetenz auf seinem Gebiet.
     
    „Gamma-Hydroxybuttersäure sind die sogenannten Knock-out-Tropfen, die bei uns therapeutisch als Schlaf- oder Beruhigungsmittel, beispielsweise bei Schnittentbindungen, eingesetzt werden. Wir hatten sie in großen Mengen immer vorrätig. Als ich jedoch gestern den Bestand überprüft hatte, fiel mir
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