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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Bedürfnis, ihn zum Teufel zu schicken oder ihn anzuflehen, er möge ihr Bankes vom Leib halten. Doch dafür stand zu viel auf dem Spiel.
    Als Evan nach der Rechnung griff, hielt Beth ihn zurück. »Das übernehme ich«, sagte sie. »Ich bleibe ohnehin noch kurz auf eine Tasse Kaffee, um ein paar Anrufe zu erledigen.«
    Und um ein Wörtchen mit Neil Sheridan zu reden.

[home]
    7
    E van Foster gab Elizabeth Denison zum Abschied einen Kuss. Allerdings nur auf die Wange. Dafür hatte Denison selbst gesorgt – als sie den Kopf mit jener typisch weiblichen Geste in letzter Sekunde abwandte. Sie hatte über Abby, Baseball und antiquarische Puppen gesprochen, Salat und Grissini gegessen und gehofft, Neil würde nicht bemerken, dass sie ihm nervöse Blicke zuwarf. Sie und Foster hatten sich über Dinge unterhalten, die nicht ansatzweise mit Mord oder Entführung zu tun hatten. Beth Denison hatte so unschuldig gewirkt, dass sich Neil schon fragte, ob sein innerer Lügendetektor den Geist aufgegeben hatte.
    Sein Handy klingelte. Rick. »Denison wurde vor kurzem auf ihrem Handy angerufen.«
    »Weiß ich«, sagte Neil. »Ich bin gerade bei ihr.«
    »Du bist was?«
    »Nicht wirklich
bei
ihr, aber wir sitzen im selben Restaurant. Sie hat sich mit Evan Foster zum Mittagessen getroffen.«
    »Hat sie vor etwa vierzig Minuten einen Anruf entgegengenommen?«
    »Nein. Es hat geklingelt, und sie hat einen Blick aufs Display geworfen, hat aber nicht telefoniert. Warum?«
    »Der Anruf stammte von einem Handy in Omaha, Nebraska, von dem aus heute schon einmal bei ihr angerufen wurde. Er dauerte fünfzig Sekunden.«
    Neil stellten sich die Nackenhaare auf. Ihm gefiel nicht, in welche Richtung die Sache deutete. »Omaha?«
    »Die Besitzerin des Handys wird seit heute Morgen vermisst. Sie ist noch nicht lange genug verschwunden, als dass die Suche offiziell eingeleitet werden könnte. Doch die Familie ist in Sorge und hat die Sache der Polizei gemeldet.«
    »Das kann nicht sein, Mann!«
    »Ich werde Elizabeth Denison vorladen, um sie zu befragen. Nur um sicherzugehen. Wo bist du?«
    Neil gab ihm die Adresse und spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. Ein weiteres Opfer? Er starrte zu Elizabeth Denison hinüber.
    »Mach jetzt bloß keinen Unsinn, Neil«, hörte er Rick sagen. »Wir haben aus Omaha noch keinen Hinweis auf ein Verbrechen. Im Moment wollen wir uns nur unterhalten.« Kurzes Schweigen. »Neil?«
    »Ich habe verstanden.«
    Er legte auf, als Denison gerade nach ihrer Handtasche griff und sich erhob. Sie verlangsamte kurz ihren Schritt, als sie an Neils Tisch vorbeikam, und schob ihre Rechnung unter seine.
    Neil hätte gegrinst, wenn er nicht so wütend gewesen wäre. Und verwirrt. Er gab ihr eine Minute Zeit, falls sie wirklich bloß zur Toilette wollte, hinterließ genug Bargeld für beide Rechnungen auf dem Tisch und folgte ihr in die rückwärtigen Räume des Restaurants. Sie stand mit dem Rücken zu ihm im Flur vor den Toiletten und hielt das Handy ans Ohr gepresst. Offensichtlich hörte sie die Nachricht aus Omaha ab.
    Er kam näher und blieb stehen. Doch sie hörte ihre Mailbox gar nicht ab.
    »Du hast die Juwelen?«, fragte sie flüsternd. »Okay, dann leg sie ins Schließfach. Ich rufe Vito an und kümmere mich um den Bruch. Aber sei vorsichtig. Kann sein, dass sie uns auf den Fersen sind.«
    »Wirklich entzückend«, sagte Neil.
    Sie drehte sich um. »Herrje!« Mit theatralischer Geste legte sie sich eine Hand an die Brust. »Mr. Sheridan! Ich wusste gar nicht, dass Sie hier sind.«
    »Ich nehme an, Vitos Nachname lautet Corleone?«
    »Das hätten Sie wohl gern gewusst, was?« Sie straffte die Schultern. Das Handy in ihrer Hand war ausgeschaltet. »Sie spionieren mir nach.«
    »Ich habe hier lediglich zu Mittag gegessen. Treffen Sie nie zufällig Freunde, wenn Sie essen gehen?«
    »Sie sind kein Freund. Und auch kein Polizeibeamter.«
    Neil war beeindruckt. »Die Dame hat ihre Hausaufgaben gemacht.«
    »Bleiben Sie mir vom Hals, oder ich zeige Sie an. Wegen Belästigung und Amtsanmaßung.«
    »Von Amtsanmaßung kann nicht die Rede sein. Ich war früher beim FBI . Lieutenant Sacowicz hat mich gebeten, ihn zu begleiten, damit wir uns gemeinsam mit Ihnen unterhalten können. Der Mann, der Sie angerufen hat, könnte nämlich derselbe Mann sein, dem ich vor einigen Jahren in einem Mordfall auf der Spur war.«
    Elizabeth Denison wurde auf einmal kreidebleich. Ihr Körper erstarrte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich

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