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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Rick anrief.
    »Lila Beckenridges Autopsiebericht liegt vor«, sagte er. »Und noch etwas anderes, das du nicht glauben wirst.«
    »Was denn?«
    »Komm in mein Büro.«
    »Ich bin außerhalb der Stadt unterwegs, zirka zwei Stunden entfernt.«
    »Dann gib mal Gas.«

[home]
    6
    E s war kurz vor neun Uhr abends, als Neil in Arlington eintraf. Rick saß am Schreibtisch und beugte sich vor. »Opfer Nummer zwei«, sagte er nur. »Vielleicht.«
    Neil schwieg kurz. Dann: »Wie bitte? Und was meinst du mit
vielleicht?
«
    »Heute Nachmittag wurde außerhalb von Denver ein Auto gefunden, komplett leergeräumt und gesäubert. Es gehört einer alleinerziehenden Mutter namens Thelma Jacobs. Sie wird vermisst.«
    Neils Puls beschleunigte sich schlagartig. Er befürchtete, seine Gedanken könnten mit ihm durchgehen. »Autos von vermissten Personen werden jeden Tag gefunden. Was interessiert uns ausgerechnet an der Karre in Denver?«
    »Rate mal, wen Thelma Jacobs gestern Abend um halb acht angerufen hat?«
    Neil riss die Augen auf. »Das gibt’s nicht.«
    »Doch. Aber der Anruf dauerte nur rund zehn Sekunden.«
    »So ein Schwein.« Neil konnte es nicht fassen. »Das war der Anruf, den Elizabeth Denison angenommen hat, als wir gestern von ihr wegfuhren.« Er stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Denver? Das bedeutet, er bleibt nicht an einem Ort.«
    »Könnte sein.«
    »Aber es gibt keine Leiche.«
    »Noch nicht. Jacobs hat gestern Nachmittag um drei Uhr an einem Patiententreffen von Frauen teilgenommen, die ihren Brustkrebs besiegt haben. Das war ihr letzter bekannter Aufenthaltsort.«
    »Keine Tänzerin also«, stellte Neil fest. Und keine College-Studentin. Er schüttelte den Kopf, als könne er so seine Gedanken ordnen. »Dann sollten wir jetzt herausfinden, in welcher Verbindung Thelma Jacobs zu Elizabeth Denison steht.«
    »Das habe ich schon getan. Sie sagt, sie hat noch nie von ihr gehört. Und gestern Abend um halb acht hätte sich jemand verwählt.«
    »Und das sollen wir ihr abnehmen?« Neils rechte Hand verkrampfte sich heftig, und er ballte und öffnete die Faust, um die Spannung zu lösen. Sein Herz pochte schnell. Wut, dachte er zuerst. Doch dann bemerkte er: Es war Adrenalin.
    Er war wieder auf der Jagd, und Elizabeth Denison war ihre Fährte.
    Rick öffnete eine Akte. »Hier ist der Autopsiebericht von Lila Beckenridge. Er
hat
sie vergewaltigt und dabei ein Kondom der Marke Trojan benutzt. Die Kieferfraktur rechts stammt wahrscheinlich von einem Tritt. Und diese Stelle hier«, er schob ihm ein Foto über den Schreibtisch zu und deutete auf Lilas Schläfe, »ist weder Schmutz noch Blut. Es ist eine Markierung mit einem Augenbrauenstift.«
    »Augenbrauenstift?« Neil betrachtete den Strich. Er war pfeilgerade und etwa zweieinhalb Zentimenter lang.
    »Typ Kholschwarz von Revlon, kein Scheiß. Sieht aus, als hätte er das Einschussloch markiert. Hier oben ist die Linie stark ausgefranst.«
    »Das heißt, er hat die Waffe angelegt und sie geradewegs erschossen.«
    »Genau. Genau wie bei Gloria, oder?«
    »Ja.«
    »Ist Gloria vergewaltigt worden?«
    »Mit einem Kondom der Marke Trojan. Sie wurde in ihrem eigenen Auto entführt, verprügelt, in Stücke geschnitten und im Wald liegen gelassen. Ihr Wagen wurde genauso gesäubert wie der von Lila Beckenridge. Nur die Schokoladenspur eines Reese’s Erdnussbutter-Cups wurde auf dem Fahrersitz gefunden. Dafür trug ihre Leiche keine Markierung mit einem verdammten Augenbrauenstift.«
    Rick zuckte mit den Schultern. »Keine einhundertprozentige Übereinstimmung also. Aber immer noch genug, um einen Blick in die alten Akten zu werfen. Die Frage ist nur, ob du es geschafft hast, die Assistentin der Bezirkstaatsanwältin zu überzeugen.«
    »Sie ist mittlerweile Staatsanwältin, und ja. Die Akten sind in einem Karton in meinem Kofferraum.«
    »Dann sollten wir alles durchgehen. Lass uns eine Pizza bestellen.«
    Neil nickte und wollte schon zur Tür gehen. Doch dann verengte er die Augen und betrachtete Rick. Er schien ziemlich heiß darauf zu sein, sich in einen Fall zu vertiefen, der sein Revier gerade mal am Rande betraf – und das abends um halb neun. Neil wurde bewusst, dass Rick genug andere Dinge zu tun hatte, als seine Zeit mit diesem Fall zu vergeuden. Zudem sah er, dass Rick dunkle Augenringe hatte.
    »Warst du schon zu Hause?«, fragte Neil.
    Rick sah die Gelben Seiten unter P wie Pizza durch. »Heute noch nicht. Zu viel zu tun.«
    »Hm. Und gestern

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