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Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Titel: Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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mit Cintia, der Waschfrau, unterwegs. Cintia hat etwas von einer Suche gesagt. Aber jetzt ist die Afrikanerin wieder in der Küche und kocht das Abendessen. Riecht anders als das, was die alte Maria sonst auf dem Feuer hat.«
    Filippo schnupperte. » Hm! Ich komme später wieder, vielleicht hat sie ja zu viel gekocht.«
    *
    » Was gibt es denn Schönes?«
    » Über dem Feuer gerösteten Lammrücken, dazu koriandergewürztes gedünstetes Gemüse, Reiskugeln und Fladenbrot. Aber zuerst bereite ich Eure Marzipankuchen, damit sie etwas auskühlen können.« Yasmîna wies auf die aufgereihten Zutaten.
    » Köstlich.« Zufrieden rieb Monna Giulia ihre Hände. Heute trug sie ein grünseidenes Gewand und hatte das Haar in weichen Locken aufgesteckt. Man konnte sehen, dass sie einst eine schöne Frau gewesen war, sowohl die Feinheit ihrer Züge als auch ihre ehemalige Zierlichkeit waren unter all dem Fett immer noch zu erahnen.
    Gebannt schaute sie zu, wie Yasmîna Eier, Zucker, Wasser und Öl miteinander verrührte, wie sie Mehl, Zitrone und zerbröselte Mandelpaste hinzufügte und daraus einen geschmeidigen Teig knetete. Nach einem Seitenblick bot Yasmîna ihr eine Kostprobe des rohen Teiges an. » Meint Ihr, ich habe etwas vergessen? Vielleicht noch ein wenig Zitrone?«
    Natürlich war das nichts als ein Spiel, und das wussten sie beide. Dennoch kaute und schmeckte Monna Giulia mit konzentrierter Miene, wiegte nachdenklich ihren Kopf und leckte die Reste gründlich von ihren Fingern ab. Schließlich befand sie: » Bene, es schmeckt sehr gut.«
    Yasmîna nickte. Rasch füllte sie den Teig in eine gefettete Tonform und belegte ihn mit kandierten Früchten und halbierten Mandeln, dann schob sie ihn in den Ofen. Sie genoss es, wenn sich die neue Herrin mit ihr über die Zubereitung von Speisen beriet, das beruhigte und milderte die Angst, die sie um Lâlla Sarah hatte. Cintia, ihre einzige andere Ansprechpartnerin, hatte keinen Sinn fürs Kochen, dafür kannte sie sich im Viertel gut aus. Doch obwohl sie zusammen alle Gassen und Plätze in der Umgebung abgesucht und alle Mägde befragt hatten, blieb Sarah unauffindbar. Konnte ihr etwas zugestoßen sein? Niemand habe von einem Unfall gehört, auch sei nirgendwo eine unbekannte Frauenleiche angespült worden, hatte Cintia erklärt. Gleich morgen, hatte sie sich deshalb vorgenommen, würde sie mit Cintias Hilfe Kapitän Pacelli aufspüren. Er würde ihr doch sicher beistehen?
    Seitdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, ging es ihr besser. Und so öffnete sie schwungvoll die Hintertür, als sie das Klopfen vernahm.
    *
    Hartnäckig hielt sich die Herbstkühle schon seit Tagen in den engen Gassen des Judenviertels, in die die Sonne nur selten bis auf den Grund vordrang. Ein sanftgrauer Spätnachmittagshimmel kündigte den nahenden Sonnenuntergang an, und spätestens dann würde auch der letzte Anschein von Wärme vergehen. Schon jetzt kroch die Kälte jedem in Füße und Beine. Sarah zitterte in ihren dünnen Gewändern, so dass Rebecca ihr Wolltuch abnahm, um es Sarah umzulegen.
    Doch nicht nur das Wetter zehrte an ihr. Die dunklen Ringe unter ihren Augen, der angstvolle Blick, die wächserne Farbe ihres Gesichts und die hängenden Schultern – Rebecca deutete dies als Zeichen einer schweren Krise.
    Sie war froh, Sarah zwar geschwächt, aber unversehrt wiedergefunden zu haben. Und dass sie nun doch noch Gelegenheit erhielt, ihr feiges Verhalten vom Vortag gutzumachen, erleichterte ihr Gewissen. Das arme Mädchen war schwanger, vermutlich von diesem widerlichen Capello, er trieb sich schließlich in der halben Welt herum. Warum sonst hätte Sarah ihn unmittelbar nach ihrer Ankunft aufsuchen sollen? Noch hatte sie kein Wort über diesen Capello verloren, doch sobald sich die junge Frau besser fühlte, würde sie nachhaken. Behutsam, natürlich, das verstand sich von selbst, gleichwohl aber so vollständig wie möglich würde sie ihr klarmachen , was sie dachte.
    Rebecca nahm Sarah ihr einziges Gepäckstück, einen Lederbeutel, aus der Hand. » Lasst mich das tragen. Gleich sind wir da. Nur noch ein paar Schritte, dann könnt Ihr Euch hinlegen und aufwärmen.«
    Langsam umrundeten sie den campo, auf dem um diese Tageszeit kaum noch jemand unterwegs war. Lediglich ein Junge rannte mit einem Bündel Holz nach Hause, und zwei Frauen kamen ihnen vom Brunnen entgegen. Sie erwiderten Rebeccas Gruß, wobei sie gleichzeitig Sarah neugierig anstarrten.
    Endlich standen sie vor einer Tür,

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