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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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Küche und Kamin. Der Salon ist komplett verglast und gibt den Blick frei auf ein unglaubliches Panorama. Direkt an das Haus angeschlossen gibt es einen zweiten, etwas kleineren Bau. In dem werden wir mein Büro unterbringen. Außerdem gibt es darin ein kleines Schwimmbad und eine Dampfkammer. Als wir das Haus das erste Mal besichtigten, wussten wir ganz genau wo wir uns an ruhigen Abenden entspannen könnten. Die Maklerin konnte mit unserer Kicherei nicht viel anfangen.
    In der nächsten Woche soll der Kaufvertrag unter Dach und Fach gebracht werden. Zur gleichen Zeit würden wir den Mietvertrag meiner Münchner Wohnung kündigen. Sobald wir das Haus offiziell beziehen können, wird eine Spedition meine Sachen aus München übersiedeln. Das wird noch eine ziemlich stressige Angelegenheit.
    Auch für die Firmengründung sind einige Wege zu erledigen. Es fehlt noch die endgültige Adresse, damit die Firma eingetragen werden kann. Bei Gericht wurde zumindest schon mal alles beantragt und auch der Gewerbeschein sollte kein Problem sein.
    Wenn der Tag dreißig Stunden hätte, dann wäre uns das im Moment auch noch zu wenig. Trotzdem nehmen wir uns die Zeit, jeden zweiten Nachmittag zum Skifahren auf die Piste zu gehen. Dabei besuchen wir jedes Mal eine der urigen Hütten auf der Piste.
    Der heutige Après Ski Stopp führt uns zur Lisa Alm, einer extravaganten Hütte die rustikale Elemente, Stein und Holz mit modernen Möbeln und farbigen LED Beleuchtungen kombiniert. Doch so gemütlich es drinnen ist, gibt es heute eine Besonderheit zu feiern. Vor der Hütte wird ein riesiger Iglu mit einer Schneebar eröffnet. Nach längerer ‚Bauzeit‘, wird die begehbare Eiskugel nun endlich für die Benützung freigegeben. Unzählige Gäste feiern schon ausgelassen die Eröffnung als Andi und ich ankommen. Durch eine kleine Holztüre betreten wir den Iglu und sind überwältigt. Die Kuppel ist etwa sechs Meter hoch und erstrahlt in farbigem Licht. An der Wand verläuft, so wie im Fire & Ice eine durchgehende Sitzbank. Diese ist allerdings aus Eis und mit Kuhfellen belegt. Eine kleine Bar, direkt neben dem Eingang, versorgt die Gäste mit Getränken. Der Iglu ist phantastisch.
    Andi ist gerade dabei unsere Getränke zu bestellen, als sich ein, mit einer gelben Warnweste bekleideter Mann zwischen uns zwängt und zweihundert Willies bestellt. Ich schaue den Typen entsetzt an. Wie zur Entschuldigung dreht er sich um und zeigt auf eine Gruppe von weiteren neun Warnwestenträgern. »Wir sind die Dümmerkipper aus Hamburg. Das ist unser letzter Abend hier, und wir hauen noch mal ordentlich auf den Putz.« Er ist bereits durch den Konsum alkoholischer Getränke, sprachlich gehandicapt. »Na dann passt mal auf, dass ihr nicht zu wenig trinkt.« Ich lächle ihn an, er bezahlt eine knappe Monatsmiete für die Drinks und geht zurück zu seinen Kumpels.
    Wir bekommen unseren Jägertee, mit dem wir uns vor der letzten Talfahrt noch einmal aufwärmen. Heute am Abend kommen meine Mädels zu Besuch und wir machen mit ihnen eine Rodelpartie. Andi hatte vorgeschlagen, dass wir sie für ein Wochenende einladen könnten, bevor die Saison zu Ende ist. Darum schauen wir, dass wir etwas früher unten sind. Die Dümmerkipper machen gerade eine Runde durch den Iglu, und bieten allen Gästen an, sich einen Schnaps von dem großen Tableau zu nehmen. Sie haben scheinbar erkannt, dass sie es nicht mehr schaffen würden, alle alleine zu trinken. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung und wir nehmen die Einladung gerne an, um mit den Jungs auf ihren letzten Urlaubstag anzustoßen.
    Es ist kurz vor fünf Uhr, als wir im Hotel ankommen und unsere Ski in den Ski Raum bringen. Mein Telefon läutet und Julia grölt aus dem Lautsprecher. Sie möchte mir mitteilen, dass ihre Ankunft unmittelbar bevor steht. »Die sind schon wieder gut drauf. Wahrscheinlich haben sie auf der Fahrt schon mehr Sprit verbraucht als das Auto.« Andi steckt meine Skischuhe auf den Heizkörper, reicht mir die Hand um mir aufzuhelfen, und zieht mich an sich heran. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich leidenschaftlich.
    Ich löse mich aus seiner Umarmung, und sehe ihm tief in die Augen. »Ich danke dem Universum dafür, dass es uns zusammen geführt hat.«
    Mein Telefon meldet sich schon wieder. Julia verkündet, dass sie gerade in die Hotelgarage gefahren sind, und das Empfangskomitee vermissen. Ich hake mich bei Andi unter, und begleite ihn zur Schiebetüre die den Weg in die Tiefgarage

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