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Push up

Push up

Titel: Push up Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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auch schon gekriegt.“
    Einige hatte sie bereits überflogen. Sie enthielten
Spam, wie Bess es gerne ausdrückte.
    Lea hätte es eher unter der Rubrik Unverschämtheit
verbucht.
    Eine jedoch, von einem gewissen ToMo, klang irgendwie
anders. Sie wusste nicht, was es war, aber es war nicht die Art
sexistisches Geschwafel wie bei einigen anderen Kommentaren.
    Dieser Kommentar hatte etwas eher irgendwie …
Ehrfürchtiges?
Bess wusste es nicht anders zu beschreiben.
    Keine Ahnung, wie auch immer.
    Aber Bess wäre nicht Bess, wenn ihr Jagdinstinkt
nicht geweckt worden wäre.
„Ja, aber die wirst du dir
nicht jetzt ansehen!“, bestimmte Joe und unterbrach
Bess' Überlegungen, die zum Kommentar gehörige Nachricht
sofort zu checken.
    „ Und
warum, zum Teufel, sollte ich das nicht tun?“, giftete Bess
ihren Zwilling an.
    „ Weiiiil“,
seufzte Joe und sah demonstrativ auf die große Wanduhr, „es
jetzt Zeit ist für Lexington
High !“
    „ Für
was?“, entfuhr es Lea, während Bess mit einem letzten
Blick auf ihren PC bereits die Fernbedienung des Fernsehers in die
Hand genommen hatte.
    „ Oh
mein Gott“, quietschte sie verzückt, „Zeit für
Phil, den heißesten Lehrer aller Zeiten!“
    „ Für
wen?“, hakte Lea kopfschüttelnd nach.
    Eigentlich
sollte sie inzwischen wissen, dass ihre Freundinnen so ziemlich jeden
gutaussehenden Mann zwischen zwanzig und dreißig heiß fanden.
    Und, nebenbei bemerkt, das komplette Fernsehprogramm im Kopf hatten.
    Na ja, zumindest die Programme, die gnadenlos heiße Typen im
Repertoire hatten.
    Lea selbst hatte der Kopf in den Monaten nach dem Tod ihrer Mom nicht
wirklich nach Fernsehen gestanden. Deshalb war wohl auch die neue
Serie an ihr vorbei gegangen.
    „ Setz
dich!“, forderte Joe Lea auf, „und genieße!“
    Kichernd
ließ Lea sich zwischen ihre Freundinnen auf die bequeme Couch
fallen und genoss in den folgenden Minuten den alltäglichen, und
maßlos überzogenen, Wahnsinn an der Lexington
High!
    „ Achtung“,
rief Bess plötzlich aus, „Miranda und Haley werden jetzt
gleich zu Phil, dem neuen Lehrer zitiert.“ „ Woher
weißt du das denn?“, fragte Lea.
    „ Oh
Mann, Lea.“ Bess verdrehte ihre Augen – mal wieder -,
entschloss sich aber, Lea ihre Unwissenheit zu verzeihen.
    „ Miranda
und Haley sind nur zwei der Mädels, die auf ihren neuen Lehrer
stehen. Aber sie sind diejenigen, die immer
wieder die verrücktesten Dinge anstellen, um von Phil bestraft
zu werden.“
„Bestraft? Ist das etwa so ein BDSM-Ding
oder was?“
Bess und Joe prusteten lauthals los.
    „ Süße,
das ist eine Teenie-Soap. Und es ist helllichter Nachmittag. Da
werden sie ganz bestimmt keine wie auch immer gearteten schmutzigen
und perversen Sachen im TV zeigen.“ Bess kicherte noch immer
und Joe setzte die Erklärung ihrer Schwester fort.
    „ Bei
Phils Strafen handelt es sich in der Regel um Nachsitzen.“
Ach
so! Jetzt verstand Lea.
    „ Oh
Mann, der Typ muss ja wirklich sensationell aussehen, wenn die Weiber
lieber in der Schule hocken, als ihre Freiheit zu genießen.“
„Wart's
ab!“, prophezeite Joe und quietschte im nächsten Moment,
„sieh selbst!“
    Lea tat wie geheißen … und wurde leichenblass!
„Wer
… ist … das?“, fiepte sie mit der Stimme einer
Maus.
    „ Das,
meine Süße, ist Phil, der neue Lehrer“, jubelte
Bess, ohne Leas Unwohlsein zu bemerken. Dazu hätte sie
schließlich ihre Augen vom Bildschirm nehmen müssen und
das ging ja mal gar nicht.
    „ Nein,
ich meine … wer ist … der Schauspieler?“
    Jetzt bemerkten Bess und Joe gleichzeitig die piepsige Stimme ihrer
Freundin.
    „ Guter
Gott, Lea, was ist los? Ist dir schlecht? Musst du kotzen?“
„Wer
ist das?“, fragte Lea erneut, dieses Mal jedoch laut und
deutlich.
    „ Das,
ähm, ist … Mensch, Lea, du kennst Tom Morrison
nicht?“
„Tom … Morrison“, echote Lea,
jetzt wieder tonlos.
    Die jungen Frauen kannten einander schon so lange, dass Bess und Joe
klar war, dass Lea sich nicht gerade dem Heer der Daily Soap-Fans
angeschlossen hatte, nur weil ein, zugegeben, verdammt heißer
Typ in knallengen Jeans und engem T-Shirt auf der Mattscheibe herum
turnte.
    Da steckte mehr dahinter … und plötzlich machte es klick!
    „ Sag
mir bitte nicht, dass es Tom Morrison war, den du gestern hinter der
Bühne zusammengefaltet hast!“, bat Bess mit erstickter
Stimme.
    Dass Lea nicht antwortete, war bereits Antwort genug!
„Ich
fass' es nicht!“, stöhnte Joe und ließ ihren Kopf in
ihre Hände

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