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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

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noch einmal in die
Rippen, weil sie sich noch an eine andere Begebenheit an jenem Tag entsann.
    »Du hast mit dieser Tänzerin ...
verkehrt«, stellte sie anklagend fest. »Kein Wunder, daß du mich nicht retten
konntest! Du hattest deine Kraft schon bei der Tänzerin verbraucht.«
    Patrick lachte. »Verkehrt?« wiederholte
er schmunzelnd. »Nun ja, so könnte man es wahrscheinlich nennen. Aber was meine
Kraft betrifft — du wirst noch staunen, wieviel ich davon besitze.« Damit
beugte er sich über Charlotte und küßte ihre Brustspitzen.
    Doch sie wollte ihm zuerst ein
Versprechen abnehmen und zog entschieden die Decke unters Kinn. »Du bist
Kapitän eines Segelschiffs«, sagte sie nachdenklich. »Bedeutet das, daß du eine
Frau in jedem Hafen hast? Ich werde keinen treulosen Gatten tolerieren,
Patrick, egal, wie modern das heutzutage sein mag!«
    Wieder küßte er sie sanft. »Modern?«
    Charlotte nickte. »Ja. Du weißt so
gut wie ich, daß Männer in den Vereinigten Staaten und in Europa es für
vollkommen in Ordnung halten, sich eine Mätresse zu halten ...«
    »Hat dein Vater eine Mätresse?«
    »Natürlich nicht!« versetzte
Charlotte unwillig. »Meine Stiefmutter würde ihn erschießen. Außerdem ist er
mit Lydia sehr glücklich.«
    »Warum machst du dir dann Gedanken
über eheliche Untreue?«
    »Weil ich nicht so naiv bin, wie du
denkst, Patrick. Ich habe eine gute Ausbildung genossen und bin weit gereist —
ich war sogar schon in einem Harem, falls du das vergessen hast! Ich habe genug
von der Welt gesehen, um zu wissen, daß mein Vater und mein Onkel
außergewöhnliche Männer sind, zumindest im Hinblick auf die Einhaltung ihrer
Eheversprechen.« Sie hielt inne, um Atem zu holen. »Sogar Mr. Richardson
schlich sich in Frankreich und Spanien aus dem Hotel, wenn Mrs. Richardson von
ihrer Migräne geplagt wurde. Ich habe ihn mehrmals mit einer fremden Frau
gesehen.«
    »Vielleicht leidet Mrs. Richardson
sehr häufig unter Migräne«, entgegnete Patrick trocken. »Aber erzähle mir mehr
über deinen Vater, deinen Onkel und deine Stiefmutter.«
    Nachdem sie nun verheiratet war, sah
Charlotte keinen Grund mehr, Patrick ihre Herkunft noch länger zu verschweigen.
»Ich bin in Puget Sound aufgewachsen, im Staate Washington«, begann sie. »Du
weißt es vielleicht nicht mehr, aber wir sind uns in Seattle einmal begegnet
...«
    Er unterbrach sie lachend. »Du warst
die Range, die auf den Mast meines Schiffes geklettert war und sich nicht mehr
hinunterwagte!«
    Selbst jetzt noch, so viele Jahre
später, errötete Charlotte bei der Erinnerung an jenen Vorfall. »Es wurde auch
langsam Zeit, daß du dich daran erinnerst«, sagte sie spitz. »Willst du nun
etwas über meine Familie hören oder nicht?«
    Er nickte lächelnd. »Natürlich,
Göttin. Erzähl mir alles.«
    »Mein Vater ist Brigham Quade. Ihm
gehören ausgedehnte Waldflächen in Puget Sound, Sägemühlen und viele andere
Dinge.«
    Patrick seufzte. »Ich kenne Brigham
— jeder, der schon einmal in Seattle war, kennt ihn. Ich nehme an, daß er auf
dem Weg nach Europa ist, um jeden Stein umzudrehen, bis er dich endlich
gefunden hat.«
    »Nein«, entgegnete Charlotte
traurig. Sie liebte Patrick und wußte in ihrem Herzen, daß ihr Zuhause an
seiner Seite war, aber trotzdem vermißte sie ihren Vater, Lydia, Millie und
ihre frechen kleinen Brüder und Cousins.
    Patrick horchte auf. »Was?« fragte
er verwundert.
    »Ich konnte meine Familie nicht
leiden lassen, Patrick, und deshalb habe ich ihnen geschrieben, ich sei
glücklich. Papa wird fluchen, wenn er den Brief erhält, aber Lydia wird ihn
beruhigen. Ist es nicht besser, als sie in dem Glauben zu lassen, ich sei in
Sklaverei geraten?« Als Patrick nichts erwiderte, fuhr sie nachdenklichf dort:
»Außerdem ist es wahr, was ich ihnen schrieb, zumindest heute. Ich habe dich ja
wirklich geheiratet, und heute nacht bin ich auch glücklich. Aber glaub bloß
nicht, daß ich so leicht vom Thema abzulenken bin — ich möchte jetzt wissen, ob
du dein Eheversprechen einzuhalten gedenkst oder nicht!«
    »Wie dir bekannt sein dürfte, habe
ich kein derartiges Versprechen abgelegt«, entgegnete er, doch seine Stimme
war sanft, und seine Augen lächelten. »Unsere Trauung war nicht sehr
konventionell, Charlotte. Doch wenn es dir wirklich so viel bedeutet,
verspreche ich, dir treu zu sein, solange wir zusammen sind.«
    »Ich kann nur hoffen, daß das wahr
ist«, warnte Charlotte, besorgt über die Formulierung >solange wir

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