Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt
Müll in deiner Kabine abgeladen und du fängst
augenblicklich an, mich herzumzukommandieren. Dann läßt du mich in einem Harem zurück, und danach bietest du mir an, zwischen Heirat und Schlägen zu
wählen. Und jetzt bist du nicht einmal galant genug, mich zuerst baden zu
lassen!«
Patrick seifte gründlich seine Brust
ein, dann seine Arme. »Du kannst zu mir in die Wanne kommen«, erwiderte er
schließlich.
Wie arrogant er ist, dachte
Charlotte erzürnt. Zuerst tat er ihre Klagen mit einem Achselzucken ab, und nun
schien er zu glauben, sie hätte sich geehrt zu fühlen, wenn er sein Badewasser
mit ihr teilte!
»Vielen Dank«, sagte sie
liebenswürdig. »Das ist ungeheuer großzügig von dir.«
Patrick lachte und stieg ganz
unvermittelt aus der kupfernen Wanne, naß und geschmeidig wie ein Delphin. Und
dann, bevor Charlotte wußte, wie ihr geschah, hob er sie in das warme Wasser.
Der dünne Stoff ihrer Robe wurde
durchsichtig und klebte an jeder Rundung ihres Körpers. Charlotte wehrte sich,
und die halbe Kabine wurde überschwemmt, aber Patrick ließ nicht locker und
hielt sie mit dem Rücken fest an seine Brust gepreßt.
»Du wolltest ein Bad, Charlotte«,
flüsterte er ihr ins Ohr. »Jetzt bekommst du es.«
Sie trat nach ihm und zappelte. »Laß
mich sofort los!«
Patrick seufzte. »Dir ist auch
nichts rechtzumachen«, sagte er resigniert. »Wir werden etwas gegen deinen Starrsinn
unternehmen müssen, Mrs. Trevarren.«
Charlotte beruhigte sich, aber erst,
nachdem sie tief eingeatmet und bis siebenundzwanzig gezählt hatte. Ihr Haar
hatte sich aus den Nadeln gelöst und hing ihr aufgelöst auf Schultern und auf
Brust, und die Seidenrobe, das einzige Kleidungsstück, das sie besaß, war
ruiniert. »Du bist unmöglich, Patrick. Laß mich gehen!«
Statt dessen drehte er sie zu sich
herum und bewunderte ihre Brüste, die sich unter dem dünnen Stoff abmalten.
»Natürlich meine Liebe, ganz wie du willst. Du brauchst mir nur den Rücken zu
waschen, was man von einer guten Ehefrau erwarten darf, und dann kannst du
tun, wie dir beliebt.« Wieder begann Charlotte lautlos zu zählen.
Patrick lachte. »Mein Gott, du bist
die eigensinnigste Frau, der ich je begegnet bin! Es wird interessant sein,
dich zu zähmen.«
Charlotte wußte, daß ihre Augen
Blitze sprühten. Wenn sie mutig genug gewesen wäre, hätte sie Patrick ins
Gesicht gespuckt. Aber das wagte sie nicht. »Vorher wirst du Engel in der Hölle
Menuett tanzen sehen!« zischte sie.
Er zog sie an sich, hob sie ein
wenig aus dem Wasser und schloß ganz sachte seine Zähne um eine ihrer
Brustspitzen. »Nein, Charlotte«, sagte er, nachdem er sie einen Moment lang
dieser süßen Qual unterzogen hatte. »Aber ich werde dich unter mir
tanzen sehen, in meinem Bett, noch heute nacht. Deine Lustschreie werden die
Musik zu diesem Menuett bilden.«
Charlotte erbebte. »Patrick ...«
flüsterte sie und haßte und liebte ihn zugleich.
Sanft entfernte er ihr Gewand und
ließ es achtlos auf den Boden fallen. Ihre Sandalen waren ihr längst entglitten
und schwammen an der Oberfläche. Auch sie wurden aus der Wanne entfernt.
Patrick zog Charlotte rittlings auf
seinen Schoß, und bald darauf begann das Wasser im Rhythmus ihrer Bewegungen zu
beiden Seiten über den Rand zu spritzen.
Charlotte schlief wie ein Stein an
Patricks Seite, und er hoffte inständig, daß sie nicht erwachte, als die
Alarmglocke auf dem Hauptdeck läutete. Seine Kleider waren noch naß von der
Überschwemmung, die sie während des Bads veranstaltet hatten. Fluchend tastete
er sich zur Truhe vor, um frische Hosen und ein Hemd herauszunehmen.
»Patrick?« murmelte Charlotte.
»Sinken wir?«
»Nein, Göttin«, antwortete er.
»Schlaf weiter.«
Sie seufzte. »Na schön«, erwiderte
sie mit ungewohnter Gefügsamkeit, was Patrick einen fast schmerzhaften Stich
versetzte.
Es ist erstaunlich, dachte er,
während er seine Pistole aus der Schreibtischschublade nahm, wie eine
entzückende kleine Range wie Charlotte ein geordnetes Leben durcheinanderbringen
kann!
Ohne Licht zu machen, lud er die
Waffe und ging hinaus. Nur wenige Minuten waren seit dem Alarm vergangen, als
er das Steuerhaus erreichte.
»Was ist?« fragte er Cochran, der
Nachtwache hielt.
»Ein Schiff nähert sich, Captain,
und das so schnell, daß ich befürchte, daß sie uns nicht nur freundlich grüßen
wollen.«
Patrick nahm Cochran das Fernrohr
aus der Hand und spähte auf die mondbeschienene See hinaus.
Tatsächlich bewegte
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