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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich
dachte, du wärst tot — ich war ganz sicher, daß die Piraten mich über die Rampe
schicken würden ...«
    Sie spürte sein Lächeln und seine
Lippen, die ihr Haar liebkosten. »Die Enchantress hat gar keine Rampe«,
entgegnete Patrick nüchtern. »Und wie du siehst, bin ich noch sehr lebendig.«
    Langsam löste Charlotte sich von
seiner Brust, aber sie konnte sich noch nicht dazu überwinden, zurückzutreten.
»Sind die Piraten fort?« flüsterte sie furchtsam.
    Patrick lächelte und strich ihr das
Haar aus der Stirn, was eine Wolke von Mehl aufsteigen ließ. »Ja, Göttin«,
sagte er. »Aber jetzt komm und laß uns zusehen, wie wir dich wieder
sauberkriegen.«
    Die Kabine war noch naß von ihrem
letzten Bad, und da die Seemänner genug auf Deck zu tun hatten, nahm Charlotte
einen Lappen und begann den Boden aufzuwischen. Als das erledigt war und ein
Küchengehilfe Eimer mit frischem Wasser brachte, war das Mehl auf ihrem Haar
und ihrem Gesicht getrocknet, und sie kam sich vor wie eine Gipsfigur.
    »Brauchen Sie sonst noch etwas, Mrs.
Trevarren?« fragte der junge Bursche aus der Kombüse. Er konnte höchstens
vierzehn sein, schätzte Charlotte, und verbarg nur mühsam ein Grinsen.
    »Ja«, erwiderte sie mit Würde. »Du
kannst vor der Tür Wache stehen. Laß niemanden herein, während ich bade.«
    Der Junge ging, und zur Vorsicht
stopfte Charlotte noch ein Stück Papier ins Schlüsselloch. Dann zog sie sich
aus und stieg in die Wanne.
    Zum zweitenmal an diesem Tag
schrubbte sie ihr Haar und ihre Haut, und sie war gerade aufgestanden, um sich
abzutrocknen, als Patrick eintrat. Sein Blick glitt anerkennend über ihre
nackte Gestalt.
    Charlotte errötete, teilweise aus
Ärger und teilweise aus jener inneren Erregung heraus, die sie jedesmal
erfaßte, wenn sie Patrick sah.
    »Ich hatte den Küchenjunge
angewiesen, vor der Tür zu wachen«, sagte sie und schlang hastig das Handtuch
um ihren Körper.
    »Ich bin der Kapitän dieses
Schiffs«, entgegnete Patrick unwillig. »Ich lasse mich nicht aussperren, schon
gar nicht aus meiner eigenen Kabine.«
    Charlotte schluckte. Die Ereignisse
des Tages waren ein bißchen zuviel für sie gewesen und hatten ihren
Widerspruchsgeist erschöpft. Sie hoffte nur, daß Patrick nicht sah, wie sehr
sie zitterte, als sie aus der Wanne stieg.
    »Was soll ich jetzt anziehen?«
fragte sie und ließ sich auf der Bettkante nieder. »Oder muß ich von jetzt an
nackt auf diesem Schiff herumlaufen?«
    Patrick lachte. »Dazu bin ich viel
zu eifersüchtig, so reizvoll ich die Aussicht auch finden mag«, entgegnete er.
»Ich müßte dich zwingen, in der Kabine zu bleiben, bis wir in Spanien sind, und
das würde dir ganz sicher nicht gefallen.« Er ging zum Schrank und wühlte
zwischen zahlreichen Kleidungsstücken, bis er gefunden hatte, was er suchte —
ein rotes Kleid, das vom Ausschnitt bis zum Saum mit breiten Rüschen aus
purpurroter Spitze besetzt war.
    »Daran hatte ich nicht mehr
gedacht«, erklärte er erfreut. »Wer hätte gedacht, daß dieses Kleid je wieder
genutzt würde?«
    »Und wer hätte gedacht, daß
Rot deine Farbe ist?« versetzte Charlotte spöttisch.
    Er warf ihr das Kleid zu, und dann
bauschte es sich auf ihrem Schoß, ein häßliches Gebilde, dem ein aufdringlicher
Geruch nach billigem Parfum anhaftete. »Zieh es an und hör auf, dich zu
beklagen«, befahl Patrick.
    Charlotte stand auf und hielt sich das
Kleid stirnrunzelnd vor. »Anscheinend wäre ich nicht die erste Frau gewesen,
die nackt auf der Enchantress herumläuft«, bemerkte sie, obwohl sie
eigentlich gar nichts über die Dirne hören wollte, die in diesem gräßlichen
Kleid die Kapitänskabine betreten hatte und ohne Kleid wieder hinausgegangen
war. »Oder haben Piraten das arme Kind vielleicht direkt aus deinem Bett entführt?«
    Patrick verschränkte die Arme. »Ich
glaube, sie trug eins meiner Hemden, als sie ging, antworte er. »Und das war,
nachdem sie Opiumtinktur in meinen Brandy geträufelt und mich um meine Uhr und
mein gesamtes Bargeld erleichtert hatte.«
    Seine Worte entlockten Charlotte ein
Lächeln. »Es ist gut zu wissen, daß nicht jede Frau deinem Charme so
leichtfertig erliegt wie ich«, entgegnete sie freundlich. Doch im stillen
ärgerte sie sich über ihre Eifersucht und die Tatsache, daß Patrick imstande
war, derartige Emotionen in ihr wachzurufen.
    Patrick zog eine Augenbraue hoch.
»Ich habe nicht gesagt, daß die Dame sich nicht gründlich in meinem Bett
vergnügt hat, bevor sie

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