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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kabine verschwand. Doch dann verwarf er die Idee. Wenn er nicht sehr
aufpaßte, würde sein Ruf als charmanter Wüstling bald zerstört sein, und es
würde sich auf allen sieben Weltmeeren herumsprechen, daß Patrick Trevarren
jetzt ein Ehemann war.
    »Ich hatte dir verboten,
hierherzukommen«, sagte er schroff. »Ein Hafen ist kein Ort für eine anständige
Frau!«
    Charlotte lächelte ihn auf eine
Weise an, die nur als rebellisch bezeichnet werden konnte. »Was könnte ich
schon zu befürchten haben, solange du an meiner Seite bist.?«
    »Nach deiner Entführung und dem
Aufenthalt im Harem müßtest du dir diese Frage selbst beantworten können!«
meinte er ärgerlich.
    »Wieso — soll das heißen, daß du
mich nicht schützen kannst?« Charlotte tat erstaunt. »Aber Patrick — gestehst
du mir damit etwa eine Schwäche ein?«
    Wütend preßte er die Lippen zusammen
und verzichtete auf eine Antwort. Er besaß nur eine Schwäche — seine
Faszination für diese Frau.
    Charlotte lächelte triumphierend und
öffnete ihr besticktes Retikül. »Ich bin noch aus einem anderen Grund hier«,
sagte sie und reichte ihm einen Umschlag aus cremefarbenem Pergament. »Dieser
Brief wurde heute morgen für dich abgegeben.«
    Eine düstere Vorahnung erfaßte
Patrick, als er Khalifs Siegel auf der Rückseite des Umschlags sah. Rasch brach
er es auf und nahm das einzelne Blatt aus dem Umschlag. Die Botschaft war in
einer weiblichen Handschrift verfaßt und in perfektem Englisch.
    Ahmed hat durch Verrat die Macht an
sich gerissen und Khalif eingekerkert. Er wird den wahren Sultan töten, ihn und
seine Erben,und wir können nichts dagegen tun, weil Khalifs Männer auf einem
Wüstenfeldzug sind.
    Wenn Sie wirklich sein Freund sind, dann kommen Sie
schnell!
    Patrick las den Brief ein zweites Mal und
zerknüllte ihn dann in seiner Hand. Trotz der Unterschiede in ihren Kulturen
standen Khalif und Patrick sich näher als die meisten Brüder, und er durfte
einen solchen Hilferuf nicht ignorieren, obwohl es sich auch durchaus um einen
Trick oder um eine Falle handeln konnte.
    »Cochran!« brüllte er und
erschreckte Charlotte damit so heftig, daß sie zusammenzuckte.
    »Was ist, Patrick?« Sie nahm ihm das
zerknüllte Pergament ab und strich es wieder glatt. »O nein!« flüsterte sie
entsetzt. Der erste Maat erschien unverzüglich. »Ja. Captain?«
    »Ich brauche ein Schiff, sofort!«
sagte Patrick erregt. »Und such unsere Männer und heuere mir alle anderen an,
die du sonst noch finden kannst. Wir segeln noch heute nach Riz zurück!«
    »Wie soll ich Ihnen denn ein Schiff
beschaffen, Captain?« entgegnete Cochran verblüfft.
    Patrick riß Charlotte den Brief aus
der Hand und gab ihn Cochran. »Wie, ist mir egal, verdammt — und wenn du einen
Fischkutter stehlen mußt! Aber tu, was ich dir gesagt habe!« Dann wandte er
sich an Charlotte und ergriff ihren Arm. »Und du wirst zum Haus der Queridas
zurückkehren und dort bleiben, bis ich dich hole!«
    Charlotte blinzelte verwirrt, dann
stieg heiße Röte in ihren Wangen auf. »Ich will mit dir fahren!« protestierte
sie.
    Er schob sie auf die Rampe zu. »Es
ist mir egal, was du willst, Mrs. Trevarren«, entgegnete er schroff. »Und
diesmal wirst du mir gehorchen!«
    Sie begann zu protestieren, aber
Patrick ignorierte es und schob sie die Rampe hinunter und in die wartende
Kutsche. Als die Tür zuschlug und er dem Kutscher in Spanisch einen Befehl
zurief, steckte Charlotte den Kopf durchs Fenster und schrie in hilfloser Wut:
»Das werde ich dir nie verzeihen, Patrick, niemals!«
    Obwohl er sonst vielleicht gelacht
hätte, reagierte er nicht auf Charlottes Worte. Im Augenblick galt seine ganze
Sorge Khalif. Dessen Halbbruder Ahmed galt als grausamer, brutaler Mensch,
dessen Machtgier kein Geheimnis war. Es war möglich, das Khalif bereits tot
war, und wenn, dann auf brutalste Weise hingerichtet. Einen raschen Tod würde
man ihm mit Sicherheit nicht gewähren, und auch seine Zwillingssöhne würden
ermordet werden, wie die Verfasserin des Briefs geschrieben hatte, weil sie
zwischen Ahmed und der Thronfolge standen.
    Es dauerte nicht lange, da hatte
Cochran die Besatzung der Enchantress am Hafen versammelt, und die
Männer lauschten aufmerksam, als Patrick ihnen seinen Plan darlegte.
    Er wollte sich dem Palast nicht von
der See her nähern, weil Ahmed und seine Bande damit rechnen und jedes
anlegende Schiff sofort durch Kanonenbeschuß versenkt würde, erklärte Patrick.
Sobald sie die Insel Riz

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