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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Klavier
nachsichtig zu, während ihr Mann am Kaminsims lehnte und die Tanzenden mit
anerkennenden Blicken verfolgte.
    Charlotte verspürte keine
Eifersucht, dazu waren ihre eigenen Emotionen viel zu überwältigend, sie
brauchte jetzt Zeit und Ruhe, um sich über ihre Gefühle klarzuwerden. Vor dem
heutigen Abend war sie so sicher gewesen, daß es unmöglich war, Patrick noch
mehr zu lieben, doch nun schwindelte ihr von der Intensität ihrer Empfindungen
für ihn. Der Ozean ihrer Gefühle hatte, ganz ohne ihr Zutun, die Ausmaße des
Universums angenommen.
    Leise schlüpfte sie aus dem Salon
und eilte in ihr Zimmer.
    Dort, im hellen Mondschein, der
durch die offenen Fenster drang, schritt sie unruhig auf und ab, von einer
rastlosen, kaum zu bändigenden Energie erfüllt. Sie verstand diese neuen
Gefühle einfach nicht einzuordnen, und aus lauter Angst, daß ihre Seele an
ihrem inneren Aufruhr zerbersten könnte, schlang sie fest die Arme um ihren
Oberkörper.
    »Charlotte.«
    Erschrocken wirbelte sie herum und
sah Patrick in der Tür stehen. Sein Gesichtsausdruck war in der Dunkelheit
nicht zu erkennen, aber seine Stimme verriet Besorgnis und ruhiges Verständnis.
    Nun vermochte sie ihre Tränen nicht
mehr zurückzuhalten. »Was ist nur mit mir geschehen?« fragte sie schluchzend.
    Patrick hob sie auf die Arme. »Ich
kann es dir nicht erklären, Göttin«, flüsterte er rauh. »Ich bin genauso
verwirrt wie du.« Als er sie küßte, begann sich das Universum wieder zu entfalten.
Charlotte spürte, wie es sich ausbreitete, mit rasender Geschwindigkeit
verdoppelte und um sie drehte. Als Patrick den Kuß unterbrach und sie zum Bett
trug, zitterte auch er. »Ich begehre dich so sehr«, sagte er, während er ihr
langes Haar aus den Nadeln löste, »daß ich Angst habe, was geschehen könnte,
wenn ich dich nehme.«
    Charlotte streifte mit behenden
Händen seinen Rock ab, entfernte seine goldene Krawattennadel und zerrte
ungeduldig an seinen Hemdknöpfen. Von der gleichen Ungeduld beherrscht, zog
Patrick Charlotte in Sekundenschnelle aus. Keine sanfte Vorbereitung in dieser
Nacht, keine süßen Qualen der Erwartung. Ihr Verlangen nacheinander hatte sich
zu einem Zustand wilder Gier gesteigert.
    Als Patrick Charlotte auf das Bett
legte und sich zwischen ihren Schenkeln niederließ, hieß sie ihn mit einer
Leidenschaft willkommen, die so alt wie die Menschheit war.
    Es war wie eine glorreiche Schlacht,
dachte Patrick, als er später wach neben seiner schlafenden Frau lag und
nachdenklich an die Zimmerdecke starrte. Von ihrer ersten Begegnung an war
Charlotte wie eine temperamentvolle junge Raubkatze gewesen, die mit
hingebungsvollem Eifer übernahm, was er sie lehrte. Und doch war heute abend
etwas Neues hinzugekommen, sogar noch, bevor sie zu Bett gegangen waren.
Während sie getanzt hatten, so unschuldig und gesittet, war etwas in ihm, was
lange verschüttet gewesen war, an die Oberfläche zurückgestiegen.
    Patrick war froh über die Dunkelheit
und Charlottes tiefen Schlaf, denn plötzlich kamen ihm die Tränen, Tränen der
Verwunderung und des Erstaunens. Und dann die Angst. Angst, weil er diese Frau
liebte — im Augenblick zumindest war das nicht abzustreiten — und diese Liebe
ihn nicht nur für das Glück geöffnet hatte, sondern auch für unfaßbaren
Schmerz.
    Noch während er Charlotte näherzog,
ihren warmen, weichen Körper fest an seinen, wünschte er, sie nie erblickt zu
haben. Sein altes Leben war in mancher Hinsicht sehr einsam gewesen, aber er
hatte sich dabei nicht unglücklich gefühlt. Und trotz der zahlreichen Abenteuer,
mit denen er seinen Körper unbestreitbar in Gefahr gebracht hatte, war seine
Seele nie in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Das ist jetzt vorbei, dachte er
grimmig. Denn falls er Charlotte je wieder verlor, ob durch den Tod oder an
einen anderen Mann, würde er nie wieder ein vollständiger, erfüllter Mensch
sein, sondern für den Rest seines Lebens ein seelischer Krüppel.
    Die Frau, die sein rettender Engel
und seine Verdammnis wahr — sie bewegte sich neben ihm, und ihre warme Hand
glitt über seinen Bauch. Patrick stöhnte lustvoll auf, als ihre Finger sich um
sein Glied schlossen und eine sofortige Erektion auslösten.
    »Komm her«, murmelte Charlotte. »Ich
bin noch nicht fertig mit dir.«
    Unfähig, sich ihr zu widersetzten,
gehorchte Patrick und schob sich zwischen ihren einladend gespreizten Schenkel.
»Du könntest ein bißchen mehr Erbarmen zeigen«, sagte er, nur halb im

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