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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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nehmen. Wie wär’s damit, hä?«
    »Ach, George …«
    »›Ach, George, ach, George.‹ Jetzt geh raus und mach die Spuren weg.«
    »Okay.« Er setzte sich in Bewegung Richtung Tür.
    »Blaze?«
    »Was?«
    »Zieh dir zuerst deine beschissene Hose an, ja?«
    Blaze spürte, wie sein Gesicht brannte.
    »Wie ein kleines Kind«, sagte George. Es klang resigniert. »Eines, das sich rasieren kann.«
    George wusste, wie er einem so richtig auf den Sack gehen konnte. Nur, am Ende war er dem falschen Kerl auf den Sack gegangen, zu oft und zu lange. Und so endete man dann eben als Leiche und hatte keinen schlauen Spruch mehr auf den Lippen. Jetzt war George einfach nur tot, und Blaze stellte sich seine Stimme nur vor, überließ ihm immer die guten Sprüche. George war tot, seit er in diesem Lagerhaus gewürfelt hatte.
    Ich bin verrückt, dass ich auch nur versuche, das durchzuziehen, dachte Blaze. Ein Doofkopp wie ich.
    Aber er zog seine Unterhose an (nachdem er sie vorher sorgfältig auf Flecken hin untersucht hatte), dann ein Thermo-Unterhemd, darüber ein Flanellhemd und zuletzt eine dicke Cordhose. Seine Arbeitsstiefel von Sears standen unter dem Bett. Der Army-Parka hing am Türknauf. Er machte sich auf die Suche nach seinen Fäustlingen und fand sie schließlich auf dem Regal über dem klapprigen Holzofen in seiner Wohnküche. Er holte seine karierte Mütze mit den Ohrenklappen und setzte sie auf, achtete darauf, den Schirm eine Idee nach links zu drehen – das sollte Glück bringen. Dann ging er hinaus und schnappte sich den Besen, der an der Tür lehnte.
    Der Morgen war klar und bitterkalt. Die Feuchtigkeit in seiner Nase fing sofort an zu knistern. Ein Windstoß trieb ihm Schnee so fein wie Puderzucker ins Gesicht, sodass er zurückfuhr. War schon in Ordnung für George, Befehle zu geben. George saß drinnen am Ofen und trank Kaffee. So wie letzte Nacht, verschwand einfach, um sich ein Bier zu besorgen, ließ Blaze allein mit dem Auto zurück, sollte der sich doch was einfallen lassen. Und da wäre er jetzt noch, hätte er
nicht das Glück der Dummen gehabt, die Schlüssel irgendwo zu finden, entweder unter der Fußmatte oder im Handschuhfach, er hatte vergessen, wo. Manchmal glaubte er, dass George kein so besonders guter Freund war.
    Mit dem Besen verwischte er die Reifenspuren, verharrte vorher einige Minuten, um sie zu bewundern, bevor er richtig anfing. Wie das Profil sich an einigen Stellen reliefartig abhob und Schatten warf, perfekte kleine Dinger. War schon witzig, wie so kleine Dinge so perfekt sein konnten, und doch wurden sie von niemandem wahrgenommen. Er betrachtete alles so lange, bis er des Schauens müde war (kein George, der ihm sagte, er solle sich beeilen), und dann arbeitete er sich die kurze Zufahrt bis zur Straße hinunter, um die Reifenspuren zu verwischen. Während der Nacht war der Schneepflug vorbeigekommen. Er hatte die Schneedünen weggeschoben, die der Wind auf diesen Landstraßen machte, wo auf der einen Seite und der anderen nichts als offene Felder waren, und alle übrigen Spuren waren verschwunden.
    Blaze trottete zurück zur Hütte. Ging hinein. Jetzt fühlte es sich drinnen warm an. Als er aus dem Bett gestiegen war, hatte es sich kalt angefühlt, aber jetzt fühlte es sich warm an. Auch das war komisch – wie sich das Gefühl für Sachen verändern konnte. Er zog Jacke, Stiefel und Flanellhemd aus und setzte sich in Unterhemd und Cordhose an den Tisch. Er schaltete das Radio ein und war überrascht, als nicht die Rockmusik herauskam, die George immer hörte, sondern gleich schwungvolle Country ertönte. Loretta Lynn sang, dass dein braves Mädchen unartig sein würde. George hätte gelacht und so was gesagt wie: »Klar, Schätzchen – bei mir darfst du unartig werden – direkt über meinem Gesicht.«
Und Blaze hätte dann auch gelacht, aber tief in ihm drin machte ihn dieser Song immer ganz traurig. War bei vielen Countrysongs so.
    Als der Kaffee heiß war, sprang er auf und schenkte zwei Tassen ein. In die eine kippte er Sahne und brüllte: »George? Hier ist dein Kaffee! Lass ihn nicht kalt werden!«
    Keine Antwort.
    Er starrte hinunter auf den »weißen« Kaffee. Er trank keinen Kaffee-mit, was sollte das also? Tja, was sollte das? Dann stieg irgendwas in seinem Hals auf, und fast hätte er Georges beschissenen weißen Kaffee quer durchs Zimmer gepfeffert, aber dann machte er das doch nicht. Er ging damit zur Spüle und kippte ihn stattdessen weg. So was nannte man

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