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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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man aus denen so rausholen? «, fragte Blaze.
    »Genug, dass du nie wieder einen Winter damit verbringen musst, dir beim Verkaufen von getürkten Zeitungsabos oder Geldsammlungen fürs Rote Kreuz den Arsch abzufrieren«, sagte George. »Na, wie klingt das?«
    »Aber wie viel würdest du verlangen?«
    »Zwei Millionen«, sagte George. »Eine für dich und eine für mich. Warum gierig sein?«
    »Wer gierig ist, wird geschnappt«, sagte Blaze.
    »Wer gierig ist, wird geschnappt«, stimmte George zu. »Das hab ich dir beigebracht. Aber was ist ein Handwerker wert, Blaze-a-rino? Was hab ich dir darüber beigebracht?«
    »Seinen Lohn«, sagte Blaze.
    »Ge-nau«, sagte George und leerte sein Bier. »Der Handwerker ist seinen Scheißlohn wert.«
     
    Und hier war er jetzt also, fuhr zu der erbärmlichen Hütte zurück, in der er und George gehaust hatten, seit sie aus Boston in den Norden gekommen waren, und plante tatsächlich, die Sache durchzuziehen. Wahrscheinlich würden sie ihn erwischen, aber … zwei Millionen Dollar! Damit konnte man irgendwo hingehen, und es würde einem nie wieder kalt sein. Und wenn sie ihn erwischten? Schlimmstenfalls konnten sie ihn lebenslänglich in den Knast stecken.
    Und in dem Fall würde ihm auch nie wieder kalt sein.
    Als der gestohlene Ford wieder im Schuppen stand, erinnerte er sich tatsächlich daran, dass er die Spuren verwischen musste. Das würde George glücklich machen.
    Er machte sich ein paar Hamburger zum Mittagessen.
    »Willst du das wirklich durchziehen?«, fragte George aus dem anderen Zimmer.
    »Hast du dich hingelegt, George?«
    »Nein. Ich mach ’nen Kopfstand und hol mir einen runter. Ich hab dir eine Frage gestellt.«
    »Ich werd’s versuchen. Hilfst du mir?«
    George seufzte. »Schätze, das muss ich wohl. Ich hab dich ja jetzt am Hals. Aber, Blaze?«
    »Was denn, George?«
    »Verlang nur eine Million. Wer gierig ist, wird geschnappt.«
    »Okay, nur eine Million. Willst du einen Hamburger?«
    Keine Antwort. George war wieder tot.

3
    ER BEREITETE SICH DARAUF VOR, die Entführung an diesem Abend durchzuziehen, je früher, desto besser. George hielt ihn zurück.
    »Was hast du vor, Schwanzkopp?«
    Blaze wollte sich gerade auf den Weg zum Auto machen. Jetzt hielt er inne. »Ich will’s durchziehen, George.«
    »Was durchziehen?«
    »Das Kind entführen.«
    George lachte.
    »Worüber lachst du, George?« Als ob ich’s nicht wüsste, dachte er.
    »Über dich.«
    »Warum?«
    »Wie willst du ihn denn entführen? Verrat mir das mal.«
    Blaze runzelte die Stirn. Was sein ohnehin schon hässliches Gesicht in das eines Trolls verwandelte. »So wie wir’s geplant haben, schätze ich. Aus seinem Zimmer raus.«
    »Welches Zimmer?«
    »Also …«
    »Wie willst du reinkommen?«
    Daran erinnerte er sich. »Eins von den Fenstern oben. Die haben so ganz einfache Riegel. Du hast das doch selbst gesehen, George. Als wir so getan haben, als wären wir von der Stromfirma. Weißt du nicht mehr?«
    »Haste ’ne Leiter?«
    »Also …«
    »Wenn du den Jungen hast, wo tust du ihn dann hin?«
    »Ins Auto, George.«
    »Meine Fresse.« Das sagte George nur, wenn er mit seinem Latein am Ende war und ihm rein gar nichts anderes mehr einfiel.
    »George …«
    »Ich weiß , dass du ihn in das Scheißauto bringst. Ich hätte nie gedacht, dass du ihn huckepack nach Hause trägst. Ich meinte, nachdem du ihn hergebracht hast. Was machst du dann? Wo bringst du ihn unter?«
    Blaze dachte über die Hütte nach. Er schaute sich um. »Also …«
    »Was ist mit Windeln? Was ist mit Fläschchen? Und Breichen! Oder dachtest du, er ist zum Scheißabendessen mit ’nem Hamburger und ’ner Flasche Bier zufrieden?«
    »Also …«
    »Halt den Rand! Wenn du noch ein Mal ›also‹ sagst, muss ich kotzen!«
    Blaze setzte sich mit gesenktem Kopf auf einen Küchenstuhl. Sein Gesicht fühlte sich ganz heiß an.
    »Und mach endlich diese beschissene Musik aus! Diese Frau hört sich an, als würde sie mit ihrer eigenen Möse jodeln! «
    »Okay, George.«
    Blaze schaltete das Radio aus. Der Fernseher, eine alte japanische Kiste, die George auf einem Flohmarkt gekauft hatte, war kaputt.
    »George?«
    Keine Antwort.
    »George, komm schon, geh nicht weg. Tut mir leid.« Er konnte die Angst in seiner Stimme deutlich hören. Er flennte ja fast.
    »Okay«, sagte George, gerade als Blaze schon aufgeben wollte. »Ich sag dir, was du tun musst. Du musst ein kleines Ding durchziehen. Nicht so ein großes. Nur ein kleines. Der

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