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Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken

Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken

Titel: Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Puri
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besungenen Haaren zu essen.
    Angeln: Dieser Sport ist sogar noch weiter verbreitet als Fußball! Sie werden sonntags an keinem englischen Tümpel vorbeikommen, ohne mehrere Männer beim angling zu sehen. Kein Wunder! Schweigend nebeneinander herumsitzen, eine Angelrute in der einen Hand, ein warmes Bier in der anderen und eine Kühlbox neben sich – für wahre Engländer kann es keinen erstrebenswerteren Zeitvertreib geben.
    Rudern: Pflichtfach für alle Studenten in Oxford und Cambridge. Millionen Zuschauer begleiten das traditionelle Boat Race auf der Themse. Und wenn auch nur, um zu sehen, ob ein Boot untergeht.
    Golf: Einfache schottische Schäfer, die mit ihren Hirtenstäben kleine Kiesel in Erdlöcher schlugen, sollen diesen Sport angeblich erfunden haben. In England ist er bis heute kein Luxussport, sondern lediglich ein Muss für Männer ab vierzig, die karierte Pullis und Hosen in furchtbaren Farben mögen – und am Wochenende mal ein paar Stunden ohne ihre Frauen sein wollen.
    Fuchsjagd: Die Fuchsjagd wurde 2005 offiziell in England verboten. Und bislang hat sich die düstere Prophezeiung der Jagdbefürworter, dass England ohne Männer in roten Jacken, die hinter Füchsen herhoppeln, wie Sodom und Gomorrha versinken würde, nicht bewahrheitet.
    Tennis: Wen wundert’s, dass eine Sportart, bei der Spieler Retro-Strickjacken tragen und Zuschauer Pimm’s trinken, den Geschmack der Engländer trifft? Das Wimbledon Finale wird von durchschnittlich 100% der englischen Bevölkerung verfolgt. Wenn nicht mehr.
    Darts: Dieses Kneipenspiel gilt in England tatsächlich als richtiger Sport und wird sogar im Fernsehen ausgestrahlt. Wer ihn ausüben will, muss auch in betrunkenem Zustand seine Feinmotorik im Griff haben und dabei noch komplizierte Additionsaufgaben meistern können. Von Vorteil mag es sein, dass man ab einem gewissen Alkoholpegel nicht mehr spürt, wenn sich ein Dartspfeil durch irgendwelche Körperteile bohrt.
    Binge Drinking: Dieser Sport wird landesweit werktags nach Büroschluss und am Wochenende ausgeübt. Ziel ist es, zu trinken, bis man erst ins Schwanken kommt und letztlich zu Boden geht.
    Dipping: Das ist ein bei englischen Jugendlichen beliebter Trendsport, der übersetzt so viel heißt wie „eintauchen“. Er funktioniert so: Auf Google Earth wird ein privater Swimmingpool ausgemacht, an dem man sich zu einer nächtlichen Verkleidungsparty mit möglichst viel Alkohol versammelt und sich dabei möglichst nicht von den Besitzern der Pools erwischen lässt. Die sehen die Sache nämlich meist nicht so sportlich.
    Während Deutsche viel Zeit in ihren Beruf stecken, ist den Engländern übermäßiger Einsatz im Arbeitsleben außerordentlich suspekt. Ja, Leute, die mehr als das absolut Notwendigste arbeiten, haben in ihren Augen ein ernstes Work-Life-Balance- Problem. Oder sind, was aufs Selbe rauskommt, bloody Krauts . Diese entspannte Einstellung gibt den Engländern viel Zeit für seltsame Freizeitbeschäftigungen und skurrile Rituale, die im Folgenden näher erläutert werden. Ohne vorgreifen zu wollen, sei in dem Zusammenhang schon angemerkt, dass man dem kostenlosen englischen Gesundheitssystem, dem National Health Service, gar nicht genug für seine Dienste danken kann.
    Cooper’s Hill Cheese Rolling and Wake: Diese 200 Jahre alte Tradition wird jedes Jahr in Brockworth gefeiert. Im Wesentlichen geht es darum, dass sich eine Horde junger Männer hinter einem rollenden Double Gloucester Käse einen 200 yards langen und steilen Berg hinab wirft, um schließlich durch die Ziellinie zu rollen, schliddern oder fliegen. Am Fuß des Bergs warten Sanitäter und karren die Überreste ins nächste Krankenhaus.
    World’s Nettle Eating Championship: Jeden Juni geht es in Marshwood bei Dorset darum, wer in einer bestimmten Zeit die größte Menge Brennnesseln verzehren kann. Angetrieben werden die Teilnehmer sowohl von Bier als auch von grölenden und seltsam kostümierten Zuschauern. Den Geschmack der Brennnesseln beschrieb ein Teilnehmer als „Mischung aus Spinat und Kuhdung“.
    Bottle kicking & Hare Pie Scramble: Dieser blutrünstige Wettkampf zwischen den beiden Ortschaften Melbourne und Hallaton findet seit dem 18. Jahrhundert an jedem Ostermontag statt. Das Spiel, bei dem eine Flasche unter dem Geschrei von Tausenden von Zuschauern durch die Gegend gekickt wird, funktioniert ein bisschen wie Rugby – nur ohne Regeln und mit mehr Verletzungen. Gekrönt wird das Ereignis durch eine Parade, bei

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