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Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken

Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken

Titel: Queenig und spleenig - Wie die Englaender ticken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Puri
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der ein vom Dorfpfarrer gesegneter Kuchen in Hasenform aufgeschnitten und in die Menge geworfen wird.
    Morris Dancing: Bei dem keltische Fruchtbarkeitstanz, der traditionell am 1. Mai aufgeführt wird, fuchteln bärtige Männer mit Taschentüchern und Stöcken in der Luft herum und schlagen jungen Frauen mit einer aufgeblasenen Schweinsblase auf den Kopf. Dieses Ritual soll angeblich jegliches Unheil vertreiben. 41 Der oft zitierte Ratschlag, dass man im Leben „alles versuchen solle außer Inzest und Morris Tanzen“, ist mancherorts leichter gesagt als getan!
    Gurning: Die größte Attraktion auf der jeden September stattfindenden Egremont Crab Fair ist der Gurning -Wettbewerb: Wer seinen Kopf durch den Halsring eines Pferdegeschirrs stecken kann und dabei die eindrucksvollsten Grimassen schneidet, gewinnt. Und braucht im Anschluss eine chiropraktische Behandlung.
    Worm Charming: Was eine Handvoll Angler tut, um Würmer als Fischköder zu sammeln, ist in Willaston, einem Dorf in der Grafschaft Cheshire, zum Sport geworden: Würmer werden vermittels Musik jeder Art dazu verführt, aus einem 3 x 3 Meter großen Stück Erde herauszukriechen. Den aktuellen Weltrekord hält Sophie Smith, die in der dreißigminütigen Wettbewerbszeit 567 Würmer ans Tageslicht lockte.
    Bog Snorkelling: Eins der Dinge, die manche Engländer unbedingt machen möchten, bevor sie sterben, ist am alljährlichen Sumpftauch-Wettbewerb im walisischen Llanwrtyd Wells teilzunehmen. Mit Taucherbrillen, Schnorcheln, Flossen und befremdlichen Kostümen ausgestattet, treten die Teilnehmer in einem 120 feet langen, schlammgefüllten Graben gegeneinander an.
    Straw Bear Day: Am 7. Januar leitet man in Fenland den Beginn des bäuerlichen Jahres ein. Hierbei tanzen als Heuhaufen verkleidete Männer von Haustüre zu Haustüre und sammeln Geld, Essen oder Bier. (Berichte nach denen hungrige Kühe Tänzer attackierten, blieben unbestätigt.)
    Wankathon: Der Selbstbefriedigungs-Wettbewerb fand in England erstmals im Jahr 2007 statt. Dabei trafen sich Hunderte von Männern und Frauen, um gemeinsam einsam den bisherigen Rekord im Dauer-Masturbieren (achteinhalb Stunden) zu brechen. Die Teilnehmer wurden für jede Minute erfolgreicher Masturbation gesponsert. Das Geld floss (Kalauer nicht beabsichtigt) am Ende einer wohltätigen Organisation zu. Der Event wurde übrigens vom einst öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Channel Four begleitet.
    Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Festivals, die hier nicht aufgeführt sind und die eher ein jüngeres Publikum ansprechen. Wie beispielsweise das Glastonburg Festival, ein Freiluft-Musikereignis, bei dem die Zuschauer traditionell bis zu den Knien im Schlamm stehen und kanadischen Singer-Songwritern zuhören. Oder die Literaturfestivals in Hay-on-Wye, Cheltenham oder Edinburgh, die genauso schlammig sind, nur leiser. Oder diverse samstägliche Trödelmärkte, in England jumble sales genannt, auf denen man wie auch in Deutschland all das Zeug verschachert, das man bei eBay nicht loswird. Und immerhin die Chance besteht, außer Läusen und Motten auch noch eine tolle Vintage-Vivienne-Westwood-Jacke mit nach Hause zu nehmen. Beim car boot sale , dem „Kofferraumverkauf“, stehen Autos Seite an Seite – natürlich im Regen -, in deren Kofferräumen all die Dinge feilgeboten werden, die zu Recht zwanzig Jahre auf dem Dachboden lagen. Wunderbar!

Kultur und Unterhaltung
    Tante Bieb, eine hypnotische Wettervorhersage, Zeitungswirrwarr, die Sache mit David Hasselhoff und lesbische Pferdegeschichten.

    Als Deutscher muss man zähneknirsched anerkennen, dass sich das deutsche Öffentlich Rechtliche Fernsehen gegen die British Broadcasting Corporation , kurz BBC, ausnimmt wie eine Schubkarre neben einem zweisitzigen Alfa Romeo Sportwagen. Daher ist es kein Wunder, dass Engländer durchschnittlich vier Stunden am Tag vor dem telly verbringen. Alleine die wunderbaren Comedy-Serien und Shows von Monty Python’s Flying Circus, Fawlty Towers, Yes Minister, Black Adder und und und … bis zu neueren, etwas derberen Produktionen wie Little Britain, Smack the Pony und Ali G sind Grund genug, in Demut niederzuknien und englischen Boden zu küssen. Und wer hätte nicht bei Dramen wie „ Wiedersehen mit Brideshead“, „Eton Place“ und „Der Doktor und das liebe Vieh“ mitgeseufzt und mitgefiebert? Nachrichten-Sendungen wie Dispatches auf Channel 4 und Panorama sind berüchtigt für ihre schonungslos kritische und kontroverse

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