Quelle des Unheils
die kleine Madison. »Was?«, fragte Alex herausfordernd.
»Diesen Stromschlag. Das geht schon den ganzen Tag so. Dieses neue Shampoo, was ich benutze, und der dämliche Pullover laden mich irgendwie total elektrisch auf.« Alex war ein bisschen enttäuscht.
Das zweite der drei Eignungsspiele für die Volleyballmannschaft näherte sich gerade dem Ende, als Dylan in die Halle gerannt kam. Er entdeckte Alex, ging ungeduldig am Spielfeldrand auf und ab, bis das Spiel vorbei war und rannte dann auf sie zu. »Die Polizei war gerade da und hat Eddie mitgenommen. Sie glauben, dass er es war.«
»Dass er was war ?« Alex warf einen Blick zur Tribüne. Cade saß wieder dort. Er winkte ihr zu.
»Na ja, dass er diese Einbruch-und-Diebstahl-Geschichte gemacht hat. Die Richmans beklaut hat...«
»Oh wow!« Sofort war Madison an Alex' Seite. »Ihr redet von Cades Haus ...« Die Tür zur Sporthalle wurde aufgestoßen. »Hi! Hi, Camryn. Camryn, weißt du schon das Neueste?«, kreischte die überdrehte Madison schrill, als Cam mit Beth im Schlepptau hereintrat.
»Sie glauben, dass Eddie hinter der Einbruch-Serie in der Villa steckt«, erklärte Alex ihrer Zwillingsschwester. Cam schien sich über die Nachricht zu freuen. Wieso bloß? »Beth hat es mir schon erzählt«, gestand sie. »Was ist denn mit dir los ?«, erkundigte sich Alex. »Wenn ich dir jetzt mitteilen würde, dass sie ihm lebenslänglich geben ... würdest du dann in Gelächter ausbrechen ?«
»Nein. Es ist nur ... Ich hab eine E-Mail gekriegt, auf die ich gewartet hatte.« Sie sagte nicht, wagte nicht einmal zu denken: von Doris Bass, die mir versprochen hat, mir so gut zu helfen, wie sie kann. Die Bibliothekarin hatte Cam vorgeschlagen, ihr eine Liste mit Fragen zu schicken. Was Cam auch unverzüglich getan hatte.
»Eine E-Mail? So kann man auch mit kleinen Sachen Camryn eine Freude machen ...«, bemerkte Alex.
»Ich war gerade im Sekretariat«, mischte Beth sich ein. »Wegen meines Stundenplans. Da konnte ich hören, wie sich die Polizisten und Mrs Hammond unterhalten haben. Es waren dieselben Bullen, die schon mal hier waren. Sie haben Fußabdrücke gefunden, die mit Eddies übereinstimmen, Tennisschuh-Spuren im Inneren des Hauses ...«
»Mehr als abgefahren«, sagte Dylan. »Eddie ist irgendwie total ausgerastet. Er hat rumgebrüllt und sie gewarnt, dass sie bloß nicht seinen Dad da mit reinziehen sollen! Er hat völlig die Beherrschung verloren. Die Bullen beschimpft und alles. Er sagt, dass er sie vor Gericht bringen will, weil er mit den Einbrüchen nichts zu tun hat...«
»Hat er auch nicht«, sagte Cam sehr leise. Niemand außer Alex schien sie zu hören. Als diese gerade nachfragen wollte, ob Cam wieder eine ihrer Vorahnungen hatte, kam Cade herüber geschlendert. »Hei, was geht denn hier ab?«, fragte er. »Haaach, weißt du das denn noch gar nicht? Dein Haus. Die Einbrüche und so. Das war Eddie Robins.« Madisons Augen funkelten vor Aufregung. »Nur dass Cam nicht so richtig daran glaubt, stimmt's, Camryn ?«
Alle wandten sich Cam zu, außer Alex, die stattdessen Madisons kleines Nagetier-Gesicht betrachtete. »Stimmt das? Du glaubst nicht, dass es Eddie war?«, fragte Dylan seine Schwester.
»Warum denn nicht?«, wollte Beth wissen. »Ich meine, ich habe dir doch erzählt, was die Polizei gesagt hat. Wie kommt's, dass du ihnen nicht glaubst?«
Cam starrte Madison merkwürdig an. »Woher weißt du, was ich denke ?«, fragte sie.
Madison zuckte mit den Schultern. »Ich habe dich gehört.«, behauptete sie. »Ich hab doch Recht, oder?«
»Cami«, nölte Beth. »Woher weißt du das?«
»Weil er keinen Führerschein hat«, platzte es unwillkürlich aus Cam heraus.
»Trugschluss-Alarm! Erde an Camryn. Bitte melden. Wovon redet sie eigentlich, Als?«, lachte Dylan.
Alex hatte die Augen halb geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt, als lauschte sie konzentriert. »Der Autounfall«, flüsterte sie, scheinbar ohne Zusammenhang. »Ein Kind. Ein kleiner Junge, glaube ich ...«
»Entschuldigung, aber ist das jetzt wieder nur was für Insider?«, versuchte Beth zu scherzen. Es klappte nicht so ganz. Wieder einmal fühlte sie sich ausgeschlossen. Cade packte Alex an den Schultern. »Wovon redest du?«, fragte er. »Was für ein Autounfall? Und was für ein Kind?« Dann, merkwürdig berührt, ließ er sie wieder los. Madison fing nun an, auch Cade von Eddies Verhaftung zu erzählen.
»Du scheinst ja nicht gerade begeistert davon zu
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