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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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sein, dass man den rätselhaften Einbrecher endlich geschnappt hat«, bemerkte Cam.
    »Ich ... ich hätte nie damit gerechnet«, erwiderte Cade vorsichtig. »Wen schnappen die Bullen heutzutage schon?«, hängte er noch dran. Alles läuft schief. »Was läuft schief?«, fragte Alex. Cade starrte sie an. »Nichts. Wovon redest du?«
    »Hast du nicht gerade gesagt ...«
    Cam wusste, was geschehen war. Sie räusperte sich laut und starrte ihre Zwillingsschwester bedeutungsvoll an. Und Alex wurde klar, dass sie endlich den Durchbruch geschafft hatte. Sie hatte Cades Gedanken gelesen.

Kapitel 11 - DER KLIENT
    »Klar ist er es, den Thantos geschickt hat«, sagte Cam, als sie ihre Räder die Einfahrt hinaufschoben.
    »Unmöglich«, beharrte Alex. »Wenn überhaupt, dann ist sie es. So wie sie sich verhält. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr.«
    »Du willst es doch nur nicht glauben, weil du in ihn verknallt bist.« Cam folgte Alex in die Garage.
    »Na sicher, weil ich so oberflächlich bin und du so unheimlich tiefgründig. Wohl kaum.«
    Etwas bewegte sich plötzlich im hinteren Teil der Garage und Alex erschrak. Da sie gerade aus dem Sonnenlicht in den Schatten getreten war, konnte sie nicht erkennen, was sich dort verbarg. Doch sie meinte, von Ferne eine vertraute Stimme zu vernehmen, alt und knarzend. Sie bekam eine prickelnde Gänsehaut im Nacken. »Doc?«, flüsterte sie. »Und wieder daneben.« Cams Augen, die so scharf waren wie Alex' Gehör, sahen noch besser, seit sie beide die Amulett-Ketten trugen. »Es ist nur Dylan«, berichtete sie schadenfroh. Er saß im Dunkeln in einem alten Sessel, den Dave bei Gelegenheit reparieren wollte. »Nur Dylan?«, grummelte er, stand auf und entfaltete das Stück Papier, das er in der Hand hielt. »Vielen Dank. Das baut mich echt auf. Mom ist gerade vollkommen ausgerastet. Ich hab schon wieder so einen Wisch von der Hammond gekriegt, den sie bitte unterschreiben sollte. Mr Shnor sei Dank.«
    »Warum bist du damit nicht zu Dad gegangen?«, fragte Cam. »Das ist doch bei so was immer besser ...«
    »Weil der in seinem Arbeitszimmer sitzt und auf gar keinen Fall gestört werden darf«, erwiderte Dylan. »Irgendein wahnsinnig wichtiger Klient ist bei ihm ...«
    »Na, Klasse«, sagte Cam, als sie ins Haus ging. »Hättest du nicht bis Sonntagabend warten können? Ich hatte eigentlich auf ein halbwegs anständiges Wochenende gehofft.«
    »Du?« Alex folgte ihrer Zwillingsschwester. »Cade will mich morgen anrufen. Hat er zumindest mal angedeutet. Der Typ ist so megacool, wie du dich wahrscheinlich ausdrücken würdest.«
    »Megacool oder monstermäßig?«, tadelte Cam sie und trat in den Hausflur. »Falls er dir eine Nachricht überbringt: Denk dran, sie mir auch mitzuteilen.« Sie stieg die Treppe hinauf. »Das könnte dir so passen«, rief Alex ihr nach. »Ich werde absolut gar nichts, was mit Cade Richman zusammenhängt, in irgendeiner Form mit dir teilen.«
    »Himmel, Cam!« Emily war gerade auf dem Weg nach unten. »Wieso hast du es denn so eilig?«
    »Hi, Mom. Muss mal nach meinen E-Mails sehen. Gleich«, versprach Cam.
    Emily schüttelte den Kopf.
    »Gleich wieder da«, übersetzte Alex für sie.
    »Aha«, erwiderte Emily steif.
    »Na dann.« Alex verdrehte die Augen. »Ich fürchte, du glaubst, dass es meine Schuld ist, dass Dylan schon wieder Mist gebaut hat.«
    Genau das war natürlich der Fall. So deutlich, als brüllte Emily sie an, konnte Alex ihre Gedanken hören. Emily war völlig bewusst, dass sie sich wahrscheinlich unfair verhielt, aber dieses seltsame Mädchen - Alex sträubten sich bei dieser Formulierung die Nackenhaare - die hier eingedrungen war, die ihrer Tochter äußerlich so vollkommen glich, während sie in ihrem Wesen völlig anders ist als Cam, so aufmüpfig und unbequem und ...
    Emily wurde bewusst, dass Alex sie beobachtete. Und ihr innerer Monolog veränderte sich.
    Hinter dem trotzigen Verhalten, hörte Alex sie nun, liegt offenbar Trauer. Ha!, dachte Alex. Trauer, Einsamkeit und Leid. Alex hatte die Nase voll. Das Telefon in der Küche klingelte. Sie rannte hin und nahm den Hörer ab. Als Emily schließlich auch dazutrat, saß sie auf der Arbeitsplatte - Jeder normale Mensch hätte sich doch wohl einen Stuhl genommen ... - und wickelte das Telefonkabel um ihre Finger.
    Mit einem Mal grinste sie Emily an und zwinkerte dann, sodass Emilys letzte Vorbehalte dahinschmolzen. »Wer war das denn?«, erkundigte sie sich freundlich, nachdem Alex aufgelegt

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