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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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passiert.«
    »Das glaube ich sofort. Schade, dass er gerade keinen Ball in der Hand hielt«, überlegte Alex und dachte sehnsüchtig an den Tag, an dem sie es fertig gebracht hatte, dass eine großmäulige Klassenkameradin sich selbst mit einem Basketball direkt vors Kinn gehauen hatte. Damals hatte Alex ihre Fähigkeit entdeckt, Dinge durch die bloße Kraft ihrer Gedanken zu bewegen. Nun trommelte sie mit ihren abgekauten Fingernägeln leicht gegen ihr Halbmond-Amulett und lächelte dann, als aus dem Nichts heraus ein Bild von Eddie in ihr aufstieg, der hilflos auf dem Rücken lag.
    Nur wenig später klatschte er wie ein nasser Mehlsack auf das grüne Linoleum im Gang. Leise Ausrufe des Erstaunens und unterdrücktes Lachen liefen wie eine Welle durch die versammelten Zuschauer.
    »Ich war's nicht.« Dylan suchte in der Menge nach Zeugen, während Alex und Cam sich neben den um sich schlagenden Rowdy auf den Boden hockten.
    »Fasst mich nicht an.« Eddie wand sich. »Was seid ihr eigentlich? Hexen?«
    Alex lachte. »Vielleicht. Wenn ja, dann bedeutet es, dass wir dich aus dieser misslichen Lage befreien können - aber du musst uns dafür auch etwas geben.«
    »Das ist nicht fair«, schrie Eddie, während sein Körper langsam weniger zuckte. »Ich hab keine Kohle.«
    »Okay, dann beantworte uns einfach eine Frage. Woher wusstest du, dass Cades Familie reich ist?«
    »Mein Alter ist Gärtner. Er arbeitet oben in den Heights, bei den Richmans. Im Sommer war ich ein paarmal mit, um ihm zu helfen. Die haben echt Geld, aber ich würd trotzdem nicht mit ihnen tauschen wollen«, behauptete er keuchend. »Cades Schwester ... die ist total am Ende, schluckt haufenweise Beruhigungsmittel und heult die ganze Zeit rum. Eigentlich sollte sie den Sommer über irgendwo in einen Kurs gehen, aber sie kam früher zurück als geplant. Nervenzusammenbruch oder so was ...«
    »Oh nein. Nicht schon wieder. Nicht gerade jetzt.« Cams Augen begannen zu tränen. Sie presste die Hand gegen ihre pochenden Schläfen.
    Einen Augenblick später flüsterte Alex: »Ich weiß. Das Auto. Der Unfall. Ich hab's auch wieder gehört.« Eddie versuchte, sich aufzusetzen. Es gelang ihm nicht. »Das war's. Mehr weiß ich nicht«, sagte er leise, damit die anderen ihn nicht hören konnten. »Ist mir egal, was ihr seid, ob Hexen oder nicht. Ich hab euch erzählt, was ihr hören wolltet. Jetzt lasst mich auch gehen!«
    Alex und Cam warfen sich einen unsicheren Blick zu.
    »Das kann nicht euer Ernst sein!« Eddie verfiel in Panik. »Erst verwandelt ihr mich in ein menschliches Knäuel und jetzt wisst ihr nicht, wie ihr mich wieder hingebogen kriegt?«
    »Du bist ja doch nicht so schwer von Begriff, wie ich dachte«, erwiderte Alex.

Kapitel 10 - FESTNAHME IN DER SCHULE
    Mit einem Mal zerstreute sich die Zuschauermenge. Die Schüler gingen ihrer Wege. »Na schön, Jungs und Mädels, jetzt gehen wir mal wieder alle in unsere Klassenzimmer. Wir wollen doch nicht zu spät kommen, oder?« Alex erkannte die nervende, schrille Stimme von Mr Shnorer. »Was ist denn hier los, Leute?«
    »Nichts«, platzte Dylan heraus. »Überhaupt nichts ...«
    »Barnes? Du schon wieder?«
    Eddie befürchtete neue »Hexereien«, wenn er Cam und Alex verpetzte, und deutete mit seinem Kinn - einem der wenigen Körperteile, die er noch bewegen konnte - auf Cams Bruder. »Er hat mich umgehauen!«, brüllte er.
    »Ach Quatsch!« Noch bevor sie das Mädchen sehen konnten, erkannten Alex und Cam Madisons quietschende Stimme. »Na klar, als ob Camryn Barnes' Bruder dich überhaupt angefasst hätte. Du bist ein elender Lügner.«
    Madison, das zierliche Mädchen, bahnte sich einen Weg durch die Menge. »Oh wow. Ich meine, wie lang soll deine Nase denn noch werden? Mr Shnorer, das ist der Typ, der gestern versucht hat, meine Brieftasche zu stehlen.«
    »Du da. Steh auf«, befahl Shnorer Eddie.
    »Ich kann nicht!«, wütete der Junge.
    »Angsthase, Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase«, sang Madison. Sie trug einen weichen weißen Pullover und ähnelte damit ziemlich stark einem Meerschweinchen. »Halt die Klappe! Hast du keine Augen im Kopf, oder was? Guck doch mal hin.« Eddie deutete auf seine Beine - und bemerkte im gleichen Moment wie Alex und Cam, dass er seine Arme wieder koordinieren konnte. Er sah zu seinen Füßen hinunter. Sie waren noch immer so verdreht, dass er eine prima Zirkusattraktion abgegeben hätte.
    Aber er konnte mit den Zehen wackeln. Und kurz danach seine Knöchel

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